Durch Corona notwendiger denn je
Caritas startet Haussammlung
Die alleinerziehende Maria (38) hat aufgrund der Corona-Krise ihren Job in der Gastronomie verloren. Ihr letzter Lohn und das anteilige Urlaubsgeld sind noch ausständig. Weil sie sich zuvor eine neue Küche gekauft hat, sind die Rücklagen von Maria aufgebraucht. In ihrer Verzweiflung wendet sie sich an die Caritas-Sozialberatung Steyr, wo sie Unterstützung erhält. Diese „erste Hilfe“ ist in Corona-Zeiten wichtiger denn je und dank der Spenden möglich, um die bei der Haussammlung ab Mitte Juni ehrenamtliche Mitarbeiter aus den Pfarren in Steyr und Steyr-Land bitten.
STEYR, STEYR-LAND. Aufgrund der von der Corona-Pandemie ausgelösten Arbeitslosigkeit sind seit dem Lockdown am 13. März durchschnittlich ein Drittel mehr Unterstützungsansuchen bei den 12 Caritas-Sozialberatungsstellen in Oberösterreich eingegangen als im Vergleich zum Vorjahr. „In Steyr haben wir in dieser kurzen Zeit bis Ende Mai 172 Erwachsene und 158 mitbetroffene Kinder unterstützt und insgesamt 247 Gespräche mehr wie im selben Zeitraum 2019 geführt“, berichtet Ines Brantner von der der Caritas-Sozialberatungsstelle in Steyr. Auch Maria, Mutter eines 16-jährigen Sohnes, half die Caritas rasch mit einer finanziellen Überbrückungshilfe, damit sie Lebensmittel und die nötigsten Dinge einkaufen konnte.
„Viele Menschen sind unvorbereitet durch Jobverlust und Kurzarbeit in finanzielle Schwierigkeiten geraten. Aus diesem Grund sowie durch die Ausgangssperren und die Enge in der eigenen Wohnung waren Trennung, Scheidung und häusliche Gewalt häufiger als sonst Thema in der Beratung während der Corona-Krise. Wir haben in der Phase des Lockdowns die Beratung auf Telefon und E-Mail umgestellt, dadurch konnten wir viele Anliegen viel schneller beantworten und unterstützen“, sagt Caritas-Mitarbeiterin Ines Brantner.
Unterstützung für 1120 Menschen aus Steyr und Steyr-Land
Im Vorjahr wurde in der Caritas-Sozialberatungsstelle in Steyr 595 Erwachsenen und 525 mitbetroffenen Kindern geholfen. Ob jemand Anspruch auf die Caritas-Hilfe hat, wird anhand der Einkommens- und Ausgabensituation genau geprüft. Gemeinsam wird ein langfristiger Weg aus der Krise erarbeitet. Als „erste Hilfe“, um eine akute Notsituation zu überbrücken, geben die Caritas-MitarbeiterInnen Lebensmittel- und Bekleidungsgutscheine aus. „Wenn erforderlich, werden auch Zuschüsse zu Heizungs-, Strom- oder Mietrechnungen gewährt, allerdings nicht langfristig, sondern immer nur als Überbrückungshilfe“, erklärt Caritas-Mitarbeiterin Ines Brantner. Außerdem hilft die Mitarbeiterin den Betroffenen, verschiedene sozialrechtliche Ansprüche geltend zu machen.
Helfen Sie mit einer Spende bei der Haussammlung
Die Caritas-Nothilfe in den Sozialberatungsstellen funktioniert nur dank der Spenden, die großteils bei der Haussammlung eingenommen werden. Freiwillige MitarbeiterInnen der Pfarren gehen dabei von Tür zu Tür oder hinterlassen einen Haussammlungs-Erlagschein im Postkasten. Dieses Geld kommt ausschließlich der Hilfe für Menschen in Oberösterreich zugute – und sichert das Bestehen von Caritas-Einrichtungen wie zum Beispiel den zwölf Sozialberatungsstellen, dem „Haus für Mutter und Kind“, dem „Krisenwohnen“, sechs „Lerncafés“, in denen Kinder kostenlos Lernförderung erhalten, und dem „Help-Mobil“, einer medizinischen Notversorgung für Obdachlose in Linz. Wegen der Corona-Krise sind die Haussammler heuer verspätet unterwegs und führen die Sammlung unter Einhaltung der geltenden Hygiene- und Abstandsvorschriften durch.
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