Landesgericht
St Pöltner raubte vier Packerl Tschick: 2,5 Jahre Knast
- Das Verlangen nach Nikotin wurde einem 25-jährigen St. Pöltner zum Verhängnis.
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Ein 25-Jähriger ließ sich Zigaretten liefern. Weil er sie nicht bezahlte, kam es zu einer Auseinandersetzung. Nun muss er ins Gefängnis.
ST. PÖLTEN. Er sei so sehr unter Drogeneinfluss gestanden, dass er sich eigentlich gar nicht mehr so genau an die Tat erinnern kann, meint der 25-jährige Angeklagte bei seiner Vernehmung am Landesgericht St. Pölten. Schuldig bekannte er sich dennoch.
Sowohl die Zigaretten als auch das Geld für Tabak-Nachschub seien ihm am Tag des Vorfalls im Juli dieses Jahres ausgegangen. Er bestellte über ein Taxiunternehmen Zigaretten, mit der Absicht, sie erst später zu bezahlen. Der als Zeuge geladene Lenker wollte ihm die Zigaretten jedoch nicht ohne Bezahlung übergeben. Deswegen versperrte der Angeklagte ihm den Weg, stieß ihm mit der flachen Hand gegen den Oberkörper und packte schließlich die Stange Zigaretten. Deren Verpackung riss dabei auf und vier Packungen fielen auf den Boden. Der Angeklagte schnappte sie sich und ging mit der Beute zurück in seine Wohnung.
- Der türkische Staatsbürger ließ sich von einem Taxiunternehmer Zigaretten liefern - konnte die dann allerdings nicht bezahlen.
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Drogen und IS-Propaganda
Dass der türkische Staatsbürger des minderschweren Raubes schuldig ist, stand für den Richter außer Frage. Aber für die Bestimmung des Strafmaßes war nicht allein die Tat und deren Folgen relevant. Zwar erbeutete der Angeklagte nur Waren im Wert von insgesamt 24,80 Euro, doch aufgrund der kriminellen Vergangenheit des St. Pöltners war eine bedingte Haftstrafe ausgeschlossen.
- Der St. Pöltner gestand seine Tat am Landesgericht St. Pölten.
- Foto: privat
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Er gestand Drogenkonsum. Am Tag des Zigarettenraubes sei er unter dem Einfluss von Cannabis und Kokain gestanden. Dreimal ist er einschlägig vorbestraft, drei Jahre hatte er bereits im Gefängnis verbracht. Zwar beteuerte er, noch nie gegen einen erwachsenen Menschen Gewalt angewendet zu haben, doch diese Aussage war für den Richter wenig glaubwürdig. Vor allem angesichts einer Vorverurteilung wegen einem Tritt, den er seiner Schwester versetzt hatte. „Ich will nicht bös sein, aber was ist daran keine Gewalt?“, so der Richter.
Auch in Zusammenhang mit der Terrororganisation „Islamischer Staat“ (IS) ist der gebürtige Istanbuler schon aufmerksam geworden. Im Alter von 14 Jahren entwickelte er Sympathien für den IS und verbreitete Propaganda.
Verurteilt wurde er nun zu einer unbedingten Haftstrafe von zweieinhalb Jahren (rechtskräftig).
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