Das Märchen vom Schneeglöckchen - Märchen und Geschichten für Kinder, Kindsköpfe und Kindgebliebene - Teil 15

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Kalt ist's draußen und endlich so weiß und winterlich verschneit wie man sich's eigentlich um diese Jahreszeit vorstellt. Eine gut funktionierende Heizung ist an solch frostigen Wintertagen für uns Menschen unerlässlich.

Wie es in dieser Hinsicht bei Frühblühern wie dem Schneeglöckchen aussieht und ob so ein zartes Blümelein nicht auch bei dieser Kälte gefährlich kalte Füße bekommen kann, erzählt meine heutige Geschichte.

Das Märchen vom Schneeglöckchen

Als der Herrgott die Welt erschuf, wollte er zu aller erst noch einmal einen Probedurchlauf starten, um Pflanzen, Farben und Jahreszeiten genauestens aufeinander abzustimmen. Immerhin sollte alles von Anbeginn an funktionieren. Als er zufrieden mit sich und seinem Werk nach getaner Arbeit heimwärts ging, begegnete ihm unter der Himmelspforte Erzengel Jophiel. „Du kommst mir gerade recht!“ freute sich der Schöpfer. „Jophiel, schon dein Name bedeutet „Schönheit Gottes." Du bist die Richtige um meinen Prototyp der Schöpfung der Natur noch ein letztes Mal genau unter die Lupe zu nehmen. Morgen werde ich mit der Schöpfung der Erde Beginnen – in 7 Tagen schon soll das Werk vollbracht sein.“ „Gerne Herr!“, strahlte Jophiel und machte sich freudig auf zu Gottes „Labor“.
Jophiel blieb beinahe der Atem weg vor Staunen. Alles war perfekt. Farben, Formen, Abläufe und Funktionen waren akkurat aufeinander abgestimmt. Besonders die Idee mit den 4 Jahreszeiten fand der Erzengel der Schönheit und Natur genial. Ihre Blumen und Pflanzen mit all ihren Kräften und Facetten waren ein wahres Meisterwerk göttlicher Liebe.
 
Da drang aus einem Winkel des Mini-Erdengartens ein spröder hauchzarter Klang an ihr Ohr, fast wie von einem Silberglöckchen. „So etwas wundervolles habe ich noch nie gehört!“ staunte Jophiel verzückt. „Aber irgendetwas stimmt nicht. Der Klang erfüllt mein Herz mit tiefer Trauer und schierer Verzweiflung!?“ Da gewahrte der Engel im hintersten Winkel des Gartens, dort wo es kalt war und der Boden noch Großteils mit Schnee bedeckt war, eine kleine farblose Pflanze, die vor Kälte und Angst zitterte. „Du Armes!“ hauchte der Engel entsetzt. „Der Herrgott hat dich wohl vergessen. Halte durch, ich werde ihm sogleich Bescheid sagen.“

„Du lieber Himmel! Pflänzchen, dich hab ich ja ganz vergessen“ , entfuhr es dem Schöpfer erschrocken. „Welche Farbe sollen wir dem kleinen Blümchen wohl geben? Von der Jahreszeit her möchte ich es gerne als ersten Frühlingsboten im Schnee belassen. Aber ich bezweifle, ob hier kräftige Farbentöne schon angebracht sind. Außerdem sind die meisten Farben aufgebraucht. Was meinst du, Jophiel?“ „Oh Herr, ich bin nur deine bescheidene Dienerin, aber wenn ich mir ein Urteil erlauben darf, würd ich ihr Blütenglöckchen weiß belassen. Die Farbe passt wunderschön zu den letzten Schneekristallen, die rundherum in der Sonne glitzern. Die Blätter sollten auch bei dieser Pflanze grün bleiben. Aber wenn du vielleicht noch einen Farbtupfen Grün übrig hast, würde sich ein kleiner grüner Klecks auf den inneren Blüteblättern gut machen" schlug Jophiel vor.

„Das ist eine wundervolle Idee!“ strahlte Gott. „Mir ist auch schon ein passender Name für dich eingefallen. Was hält ihr von Schneeglöckchen. Immerhin habe ich dich dazu auserkoren, mit deinem spröden, silberzarten Glockenton den Frühling einzuläuten.“ „Danke, Herr!“ jauchzte die kleine Blume verzückt und überglücklich. „Nur eine Sorge plagt mich noch arg, Herr. Wie soll ich die eisige Kälte überstehen, wenn mich jetzt schon so sehr friert?!“ „ Entschuldige! Ich habe dich ja noch gar nicht für diese extremen Bedingungen ausgerüstet!“. Sogleich rief er Erzengel Raphael, den Heiler, herbei und gebot ihm, in der Knolle des Schneeglöckchens eine Bioheizung zu installieren.

Als Erzengel Raphael den göttlichen Auftrag erfüllt hatte, begann er plötzlich von einem Ohr zum anderen zu grinsen. „Bitte seid mir nicht böse, oh Herr, wenn ich mir jetzt einen Scherz erlaube“, aber ich glaube mich erinnern zu können, dass Ihr den Kräutern und Pflanzen Eigenschaften mit auf den Weg geben wolltet, die später die Menschen bei der Behandlung von Krankheiten unterstützen… Was hält Ihr davon, wenn das Galantamin aus der Knolle des Schneeglöckchens den Menschen später zur Behandlung von Alzheimer diente?“ Diesen Hinweis auf seine eigene Vergesslichkeit hielt auch der Schöpfer für einen gelungenen Scherz sodass sich alle 4 vor Lachen die Seiten hielten.

Und so kam es, dass diese Fröhlichkeit dem Schneeglöckchen bis heute innewohnt. Denn - ist es Ihnen nicht auch schön öfters so ergangen - dass der bloße Anblick eines Schneeglöckchens ausgelassen heitere Frühlingsstimmung ins Herz zaubert?

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