ZAUBERNUSS - Hamamelis. Märchen und Geschichten für Kinder, Kindsköpfe und Kind gebliebene - Teil 71

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Heute ist Faschingsdienstag, also der Höhepunkt des diesjährigen Faschings. Überall sah man heute maskierte Menschen. Gerade die Kinder lieben es, sich zu verkleiden. Am liebsten würden sie manchmal gleich 2 verschiedene Kostüme übereinander anziehen. Ein Charakter, der scheinbar nie aus der Mode kommt, ist der Indianer. Daher will ich heute auch von einer Pflanze erzählen, die bei den Indianern als Wundermittel gegen Verletzungen jeglicher Art galt und aus Virgingia in Nordamerika zu uns ausgewandert ist - nämlich die Zaubernuss ("Hamamelis virginaiana"), die in ihrer Heimat auch witch hazel, also Hexenhasel genannt wird.

Die Zaubernuss liebt Kälte. Oft leuchten ihre wuscheligen gelben Strahlenbüschel bereits im Jänner im Schnee. Ihre Blüten halten, so hab ich mir sagen lassen, bis zu - 10 Grad Celsius aus, da sie eine Art Frostschutzmittel beinhalten.

Namhafte Kosmetikfiremen nützen die Hamamelis zur Pflege trockener Haut, da sie gerade bei Kälte und Heizungsluft neue Geschmeidigkeit bringt und Feuchtigkeit bewahrt. Generell soll Hamamelis bei allen Hautproblemen, insbesondere bei Neurodermitis helfen.


Luka kommt in sein Element

Es war einmal zu einer Zeit, wo Zeit noch keine Rolle spielte, und Stechuhren, Terminkalender und andere Zeitmessgeräte die Menschen noch nicht unter Druck setzten, da lebte ein junger Bursch namens Luka. Luka wurde Anfang Februar im Element Luft geboren. Der eisige Nordwind, der damals wild durch die Lüfte brauste, hauchte ihm unverhofft zärtlich die typischen Eigenschaften eines Luftmenschen ein: Geselligkeit, Kommunikationstalent und Intellektualität.

Wäre da nicht ein kleines, aber nichts desto trotz, einschneidendes Gebrechen gewesen, wäre ihm ein großer Weg bevor gestanden. So aber, wurde Luka von seiner Umgebung gemieden und an den Rand gedrängt, denn Lukas Gesicht war von Krätzen und Pusteln furchtbar entstellt. Heute würde man sagen, er litt unter Neurodermitis.

Seine Eltern hatten große Freude mit ihrem Sohn, denn er war furchtbar gescheit und erfand und baute ständig wunderbare neue Gerätschaften, die ihnen Arbeit und tägliches Leben erleichterten. Dem Buben aber setzte die Einsamkeit unglaublich zu, denn sie entsprach ganz und gar nicht seinem Naturell. Und so sehr auch sein inneres Feuer brannte und loderte, die Kälte, die er von außen erfuhr, setzte ihm zunehmend zu und fraß sich nach und nach tief in seine Seele.

Eines Tages, als er seinen Geburtstag wieder einmal in Einsamkeit verbrachte, war die Flamme in seinem Innern fast ums erlöschen. Unsagbar müde kauerte er sich unter einem Busch zusammen und wollte nichts mehr als hier im Schnee einschlafen und nicht mehr erwachen. Er war bereit, das dunkle, dumpfe und kalte Unbekannte willkommen zu heißen. Da kitzelte Luka plötzlich etwas an der Nase und ein Sonnenstrahl fuhr ihm ungnädig ins Gesicht.

Als er die Augen einen Spalt breit aufmachte um zu blinzeln, grinste ihm eine Gestalt ins Gesicht, die er nur in Umrissen wahrnahm. Ein Mädchen mit Flügeln, das lustig über seinem Kopf tanzte. „Hey du da, was ist los mit dir, etwa beim Luftschlösser bauen eingeschlafen?“ lachte sie keck. „Oder hast du dich etwa gar hingelegt, um zu sterben? So ein Blödsinn kann auch nur einem Menschen einfallen. Die Mitte des Winters ist überschritten und das Licht ist zurück! Jetzt ist keine Zeit mehr zu sterben, du Würstchen – die hast du für heuer längst verpasst!“ Dabei zwickte sie ihn frech ins, vor Kälte schon ganz blaue, Ohrläppchen. „Aua“ entfuhr es ihm. Am liebsten hätte er dem Elfengeschöpf eine saftige Ohrfeige verpasst. „Nicht so grob, du Lümmel!“ feixte das zarte Elflein wieder. „Ich bin eine Luftelfe – also genau so ein Luftikus wie du! Du bist doch der Luka, der heute vor 15 Jahren in der Hütte dort drüben so laut geplärrt hat, dass sämtliche Tiere vorzeitig aus dem Winterschlaf erwacht sind. Der Dachs vom Bau unterm alten Birnbaum braucht heute noch regelmäßig eine stärkende Kräutertinktur für sein angegriffenes Herz!“

