Caritas-Seniorenwohnhaus Schloss Hall
Seniorenwohnhaus öffnet sich Pflegebedürftigen ab 55 Jahren

Bei Joachim Gaisberger nahm die Multiple Sklerose einen rapiden Verlauf. Er war vor fünf Jahren einer der ersten Bewohner der so genannten SHG+ Wohngruppe in Schloss Hall. | Foto: Caritas
2Bilder
  • Bei Joachim Gaisberger nahm die Multiple Sklerose einen rapiden Verlauf. Er war vor fünf Jahren einer der ersten Bewohner der so genannten SHG+ Wohngruppe in Schloss Hall.
  • Foto: Caritas
  • hochgeladen von Sandra Kaiser

Wer aufgrund einer Beeinträchtigung oder Krankheit nicht mehr zuhause leben kann, aber zu jung für ein Seniorenwohnhaus ist, wo eine intensive Pflege gewährleistet wird, hängt oft in der Luft. Im Caritas-Seniorenwohnhaus Schloss Hall in Bad Hall hat das Sozialressort des Landes OÖ 2014 eigens als Pilotprojekt für diese Menschen 17 Plätze geschaffen. Vor kurzem wurde der Wohnbereich um 15 Plätze erweitert.
BAD HALL. Vor fünf Jahren endete für Joachim Gaisberger eine lange Suche. Bei dem Steyrer war im Alter von 25 Jahren mit Multipler Sklerose diagnostiziert worden. Die Krankheit nahm einen rapiden Verlauf. Mit jedem Schub wurde es für ihn schwerer seinen Haushalt zu führen, einen normalen Alltag zu leben und auch sozial Anschluss zu finden. Nach mehreren Krankenhausaufenthalten zog er ins Seniorenwohnhaus Schloss Hall. Dort war gerade ein neuer Wohnbereich eröffnet worden – für Menschen wie ihn.
„Es gibt beeinträchtigte Menschen, die zuhause nicht mehr ausreichende Unterstützung bekommen können, weil die Betreuungspersonen älter werden. So bräuchten sie pflegerisch eine Betreuungseinrichtung wie ein Seniorenwohnhaus, sind aber noch zu jung dafür. Sie wünschen sich ein lebenswertes Wohnumfeld mit Aktivitäten, die ihrem Alter entsprechen“, erzählt Mag.a (FH) Andrea Anderlik, Geschäftsführerin der Caritas für Betreuung und Pflege. „In Schloss Hall erfüllen wir mit dem Wohnbereich SHG+ diesen Bedarf.“

Pflegeteam fordert und fördert die Menschen

Das Seniorenwohnhaus hat sich in den letzten Jahren Schritt für Schritt an die neuen BewohnerInnen angepasst. Der Schlosstrakt wurde eigens für sie umgebaut und den Interessen der Leute entsprechend gibt es ein neues Angebot für Freizeitaktivitäten. Ein eigenes Pflegeteam nimmt sich Zeit für die Menschen. Das Ziel: fördern und fordern. „Durch ihre Krankheiten sind die Menschen oft in der eigenen Welt gefangen. Sie lebten zu Hause, hatten wenig Bezug zu anderen Menschen“, erklärt Andrea Saffova, Leiterin des Betreuungs- und Pflegedienstes. „Sie haben viele Freunde verloren. Wir versuchen sie wieder aufzubauen, dass sie wieder annehmen können, dass sie wertvolle Menschen sind. Wir ermutigen sie dazu, mit anderen BewohnerInnen Kontakte zu knüpfen und auch wieder in Gesellschaft zu kommen.“

Selbständigkeit und Individualität

Um das zu erreichen, arbeitet man vor allem an der Selbständigkeit. Wenn jemand alleine ins Café oder einkaufen gehen kann, ermuntert man dazu. Für jeden Bewohner gibt es eine passende Bewegungstherapie. Der eine lernt wieder gehen, die andere fährt mit dem Hometrainer. Wieder andere trainieren die Motorik der Finger. Ein Bewohner konnte anfangs weder selbstständig Rollstuhlfahren noch essen. Jetzt geht beides. Auch Logopädie und Gedächtnistraining stehen am Programm.
Damit die Seele genauso betreut wird, erfüllt das Pflegeteam individuelle Wünsche: Ein Bezugsbetreuer steht für Einzelaktivitäten bereit. Aber auch für die Gruppe werden gemeinsame Aktivitäten organisiert, z.B. ein Besuch vom Kurpark, ein Kinonachmittag mit Actionfilmen, ein Heavy Metal-Konzert im Wohnbereich.
„Der Caritas ist es gelungen, ältere Menschen mit Beeinträchtigungen gut in den Strukturen des Alten- und Pflegeheimes sehr gut zu integrieren“, sagt Mag.a Renate Hackl von der Sozialabteilung des Landes OÖ. „Die Gruppe brachte positive Impulse für das gesamte Haus. Die Menschen fühlen sich wohl und haben ein neues Zuhause gefunden. Sie werden in ihrer Persönlichkeit wahrgenommen und unterstützt. Das Pilotprojekt ist ein Vorzeigemodell und sollte auf andere Häuser ausgedehnt werden.“

Bei Joachim Gaisberger nahm die Multiple Sklerose einen rapiden Verlauf. Er war vor fünf Jahren einer der ersten Bewohner der so genannten SHG+ Wohngruppe in Schloss Hall. | Foto: Caritas
Foto: Caritas
Anzeige
Foto: Oliver Hoffmann - stock.adobe.com
3

Das Arbeitsmarktservice (AMS) vermittelt
Damit Arbeitskraft und Unternehmen zusammenpassen

Jene zusammenzubringen, die bestens zusammenpassen, nennt man ein gelungenes „Matching“. Ob dies nun Lebenspartner/Partnerinnen sind oder – davon ist hier die Rede – Arbeitskraft und Unternehmen. Die Vermittlerrolle nimmt dabei das Arbeitsmarktservice (AMS) ein. Wie gelingt dieses Matching möglichst optimal?Es gelingt dann, wenn die Beteiligten möglichst präzise wissen und sagen können, was und wen sie brauchen. Für mich als Jobsuchenden heißt das, mir die Stellenausschreibung genau anzusehen,...

Kommentare

?

Du möchtest kommentieren?

Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.

UP TO DATE BLEIBEN

Aktuelle Nachrichten aus Steyr & Steyr-Land auf MeinBezirk.at/Steyr&Steyr-Land

Neuigkeiten aus Steyr & Steyr-Land als Push-Nachricht direkt aufs Handy

BezirksRundSchau Steyr & Steyr-Land auf Facebook: MeinBezirk.at/Steyr&Steyr-Land - BezirksRundSchau

ePaper jetzt gleich digital durchblättern

Storys aus Steyr & Steyr-Land und coole Gewinnspiele im wöchentlichen MeinBezirk.at-Newsletter


Du willst eigene Beiträge veröffentlichen?

Werde Regionaut!

Jetzt registrieren

Du möchtest selbst beitragen?

Melde dich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.