Bitteres 0:2 für starke Österreicherinnen
Russische Konter und Torfrau sind Sargnagel beim Heimspiel
Österreichs Kickerinnen spielten am Sonntag, 21. Oktober, vor 3.600 Zuschauern in der NV Arena in St. Pölten das Heimspiel im Playoff gegen die Nummer 20 der Welt, Russland. Die Hoffnung nach dem grandiosen 3:1 gegen Dänemark auf die erstmalige Teilnahme an einer EM sollte mit einer ähnlichen Leistung gegen die Favoritinnen aus Russland gesteigert werden.
Guter Beginn
Wie auch gegen Dänemark - Thalhammer schickte die gleiche Mannschaft aufs Feld - begannen die jungen Österreicherinnen druckvoll und bereits nach 50 Sekunden gab es den ersten Torschuss durch Nina Burger.
Auch danach waren die Österreicherinnen besser, auch wenn mehr Nervosität im Spiel war und dadurch ein paar Pässe nicht so genau kamen, wie gewünscht. In der 16. Minute war es abermals Burger, die abzog, doch der Schuss ging wieder übers Tor. In der 22. Minute prüfte Verena Aschauer die Gästetorfrau Elvira Todua erstmals mit einem Freistoß.
Doch völlig gegen den Spielverlauf stand es dann plötzlich 0:1. Die Russinen erkämpfen sich im Mittelfeld den Ball, ein weiter Flügelpass auf die flinke Elena Terehova, die bringt den Ball zur Mitte und Valentina Savchenkova netzt aus kurzer Distanz ein (25.).
Österreich ließ sich davon aber nicht verunsichern und zog weiter ihr Spiel auf und kam zu weiteren guten Möglichkeiten, doch entweder war Todua zur Stelle, ein Bein dazwischen oder der Abschluss zu ungenau. So holte sich die Russische Torfrau eine tollen Pass von Hanschitz herunter (31.), gingen ein Schuss von Tieber (33.) und Schnaderbeck nur knapp vorbei bzw. drüber (37.).
Umso bitterer dann die 43. Minute - Gröbner hebt die Abseitsfalle auf, Natalia Shlyapina nutzt das aus und zieht davon, tunnelt Keeperin Kristler zum 0:2. Es war die zweite wirkliche Chance für die Gäste.
Sturmlauf unbelohnt
Nach der Pause erzeugten die junge Thalhammer-Elf noch mehr Druck und mit der Hereinnahme von Spratzern-Stürmerin Lisa Makas gab es in der Offensive noch mehr Optionen. Die junge Niederösterreicherin fand mit einem schönen Drehschuss auch gleich die erste gute Möglichkeit vor, doch Todua hielt (58.).
Nur 10 Minuten später war die Gästekeeperin um Nuancen vor Schnaderbeck nach Superflanke von Puntigam zur Stelle. Ein weiterer Distanzschuss von Makas blieb wieder bei Todua hängen (74.).
Die Russinnen verlegten sich aufs Kontern, blieben dabei aber eher ungefährlich. Österreich warf weiter alles nach vorne und auch Carina Wenninger agierte zunehmend offensiver. Nach einer schönen Aktion brachte Aschauer eine Maßflanke in die Mitte, Schnaderbeck übernahm volley, doch der Ball ging nur ganz knapp am langen Eck vorbei - diesmal wäre Todua chancenlos gewesen (76.).
Auch in den letzten Minuten blieb Rot-Weiß-Rot am Drücker. In der 84. Minute war Todua gleich zweimal zur Stelle. Eine Aschauer Flanke fischte sie heraus, der Ableger kam über Burger zu Feiersinger, doch deren schöner Schuss aus knapp elf Metern parierte die überragende Russische Torfrau glänzend.
Auch die letzten Angriffsversuche blieben erfolglos und damit stand am Ende trotz guter Leistung und weitgehender Überlegenheit ein bitteres 0:2 über.
Hoffnung auf "Fußballwunder"
Trotz der Heimniederlage glauben Spielerinnen und Trainer noch an eine Sensation in Rostov am Donnerstag, 25. Oktober. Auch wenn es doppelt schwierig wird und man auch noch ohne die starke Carina Wenninger auskommen muss.
"Ich denke wir hatten heute nicht dieses Spielglück das wir in den letzten Spielen hatten. Die Russinnen sind tief gestanden und haben ihre Chancen perfekt genutzt. Trotz der bitteren Niederlage geben wir aber sicherlich nicht auf. Wenn wir in Russland einen guten Spielverlauf haben und in Führung gehen, ist weiterhin alles möglich. Entscheidend wird sein, das erste Tor zu machen", so Dominik Thalhammer.
Kapitänin Marlies Hanschitz: "Wir haben den Gegner kontrolliert und selbst das Spiel gemacht! Unsere Spielleistung war sehr gut, nur waren wir nicht effektiv genug! Wir haben den Ball nicht ins Tor gebracht!"
Carina Wenninger glaubt ebenfalls noch an die Sensation: "Wir waren die bessere Mannschaft, aber leider hat oft der letzte entscheidende Pass gefehlt. In Russland ist noch alles möglich! Die sind auf alle Fälle zu packen."
Österreich - Russland 0:2 (0:2)
Österreich: Kristler - Gröbner, Höller, Wenninger, Hanschitz - Tieber (53. Makas), Schnaderbeck, Puntigam, Aschauer - Feiersinger, Burger
Russland: Todua - Petrova, Tsybutovich, Kostukova, Medved - Mashina - Terehova, Morozova (62. Kurochkina), Savchenkova, Sochneva (89. Korovkina) - Shlapina (83. Dyachkova)
0:1 (25.) Savchenkova, 0:2 (43.) Shlapina
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