Eisbaden
Kräuterexpertin Bianca Rührlinger über Benefits und Gefahren des Trends

Rührlinger
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Kräuterexpertin Bianca Rührlinger hat sich in den letzten Jahren mit ihren beliebten Familienpicknicks und Kräuterwanderungen über die Bezirksgrenzen hinaus einen Namen gemacht. Ein Kernpunkt ihrer Arbeit ist ein gesunder und ganzheitlicher Lebensstil. Vor gut einem Jahr hat sie das Eisbaden und die damit verbundenen Atemtechniken zur Stärkung des Immunsystems für sich entdeckt. 

STEYR-LAND. "Nachdem ich auf Instagram laufend Fotos und Beiträge einer Bekannten beim Eisbaden gesehen habe, bin ich neugierig geworden", erzählt Rührlinger. "Zuerst dachte ich mir, das geht ja gar nicht! Ich war zu dieser Zeit noch ziemlich kälteempfindlich und hätte im Winter am liebsten gleich 2 Winterjacken Jacken übereinander angezogen. Trotzdem habe ich mich schließlich bei einem Eisbadeworkshop für Anfänger mit Christian Schütz und Andrea Grabner von Mindfullr in Linz angemeldet.", so die Kräuterexpertin die Hauptberuflich in den Bereichen Fortbildung und E-Learning in einem großen oberösterreichischen Industriebetrieb tätig ist. Doch die 37-jährige war überrascht, denn es ging vorerst nicht ums Eisbaden, sondern um die dazugehörigen Atemtechniken, die man auch im Alltag integrieren kann. Die Kräuterfachfrau wendet diese Atemtechniken beispielsweise an, um ihr Immunsystem zu stärken, wenn die Kinder von Schule & Kindergarten Krankheiten mit Nachhause bringen, um nächtliche Hustenanfälle in den Griff zu bekommen, die sie nach einer Corona-Erkrankung plagen, oder um Stress abzubauen. "Als ich dann am 30. Dezember erstmals im Bikini vor dem eiskalten See stand, war mir zum Davonlaufen. Gezielte Instruktionen des Wimhof Trainers halfen mir, meine Angst zu überwinden. Ich war überrascht, wie fokussiert man dadurch plötzlich wird und wie einem um die Mitte - dort wo die lebenswichtigen Organe sitzen, warm wird."

Gefäßsystem erschlafft durch zu viel Wärme

Allgemein lässt sich sagen, dass unser Gefäßsystem durch die ständige Wärme, die uns umgibt, nicht mehr trainiert ist. Die Gefäße sind erschlafft und das Herz braucht mehr Kraft um Blut durchzupumpen. Rührlinger sieht das als Problem in der Entwicklung unserer Gesellschaft: Unangenehme Dinge werden entfernt – wie Unkraut. Ähnlich wie bei den Bitterstoffen, die wir aus unserem Kulturgemüse weitgehend herausgezüchtet haben, die aber so wichtig und wertvoll für unseren ganzen Organismus sind. So ist es auch mit der Kälte: wir wollen sie nicht. Wir wollen es warm und gemütlich. Zu wenig Abwechslung von Wärme und Kälte schwächt allerdings unser Herzkreislaufsystem. Mich bewusst damit auseinanderzusetzen hat nicht nur mein Kälteempfinden verändert, sondern auch meine Einstellung dazu – oder vielleicht war es meine Einstellung, die mein Empfinden verändert hat."

Gesundheitliche Benefits

Die Benefits des Eisbadens sind zahlreich. Einerseits stärkt man dadurch das Immunsystem. Durch die Ausschüttung von Glückshormon Oxytocin kann Eisbaden wie eine Glücksdusche wirken. Und es hilft beim Abbau von ungesundem, weißen Fettgewebe und gleichzeitig beim Aufbau von braunem - stoffwechselaktiven Fettgewebe. Überdies senkt sich bereits nach einer Woche Kältenanwendung der Ruhepuls und man schläft besser.
WIMHOF - Erfinder der WIMHOF-Methode, die das Eisbaden durch gezielte Atmung unterstützt, hat den Ausspruch geprägt: "If you don't go to the cold (Kälte), the cold (Erkältung) comes to you!"

Achtung aufgepasst!

"Man muss zwar nicht unbedingt an einem Workshop teilnehmen", so die Kräuterexpertin, "eine persönliche Empfehlung ist es dennoch! Wichtig ist, beim ersten Mal nicht ganz alleine ins Wasser zu gehen und auch nicht hineinzuspringen!" Außerdem sollten Personen mit Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Epilepsie und Schwangere unbedingt zuvor einen Arzt aufsuchen!! Ich gehe beispielsweise auch nicht Eisbaden, wenn ich verkühlt bin - in dieser Zeit konzentriere ich mich lieber aufs Atmen."

Eisbadeeffekt stellt sich ab 12 Grad Celsius abwärts ein

Auch im Sommer kann man laut Bianca Rührlinger Eisbaden gehen. Den Eisbadeeffekt gibt es ab  12 Grad Celsius abwärts, und die findet man auch an Sommertagen häufig im Reichramingbach oder in der Alm. Es würde aber auch genügen, sich mindestens 45 Sekunden lang unter die kalte Dusche zu stellen, bis sich das Wohlfühl-Gefühl einstellt. Nach 2 Minuten hat man schließlich die vollen Eisbade-Benefits. 
Als Geheimtipp verrät Rührlinger den Wilden Wasserweg im Stubaital. Eisbaden im Gosausee würde sie gerne noch ausprobieren. Im kommenden April wird sie an einem WIMHOF Eisbade-Workshop mit Bernhard Handick in Island teilnehmen. 
Weitere Infos zum Eisbaden nach der WIMHOF Methode  finden sich in seinem Buch "Die Kraft der Kälte entdecken" oder im Buch von Josephine Worseck – die Heilkraft der Kälte.

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Foto: Cityfoto
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