Nach Unfällen
Wenn Schickssalsschläge zwei Menschen zusammenführen

Martin G. aus dem Bezirk Lilienfeld und Emilie Nelly M. aus dem Pielachtal haben sich durch zwei Schicksalsschläge gefunden. | Foto: Tanja Handlfinger
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  • Martin G. aus dem Bezirk Lilienfeld und Emilie Nelly M. aus dem Pielachtal haben sich durch zwei Schicksalsschläge gefunden.
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Es ist eine Geschichte zweier junger Menschen, die einem Gänsehaut beschert. Beide haben jeweils unabhängig voneinander schwere Autounfälle überlebt. Kennengelernt haben sie sich auf der Reha. Es hat sofort gefunkt.

PIELACHTAL/LILIENFELD/ST.PÖLTEN. Wir blicken in das Jahr 2022 zurück. Kein gutes Jahr für Martin G. aus dem Bezirk Lilienfeld und Emilie Nelly M. aus dem Bezirk St. Pölten.

Emilie Emilie Nelly M. ist einem Reh ausgewichen. | Foto: Emilie Emilie Nelly M.
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Am Weg zum Roten Kreuz verunglückt

Es ist der 29. November 2022 als Emilie Nelly am Weg zu ihrem Dienst beim Roten Kreuz St. Pölten ist.

"Ich bin einem Reh ausgewichen und zur Hälfte aus der Windschutzscheibe geflogen. Die Feuerwehr musste mich aus dem Auto schneiden",

erzählt die heute 18-Jährige. "Anfangs hat man kein CT gemacht, da ich äußerlich keine Verletzungen hatte. Ich hatte aber Schmerzen. Aber ich musste über Nacht zur Überwachung im Spital bleiben", fährt sie fort, "erst am nächsten Tag haben sie ein CT gemacht und dabei elf Brüche, im Becken und den Rippen, entdeckt. Während der OP haben sie weitere Brüche gefunden. Am Ende hatte ich 25 Brüche." Seither ist die junge Frau in ihrem Alltag eingeschränkt, zum Roten Kreuz kann sie nicht mehr und auch auf's reiten muss sie verzichten, außerdem braucht sie seit dem Unfall immer wieder einen Rollstuhl, die Schmerzen sind unerträglich. Hoch rechnet sie ihrer Freundin Lena an, dass sie immer für sie da ist.

"Alle anderen Freunde waren nach meinem Unfall einfach weg."

Martin G. war einer von vier Überlebenden bei einem schweren Unfall. | Foto: DOKU-Niederösterreich
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"Ich kann mich an meinen Unfall im Jahr 2022 nicht erinnern. Es ist alles wie gelöscht", so Martin. In Wilhelmsburg hatte er einen Unfall, bei dem der Autofahrer ohne gültigen Führerschein und unter Alkoholeinfluss mit einer Geschwindigkeit zwischen 200 und 250 km/h unterwegs gewesen sein soll. Dabei ist er in ein Haus gekracht. Den Unfall haben vier Insassen überlebt. Martin ist rund 30 Meter aus dem Auto geschleudert worden.

"Ich war zwei Wochen im Tiefschlaf, einen Monat auf der Intensivstation und insgesamt drei Monate im Spital",

erinnert er sich. Was passiert war, konnte er erst eine Woche später realisieren. Er hat ein Auge verloren, viele seiner Zähne sind kaputt und er hatte einen sehr hohen Blutverlust:

"Ich hatte alleine im Kopf und Gesicht 15 Brüche, insgesamt am ganzen Körper verteilt 23. Ich hatte Glück, den Unfall überlebt zu haben."

Ihm haben seine Freunde und die Familie sehr viel Halt gegeben, immer geschaut, dass er raus und auf andere Gedanken kommt. "Ich habe einen super Arbeitgeber, der mir die Chance gibt wieder meinen Beruf auszuüben, sollte ich das, was ich vorher gemacht habe nicht machen können, darf ich mir die anderen Abteilungen ansehen."

Martin G. aus dem Bezirk Lilienfeld und Emilie Nelly M. aus dem Pielachtal haben sich durch zwei Schicksalsschläge gefunden. | Foto: Tanja Handlfinger
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Mut und Liebe auf der Reha gefunden

"Ich habe sie schon an ihrem ersten Tag auf der Reha gesehen", schmunzelt Martin. "Mir ist er so richtig am zweiten Tag aufgefallen, weil er samt einem Reha-Kollegen neben mir hingefallen ist", lacht Emilie Nelly. Auch die Reha Kollegen haben sofort gemerkt, dass es zwischen den beiden gefunkt hat. Mit der Zeit hat sich's ergeben, dass die Zwei immer mehr Zeit miteinander verbracht haben. In Gesprächen sei dann herausgekommen, dass auch er einen schweren Autounfall überlebt hatte. Seit der Reha sind sie unzertrennlich, geben sich gegenseitig Halt und Mut.

"Ich war mit meinem Aufenthalt früher fertig, habe Emilie Nelly aber fast täglich besucht, weil es ihr nicht so gut ging."

Auf einer Social-Media-Plattform teilen sie ihre Unfälle mit der Community. Beide haben schlimme Autounfälle überlebt, haben schwere Schäden und Beeinträchtigungen davon getragen, versuchen aber ihren Humor nicht zu verlieren.

"Man wird ja sonst verrückt, wenn man sich nur zu Hause versteckt. Wir haben auch bei der Reha immer alles offen aus- und angesprochen",

sind sie sich einig. Zusammen, da ist sich das junge Paar einig, werden sie diese schwere Zeit auch weiterhin überstehen.

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