Auf zur „Tour de Most“!

- Das „Feuertor“ an der B122 in Bad Hall.
- Foto: Kapfer
- hochgeladen von Sabine Thöne
Ausflugstipp im Raum Sierning/Bad Hall: Mit dem Rad von einem feinen Heurigen zum anderen. Die Auswahl ist wahrlich groß!
SIERNING, BAD HALL. Wir starten unsere „Tour de Most“, wenn wir von Sierning auf der Voralpenstraße B122 kommen, nach dem Hametwald bei km 44,8 beim Gasthaus Hack (Waldrandsiedlung 8, Erich Rainer, Tel. 0664/3389257), einem einfachen Gasthaus mit moderaten Preisen. Täglich wird ein Mittagsmenü angeboten. 300 Meter weiter biegen wir rechts ab Richtung Großmengersdorf.
Haareben geht es etwa 1,2 km nach Pesendorf zwischen Feldern mit grandiosem Ausblick in das Voralpenland. Nach ca. 2 km erwartet uns schon die erste Buschenschank auf der linken Seite, der „Blumenhof“ (Weinheuriger der Familie Haslgrübler, Mengersdorf 21, Sierning. Dienstag Ruhetag, Sonn- und Feiertag ab 10 Uhr offen, ansonsten ab 16 Uhr, Tel. 07258/2650).
Keine 300 Meter weiter lacht schon auf der rechten Seite das Gasthaus Bachmayr herüber, auch als „Schnitzlwirt“ bekannt (Di-Fr sowie So/Feiertag 10-22 Uhr, Tel. 07258/270715). Hier ist man richtig, wenn man überdimensionierte Schnitzel liebt. An Wochenenden sollte man reservieren, denn dann ist hier volle Hütte und man muss lange Wartezeiten in Kauf nehmen.
Sensationell gute Haussulz
In Großmengersdorf halten wir uns links. Nach etwa 2,3 km fahren wir durch eine kleine Senke. Nach ca. 3,4 km steht links der große „Erbhof“ Eisenhuber, ein richtiger Mostheuriger mit eigener Hausschlachtung und g’schmackigen Spezialitäten der Region (Jausenstation Eisenhuber, Furtberg 26, Bad Hall, Tel. 07258/2531).
Danach geht es über leichte Hügel bis zum Sonnenhang. Nach ca. 4,2 km kommt man zu einem Wegkreuz, der Mostheurige Mayr ist hier schon beschildert. Bevor es bergab geht, fährt man rechts auf den Höhenweg weiter. Nach etwa 4,8 km ist man am Ziel beim Mostheurigen Mayr (Furtberg 34, Bad Hall, Tel. 07258/2625, täglich ab 13 Uhr geöffnet). Ein windgeschützter Gastgarten und freundliche Hausleute empfangen uns auf dieser Sonnenseite. Uns erwarten hausgemachte Spezialitäten wie Brettljaus’n, Mehlspeisen, Bauernkrapfen, ein Spitzen-Most und eine sensationell gute Haussulz!
Leicht fallend geht es auf der Landstraße weiter. Nach rund 5,5 km kommt eine Kreuzung, die wir gerade überqueren, und bald sind wir über den kleinen Edtbach, Richtung Hauptstraße. Kurz vor der Hauptstraße, nach ca. 9,4 km (der Ortsteil Hehenberg ist schon zu sehen) geht es rechts nach den Schildern zur Tassilo-Runde R12, Voralpenradweg, weiter Richtung Rohr im Kremstal. Nach ca. 10,2 km ist ein Abstecher zum Kirchenwirt Stehrer (Rohr, Kirchenplatz 1, Tel. 07258/2267) sicher kein Fehler. Einen kleinen Berg muss man allerdings in Kauf nehmen. Der Kirchenwirt hat immer ein Schmankerl aus der Region und gute Durstlöscher parat.
Kultureller Leckerbissen
Ein kultureller „Leckerbissen“ ist die Pfarrkirche Rohr. Im 11. Jahrhundert stand hier eine Burg von Bayern, die immer mehr verfiel. Auf den Grundmauern der alten Schlosskapelle wurde um 1660 die heutige Kirche erbaut. 1674 war der Glockenturm fertig und die Kirche wurde der Hl. Maria geweiht. Im Seitenaltar befindet sich die sehenswerte Statue der Himmelskönigin, ein Meisterwerk der barocken Schnitzkunst.
