Most in aller Munde
Der Most liegt wieder im Trend
Das heimliche Nationalgetränk der Oberösterreicher ist auch in Steyr & Steyr-Land eine beliebte Erfrischung.
BEZIRK. Egal ob zu Hause oder bei den zahlreichen Veranstaltungen – das süßlich-herbe Getränk, der traditionelle Most, ist wieder "in". Der vergorene Apfel- oder Birnensaft wird auch Obstwein genannt. Inzwischen gibt es ihn als Naturfruchtsaft, als Perlwein oder Cider. Alleine 52 Betriebe im Bezirk Steyr und Steyr-Land haben eine Direktvermarktung an die Landwirtschaftskammer OÖ gemeldet.
Auch die Moststub'n Binderberg in Aschach an der Steyr bietet zahlreiche verschiedene Most-, Cider- und Frizzante-Sorten an. Sommelier Johannes Schedlberger bedauert: "Leider ist der Most nicht mehr ganz so populär wie früher. Deswegen gründete ich damals die `Mosttraunviertler´, um ihn wieder mehr in das Bewusstsein der Leute zu bringen."
"Die Menschen dürfen die Wertschätzung dem Produkt gegenüber nicht verlieren!"
Johannes Schedlberger
Die Mosttraunviertler sind elf Direktvermarkter, die der Mostkultur eine neue Bühne geben wollen. "Inzwischen kann Most auf jeden Fall mit Wein mithalten. Viele erkennen den Unterschied gar nicht mehr." Auch Cider und Frizzante erleben einen Aufschwung und werden vor allem in der Gastronomie gerne als Aperitif gereicht. Bei der Moststub'n Binderberg lege man vor allem auf reinsortige Birnenmöste viel Wert: "Die großen Streuobstwiesen sind weltweit in Ober- und Niederösterreich einzigartig. Diese Kulturen wollen wir erhalten und nutzen. Wir hoffen, dass sie in den nächsten Jahren als Weltkulturerbe aufgenommen werden. Die Menschen dürfen die Wertschätzung dem Produkt gegenüber nicht verlieren! Das Obst wächst direkt vor unserer Haustür. Wir müssen uns nur bücken und es aufheben."
Beliebt bei Jung und Alt
Bezirksbauernkammer-Obfrau Edeltraud Huemer freut sich ebenfalls über den Aufschwung: "Der Most kommt dem Wein schon sehr nahe und hat inzwischen die Gastronomie und vor allem auch die Jugend erreicht. Das freut uns ganz besonders." Daniel Auer, Landjugendbezirksleiter, erklärt: "Most wurde in den vergangenen Jahren wieder populärer. Man bekommt ihn, typisch g'spritzt, heute überall, sei das im Freibad oder im Gasthaus." Gerade bei der jüngeren Generation zähle der Regionalitätsgedanke: "Beim Most weiß man, woher er kommt. Oft kennt man den Bauern sogar persönlich. Das ist vielen schon wichtig."
"Beim Most weiß man, woher er kommt. Oft kennt man den Bauern sogar persönlich."
Daniel Auer
Mit den Mostkosten möchten die Landjugendmitglieder die Wertigkeit in den Vordergrund rücken. "Ich sehe es auch als Bildungsauftrag: Den Leuten werden die verschiedenen Noten des Getränks erklärt. Und natürlich wird damit ein Anspruch an die Produzenten gestellt. Dadurch steigt die Qualität wieder."
Geplante Mostkosten 2023 im Bezirk Kirchdorf finden Sie hier:
Weitere Infos: unsermost.at
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