Luka hielt sich die Ohren zu. Sein Kopf schmerzte fürchterlich und das geplappere der übermütigen Luftelfe konnte er kaum ertragen. „Was willst du, Nervensäge? Lass mich doch endlich in Ruhe. Wer hat schon was davon, wenn ich die Leute weiterhin mit meinem hässlichen Aussehen belaste? Ich jedenfalls am wenigsten.“ „Egoist!“ konterte die kleine Elfe noch immer grinsend und lies sich wagemutig auf Lukas rechtem Knie nieder. „Na gut, ich komm auf den Punkt. Man sagt, du bist sehr gescheit. Ich leider nicht. Darum bin ich hier. Wir Luftelfen brauchen klingende Namen, die im Wind sanft mitschwingen. Die Namen gibt es schon, sind irgendwo im Wolkenschloss versteckt. Die anderen Elfen haben den ihren sofort gefunden. Aber mir fehlt offenbar die Orientierung. Bitte bitte komm mit und hilf mir meinen Namen zu finden. Hilfst du mir, so will ich auch dir helfen, ein Mittel für deine unreine Haut zu finden. Das ist nämlich etwas, was ich gut kann. Hilfst du mir nicht, so fliege ich zwar nicht aus dem Bau, aber ich muss den rest meines Daseins damit verbringen, den anderen als namenlose Dienerin die Betten aufzuschütteln! Und das will ich ganz bestimmt nicht! Das kannst du mir glauben!"

So ganz war Luka zwar noch nicht überzeugt, aber er wollte alles tun, um diese Quasselstrippe endlich zum Schweigen zu bringen. Als er endlich leicht nickte, erfasste ihn auch schon ein Windstoß und fegte ihn – huiiiiiiii – hoch in die Lüfte, bis er vor einm riesiges Schloss aus Wolken schwebte. „Nein!!!!“ dachte er überwältigt“. Das gibt's doch nicht! Das hier ist der Ort an dem meine Träume gemacht werden. Der Quell meiner eigenen „Luftschlösser“. Wie oft habe ich all diese Türmchen und Dachvorsprünge in meinen Träumen gesehen?! Sieh mal, hinter dieser Tür ist die Anleitung für mein Wasserrad! Und dort drüben, hinter der grünen Tür, befindet sich die Idee für eine Maschine, mit der man Stoff aus Pflanzenfasern herstellen kann! „Kleine Elfe, ich glaube, ich kenne diesen Ort wie meine Westentasche. Nur - wo ist dein Schlafplatz? Hmm? Auf welcher Wolke schläfst du?

Als sie leicht beschämt mit dem Finger auf einen zerrupften, unordentlichen Wolkenhaufen zeigte, der ziemlich schmuddelig aussah, fiel es ihm sofort wie Schuppen von den Augen. Er schwebte hinauf, packte einen der muffigen Wolkenpölsterchen und schüttelte ihn so lange kräftig auf, bis auf der Unterseite das Wort „Duscha“ zu lesen war. „Duscha??? Heißt das nicht auf Russisch Seele? „Ja! Das ist es!“ jauchzte die kleine Elfe voller Freude. „Und sieh mich nicht so ungläubig an. Mir ist gerade wieder eingefallen, dass ich so heiße, weil ich zwar oft schwer auszuhalten bin, aber innen drinnen, eine wahnsinnig gute Seele habe!“ Und damit schnappte sie seine Hand und führt Luka zu einem Strauch mit wuscheligen gelben Blütenfäden, der mitten im Schnee erblüht war.

„So und jetzt kommt mein Teil unserer Abmachung! Das hier ist die Zaubernuss, auch Hamamelis genannt. Wenn du sie umarmst, wird sie dir ihr Geheimnis verraten. Sie hat es bisher streng gehütet. Weil du aber mir geholfen hast, hat sie mir versprochen, jetzt auch dir zu helfen. Na mach schon, umarme ihn endlich!"

Sobald er den Strauch eng umschlungen hatte, vernahm der Bursch wirklich eine spröde Stimme in seinem inneren Ohr: „Du bist wie ich! Egal wie kalt es um uns herum ist, tief in uns lodert ein wärmendes Feuer. Lasse los was gestern war, denn jeder Tag ist ein neuer Anfang. Stell dir dein Leben vor, wie du es gerne hättest – immer wieder – dann wird es genauso kommen, denn die Macht der Gedanken ist groß, viel größer als euch Menschen bewusst ist. Was deine Haut betrifft, auch hier will ich dir helfen. Bereite Extrakt und Salbe aus meiner Rinde und meinen Blättern. Meine Gerbstoffe und meine ätherischen Öle können deine Haut heilen.

Da rüttelte plötzlich jemand grob an seinem Arm. Luka, Luka wach auf. Schnell, sonst holst du dir noch den Tod. Als er die Augen aufschlug war da zwar keine Spur mehr vom Wolkenpalast und der Luftelfe Duscha. Dafür standen seine besorgten Eltern vor ihm. Die ihn unendlich erleichtert in die Arme schlossen. Als sein Körper durch die Mitgebrachte Decke und den Tee, dem ihn seine Mutter einflößte langsam etwas wärmer wurde, fiel im auf, dass der Strauch an dem er eingeschlafen war, tatsächlich eine Zaubernuss war. Die Rezepte für Tinktur und Salbe aus seinem Traum, hatte er noch klar im Kopf. Danke flüsterte er der Zaubernuss zu, bevor er sich mit seinen Eltern auf den Heimweg machte. „Jetzt wird alles gut. Jetzt kann ich endlich ganz in meinem Element sein!"

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Foto: Oliver Hoffmann - stock.adobe.com
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