Hier ist auch schon unsere Umkehrstelle. Das erste Stück ist auf demselben Radweg, auf dem wir gekommen sind, zurückzulegen. Doch nach rund 12,9 km fahren wir weiter auf dem Radweg Richtung Bad Hall. Dort, wo früher die Schmalspurbahn dampfte, genießen wir jetzt die klare Luft auf unserem Fahrrad.
Neben dem Radweg nach ca. 13,6 km ein schönes Fotomotiv: das von weitem sichtbare „Feuertor“, ein Kunstobjekt neben der B122. Ohne Steigung geht es nach Bad Hall weiter. Der Radweg endet hinter dem Eurospar nach ca. 14,7 km. Wer will, macht nach links noch einen Abstecher zum Mostheurigen Holznergut (Familie Ebner, Fr, Sa und So geöffnet, Bad Hall, Holznerweg 4, Tel. 07258/2550). Wer Appetit auf ein zünftiges „Fleischbrot“ hat, der wird von den Seniorendamen bestens bedient.
Vorbei an den Geschäften entlang der Hauptstraße in Bad Hall – da haben wir schon 14,9 km geschafft. 100 Meter biegen wir links in die Guntherstraße ab. Einen kleinen Berg noch hinauf und es läuft fast von selbst zur Furtmühle (Bad Hall, Sierninger Straße 2, Tel. 07258/29423). Ein schön eingerichtetes Heurigenlokal mit ausgezeichneter Brettljause, die man auch in großen, eigens dafür eingerichteten Mostfässern zu sich nehmen kann. Ein Highlight ist die Ein-Meter-Jause für fünf Personen.
Jetzt nochmals ein letzter Anstieg, bevor es gemütlich auf unserer bekannten Strecke zurück zum Startpunkt geht. Nach etwa 17,2 km wieder der „Erbhof“ Eisenhuber (Mostheuriger), nach ca. 18,4 km Schnitzlwirt Bachmayr, nach ca. 18,5 km der„Blumenhof“ (Weinheuriger), nach 20,7 km das Gasthaus Hack, und wir sind am Ende des kleinen Radausflugs angelangt.
Die Tour verlängern
Eine Möglichkeit gibt es noch, die Tour zu verlängern – und zwar wenn wir in Großmengersdorf geradeaus Richtung Sierning weiterfahren. Allerdings ist die Strecke um ca. 3 km (eine Richtung) länger. Wer Zeit und Lust hat, kann bei zwei Mostheurigen vorbeischauen. Gleich bei der ersten Kreuzung nach Großmengersdorf geht es links zur Jausenstation Huber, „Kochholzer“ (Sierning, Großmengersdorferstraße 6, Tel. 07259/5261), die für ihren Bauernspeck bekannt ist.
Ca. 3,3 km weiter befindet sich in Unterhilbern die Mostschänke Bräuer „Bachnergut“ (Sierning, Bachnerweg 1, Tel. 07259/2601, Voranmeldung erbeten). Bauernbrot und Mehlspeisen gehören hier zu den Spezialitäten.
Jetzt noch in das Zentrum von Sierning. Die Marktstub’n (früher Zifferers Gasthaus) von Erich Rainer ist sicher ein zünftiger Abschluss (Sierning, Kirchenplatz 6, Tel. 0729/5040, Mi, Do, Fr und Sa ab 16 Uhr, So und Feiertag ab 9 Uhr). Hier hat sich einst angeblich auch schon Anton Bruckner zu einer seinen Tonschöpfungen inspirieren lassen. Das altehrwürdige Mobilar und die Hausmannskost sind einen Einkehrschwung wert.
Gesamt sind bei der Strecke von Großmengersdorf, mit den Abstechern zu den Mostheurigen, ca. 10,7 km einzurechnen. Wer noch Sünden oder genug Elan hat, sollte sich die Pfarrkirche Sierning aus dem Jahre 777, gleich neben der Marktstub’n, ansehen. Eine dreischiffige gotische Hallenkirche – ein idealer Platz, um zur Ruhe zu kommen.
Text und Fotos: Gerald Kapfer
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