Gewalt an Frauen
Offener Brief an Bund: Maßnahmen müssen konkret werden

  • Gewalt gegen Frauen hat durch die vielen Femizide dieses Jahr an Wichtigkeit gewonnen.
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Nach der entsetzlichen Serie an Frauenmorden in Österreich richteten sich die für Gewaltschutz zuständigen sozialdemokratischen Landesrätinnen aus NÖ, Wien, OÖ, Steiermark, Burgenland und Kärnten nun mit einem gemeinsamen Brief an die Bundesregierung.

NÖ (red.) Die zahlreichen Femizide haben seit Beginn des Jahres die Schlagzeilen gefüllt. Landesrätinnen aus fast ganz Österreich sind nun tätig geworden und haben in einem offenen Brief an die zuständigen Bundesminister zu Taten aufgerufen. Vorgeschlagen wurden darin ein regelmäßiger Gewaltschutz-Dialog zwischen Bund und Ländern, mehr Mittel für Akuthilfe, der Ausbau von Präventionsarbeit mit SchülerInnen und Jugendlichen sowie vom Innenministerium koordinierte Fallkonferenzen.

„Die vergangenen Wochen haben auf bedrückende Weise deutlich gemacht, dass wir den Kampf gegen Gewalt an Frauen gemeinsam intensivieren müssen. Die Signale der Bundesregierung sind positiv. Wir müssen die Maßnahmen aber sehr schnell, sehr konkret machen“, kommentiert die für die NÖ Frauenhäuser zuständige Landesrätin Ulrike Königsberger-Ludwig die Dringlichkeit, zur Tat überzuschreiten.

Pilotprojekt: Unterbringung Hochrisiko-Opfer

Eine wichtige Maßnahme, die über viele Jahre diskutiert wurde, läuft seit Beginn des Jahres in einem Piloten für Hochrisiko-Opfer. Nunmehr ist es möglich, diese bundesländerübergreifend unterzubringen und zu betreuen.

„Es freut mich, dass mein Vorschlag zur vermehrten Zusammenarbeit aller Bundesländer aufgegriffen wurde und wir besonders gefährdeten Frauen nun mehr Schutz bieten können. Diese Zusammenarbeit müssen wir aber weiter intensivieren – unter tatkräftiger Mithilfe des Bundes“, appelliert die Landesrätin, die sich vom Brief nun ein rasches Zukommen der Bundesregierung auf die Länderverantwortlichen erhofft.

Der Brief erging an Frauenministerin Susanne Raab, Justizministerin Alma Zadič, Sozial- und Gesundheitsminister Wolfgang Mückstein, Innenminister Karl Nehammer und Bildungsminister Heinz Faßmann.

In NÖ ist der laufend stattfindende Runde Tisch „Gewalt gegen Frauen“ mit ExpertInnen aus den verschiedensten Bereichen übrigens auch einberufen worden.

Kontakte zu den Frauenberatungsstellen, Frauenhäusern und zum Gewaltschutzzentrum in Niederösterreich findet man auf der Website des Landes Niederösterreich unter www.noe.gv.at/Frauen sowie unter www.frauenberatung-noe.at. Das NÖ Frauentelefon bietet unter 0800/800 810 anonyme und kostenlose Erstberatung an.

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