Masterplan stp*25|50
Stadtentwicklung: Brücke zwischen Wachstum und Nachhaltigkeit

Gespräch mit Carina Wenda | Foto: Josef Vorlaufer
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Gezieltes Wachstum ist für die Stadtentwicklung wichtig.

ST. PÖLTEN. "Die attraktive Wachstumsstadt" ist eine der Zielsetzungen des neuen Masterplans stp*25|50, der St. Pöltens Position als "Leading Second City" - also als eine von Europas Spitzen-Mittelstädten - etablieren soll. Was gesundes Wachstum in St. Pölten bedeutet, erfuhren die Bezirksblätter im Gespräch mit Stadtplanerin Carina Wenda.

Verdichtung ist nachhaltiger

Im Grünen zu leben und im Garten sein eigenes Gemüse anzubauen, scheint vielleicht ökologischer, als in einer Wohnung im Hochhaus zu wohnen, doch für eine nachhaltige Stadtentwicklung ist Wachstum in den unbebauten Raum hinein - die Zersiedelung - hinderlich.
"Der größte Nachteil der Zersiedelung ist der Flächenverbrauch. Es geht nicht nur darum, dass neue Gebäude entstehen. Auch die Infrastruktur muss errichtet werden - Straßen, Kanäle, soziale Infrastruktur wie Kindergärten und der öffentliche Verkehr muss ausgeweitet werden. Das ist natürlich auch mit enormen Kosten für die Stadt verbunden", erklärt Stadtplanerin Carina Wenda. "Es ist auf jeden Fall nachhaltiger, wenn sich die Stadt im Inneren verdichtet. Für eine Einfamiliensiedlung muss viel mehr Boden pro Wohneinheit versiegelt werden, als für einen mehrgeschoßigen Wohnblick. Das ist leider in vielen Köpfen noch nicht angekommen, weil der eigene Garten eben mit Natur assoziiert wird."

Ziel: Gezielte Entwicklung

In dem neuste vom Gemeinderat beschlossenen Stadtentwicklungskonzept, das 2017 rechtskräftig wurde, hat sich die Stadt dazu verpflichtet, die Zersiedelung einzudämmen.
"Neue Streusiedelungen dürfen gar nicht mehr errichtet werden", so Wenda.
"Ganz wichtig ist aber die kontrollierte Entwicklung, und da ist uns natürlich bewusst, dass die Nachfrage nach Einfamilienhäusern immer noch da ist. Es ist aber wichtig, festzustellen, wo diese Siedlungen sinnvoll sind.", betont Wenda. Das bestehende Ortsbild vorhandener Einfamilienhäuser und dörflicher Strukturen zu erhalten, sei ebenfalls eine Priorität.
Baulandreserven aus der Vergangenheit sind noch reichlich vorhanden. In den letzten Jahren neu gewidmet wurde laut Wenda keines. "In den 70er Jahren wurde sehr viel Bauland gewidmet. Doch gerade in den ländlichen Strukturen wurde sehr viel wieder rückgewidmet. Was im innerstädtischen Bereich jetzt neu bebaut wird, wird eben jetzt der Nutzung zugeführt."

Urbanes Grün

Etwa 70 Prozent des St. Pöltner Stadtgebiets ist Grünland. Auch wurden in den letzten Jahren einige Grünstreifen mit Wildblumen angelegt, die für die heimische Insektenpopulation weit besser ist, als Rasen.
Wie viele Bäume es in St. Pölten gibt, kann Carina Wenda nicht genau sagen: "Der Baumkataster nimmt die Bäume auf, die im öffentlichen gut sind und entlang von Wegen stehen und somit gepflegt werden müssen. Das sind zwischen 13.000 und 15.000. Im Stadtwald etwa werden die Bäume abseits der Wege nicht erfasst. Insgesamt gibt es wohl 40-50.000 Bäume auf öffentlichem Gut. Da sind noch keine Bäume von Privatpersonen nicht mitgerechnet."
Wenn Teile dieses Baumbestandes entnommen werden, sorgt das oft für Aufruhr unter der Bevölkerung. Kürzlich mussten etwa in der Schreiner Gasse im Rahmen der Umgestaltungsarbeiten fünf Bäume gefällt. "Da mussten Einbauten erneuert werden und weil der Wurzelbereich der Bäume schon so ausgedehnt war, mussten dafür die Wurzeln entfernt werden. Und es ist natürlich sinnvoller, den Baum zu entnehmen, als zu warten, bis er abstirbt und dadurch auch eine Gefahr darstellt." In der Schreinergasse sollen sieben standortgerechte Bäume nachgesetzt werden.

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