Tipps vom Experten
Trotz Lymphödem den Sommer genießen

Schwimmen unterstützt die Lymphgefäße bei ihrer Arbeit. | Foto: OÖG
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Etwa 150.000 Menschen in Österreich sind von einem Lymphödem betroffen. Prim. Dr. Franz Lettner, Leiter des Institutes für Physikalische Medizin und Rehabilitation am Pyhrn-Eisenwurzen Klinikum Kirchdorf Steyr, gibt Tipps, wie man möglichst gut durch den Sommer kommt.

STEYR, KIRCHDORF. Die Einlagerung eiweißreicher Flüssigkeit ins Gewebe wird durch eine Schädigung des Lymphgefäßsystems verursacht und tritt oft auch als Folge einer medizinischen Behandlung wie einer Krebsoperation oder Bestrahlung auf. Weil das Krankheitsbild und seine einzig wirksame Therapie noch zu wenig bekannt sind, haben viele Patienten einen langen Leidensweg hinter sich, bis sie kompetente Hilfe erhalten, weiß Prim. Dr. Franz Lettner, Leiter des Institutes für Physikalische Medizin und Rehabilitation am Pyhrn-Eisenwurzen Klinikum Kirchdorf Steyr: „Das Krankheitsbild und seine einzig wirksame Therapie sind noch zu wenig bekannt. Oft wird das Lymphödem zu spät erkannt oder nicht nach den aktuellen, wissenschaftlichen Leitlinien behandelt, sodass sich Folgeschäden wie etwa eine irreversible Gewebeverhärtung oder wiederholte Erysipel- oder Rotlauf-Infektionen etablieren. Schwellungen können dadurch massiv zunehmen.“


Kompressionstrümpfe sind ein Muss

Die komplexe physikalische Entstauungstherapie besteht aus manueller Lymphdrainage, Kompression, Bewegung, Hautpflege und Schulung und bedeutet für Betroffene auch lebenslanges Tragen von Kompressionsstrümpfen. Das ist im Sommer zwar besonders unangenehm, Patienten sollten es allerdings sehr ernst nehmen.  „Optimal anliegende Strümpfe üben einen gleichmäßigen Druck auf die Region des Ödems aus, und das hilft dem Körper, die anfallende Gewebsflüssigkeit leichter abfließen zu lassen“, erklärt er. Unterstützt wird die Entstauung durch regelmäßige Bewegung, da damit die Muskulatur gegen den Druck der Strümpfe arbeiten muss und die Lymphe verstärkt abfließt. Auch lockerer sitzende Strümpfe sind daher keine Option: „Die Strümpfe müssen richtig sitzen, sie sollten von Zeit zu Zeit sogar neu angepasst werden. Bei schweren Fällen ist das Tragen selbst in der Nacht zu empfehlen, damit das Ödem nicht größer wird“, auf jeden Fall sollten die Strümpfe nach dem Aufwachen so früh wie möglich angelegt werden. Eine Anziehhilfe kann das mühsame Anlegen der Strümpfe wesentlich erleichtern, so Prim. Lettner.

Tipps, wie man gut durch den Sommer kommt

Direkte Sonneneinstrahlung und große Hitze sollten Betroffene unbedingt vermeiden.
Hochlagern: Nicht nur im Sommer tut es gut, die Beine regelmäßig hochzulagern. Das verhindert ein Absacken der Lymphe und somit unangenehme Schwellungen.
Bewegen: Ein flotter Spaziergang, gemütliches Radfahren oder Schwimmen unterstützt die Lymphgefäße bei ihrer Arbeit. Grundsätzlich gilt für PatientInnen: Gehen und Liegen ist immer besser als Sitzen und Stehen.
Kühlen: Mit feuchten Tüchern können Betroffene ihre Beine auch bei angezogenem Kompressionsstrumpf kühlen. Ebenso hat das Befeuchten etwa mit Sprühflaschen einen kühlenden Effekt. Kompressionsstrümpfe können außerdem im Kühlschrank aufbewahrt werden, was speziell beim Anziehen angenehm ist. Auch die benötigte Hauptpflege sollten PatientInnen im Kühlschrank aufbewahren.
• Trinken: Eine erhöhte Flüssigkeitszufuhr durch Trinken wirkt sich auf das Lymphödem nicht negativ aus. Daher sollten Betroffene auch im Sommer genug trinken.

Prim. Dr. Franz Lettner, Leiter des Institutes für Physikalische Medizin und Rehabilitation am Pyhrn-Eisenwurzen Klinikum Kirchdorf Steyr.
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