Artenschutzprojekt: Kampf gegen die Krebspest
Der Orca Tauchklub Steyr setzte ein Zeichen zur Rettung der gefährdeten heimischen Edelkrebse.
STEYR. Der Signalkrebs – er wurde aus Nordamerika eingeführt – ist von Skandinavien bis Nordafrika zu einer Plage geworden. Er macht den Flusskrebsen (Edelkrebs, Steinkrebs und Dohlenkrebs) den Platz streitig und überträgt die Krebspest, die den heimischen Tieren den Garaus macht. Er selbst ist immun dagegen.
Als Delikatesse gemundet
Bei Tauch-Erkundungen in den Seitenarmen der Steyr ist Mitgliedern des Steyrer Tauchclubs Orca im Herbst aufgefallen, dass sich der unerwünschte Signalkrebs immer mehr verbreitet. „Wir konsultierten sofort den Krebs-Spezialisten Werner Weißmair vom Technischen Büro für Biologie in Neuzeug“, erzählt Gerald Kapfer vom Tauchclub.
Weißmair organisierte unter Aufsicht des Fischwasserbesitzers den Fang des Signalkrebses. Die Tiere wurden als Delikatesse an einen Wirt geliefert. Dem Vernehmen nach mundeten sie vorzüglich. „Der Orca Tauchclub Steyr hofft mit der Dezimierung einen Beitrag zur Erhaltung der heimischen Krebsfauna und des Edelkrebses geleistet zu haben“, sagt Kapfer.
Bei der Tauchclub-Aktion wurde auch darauf geachtet, dass das Material der Taucher einige Tage nicht mit Wasser in Berührung kam, damit Pilzsporen der Krebspest nicht in andere Gewässer übertragen würden. Es genügt bereits, mit Gummistiefeln in ein Gewässer, das mit Pilzsporen belastet ist, zu steigen. „Das hätte fatale Folgen für unsere heimischen Krebse, die immer rarer werden“, sagt Kapfer.
Die Bestände sichern
Im Auftrag der Naturschutzabteilung arbeitet Werner Weißmair am Artenschutz-Projekt „Edelkrebs“ mit. „Wir versuchen die letzten Bestände zu sichern und in abgeschottete Teiche hinüberzuretten“, erzählt er. Bis die Krebspest besiegt sei, könne es noch Jahre dauern, meint er.
Mehr über den Tauchclub Orca auf:
http://www.st-ulrich.at/system/web/veranstaltung.aspx?typ=0&bezirkonr=0&detailonr=223705472&menuonr=220065039
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