Hochwasser 2024 NÖ
Wildtiere leiden unter Hochwasserereignissen

- Viele Rehe haben das Hochwasser leider nicht überlebt.
- Foto: zVg.
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Die Hochwasserereignisse Mitte September werden uns noch lange in Erinnerung bleiben. Nachwievor laufen die Aufräumarbeiten. Wir haben uns nun angesehen, wie sich die Hochwasserereignisse auf die Wildtiere auswirken. Johann Schiesser, Bezirksjägermeister St. Pölten, erklärt die aktuelle Situation.
ST. PÖLTEN/ST. PÖLTEN LAND. „Der außerordentlich lang anhaltende und starke Regen, wie wir ihn noch nie erlebt haben, hat die Lebensräume und auch die Tierwelt – ebenso wie Städte, Dörfer, Häuser und Verkehrswege – arg in Mitleidenschaft gezogen. Die tatsächlichen Verluste bei den Wildtieren lassen sich erst nach dem Rückgang des Hochwassers erkennen“, informiert Bezirksjägermeister Johannes Schiesser. „Ersten Einschätzungen zufolge kamen aber vor allem Rehe, Wildschweine und Feldhasen zu Schaden oder zu Tode, aber auch etwa Igel oder andere am Boden lebende Tiere“, erklärt er weiter.

- Auch viele Hasen sind Opfer des Hochwassers in der Region.
- Foto: The other kev/pixabay
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Folgen für die Jagd
Die Auswirkungen für die Jagd seien in den betroffenen Gebieten deutlich zu spüren. „In einigen Revieren wird es in diesem Herbst keine Bejagung von Fasan, Rebhuhn und Feldhasen geben, da die Bestände zu gering sind“, so Schiesser weiter. Die Verminderung des Rehwildbestandes werde von den Jagdausübungsberechtigten der Behörde gemeldet, damit die behördlichen Abschlusspläne für die kommenden Jahre an die Situation angepasst werden und eine nachhaltige Bejagung möglich sei. „Es gibt zudem Ausfälle in Revieren, die vom Hochwasser nicht direkt betroffen waren. Die Ursache ist die lang anhaltende nasskalte Witterung, durch die insbesondere Jungtiere geschwächt werden“, weiß der Bezirksjägermeister.

- Ersten Einschätzungen zufolge
kamen aber vor allem Rehe, Wildschweine und Feldhasen zu Schaden oder
zu Tode. SYMBOLBILD - Foto: dragh/pixabay
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Nicht genug Nahrung für die Tiere
Grund zum Aufatmen gäbe es für die Wildtiere sowie die Jägerinnen und Jäger aber bisher nicht: „Aufgrund der Verschlammung gibt es in manchen Revierteilen nicht mehr ausreichend Nahrung für die Wildtiere, sodass die Jägerschaft die Wildtiere mit entsprechenden Maßnahmen unterstützt.“
Die Jägerschaft versuche, die verendeten Tiere so weit wie möglich aus den Revieren zu entfernen und sachgerecht zu entsorgen. Das sei eine wichtige Aufgabe, die der Allgemeinheit zugutekommt, „da so eine Ausbreitung von Keimen und Bakterien verhindert wird.“

- Auch viele am Boden lebende Tiere kamen bei dem Hochwasser zu Schaden oder ums Leben.
- Foto: pixabay.com
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Die Tiere benötigen jetzt Ruhe
Die Jägerschaft ersucht, von Katastrophentourismus in der Natur Abstand zu nehmen, damit die Wildtiere auf ihren „sicheren“ Plätzen nicht gestört werden und unnötig Kraft und Energie für ihre Sicherheit verwenden müssen. Denn eines haben die Wildtiere aktuell gemeinsam: Aufgrund der Stresssituation und schlechten Witterung, die zum Hochwasser geführt hat, sind die Energiereserven aufgebraucht und müssen nun schnell bis zum Winter wieder aufgefüllt werden. Jede Beunruhigung kann schwerwiegende Folgen für die Gesundheit der Wildtiere haben.
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