Asylquartier in Waldneukirchen aufgelöst
Flüchtlingsquartier in Waldneukirchen geschlossen

- Die Flüchtlingsquartiere in Waldneukirchen wurden nach viereinhalb Jahren geschlossen und werden abgebaut.
- hochgeladen von Katharina Ulbrich
Ende Jänner 2021 wurden die zwei Häuser des Flüchtlingscamps in Waldneukirchen geschlossen, weil der Vertrag Diözese Linz und Diakonie ausläuft. Die letzten hier stationierten Flüchtlinge waren 25 junge Männer aus Syrien, Afghanistan und afrikanischen Ländern. Sie wurden in Bad Hall im Haus des Diakoniewerkes in der Schulstraße oder in Privatquartieren untergebracht. Vor viereinhalb Jahren, Mitte April 2016 kamen die ersten 32 Flüchtlinge an. Es waren alle und auch die weiteren 170 sogenannte „Dublin-Fälle“. Dem EU-Vertrag von Dublin 2013 entsprechend haben diese Menschen bereits in einem anderen EU-Land wie Kroatien, Bulgarien oder Italien einen Asylantrag mit Aufnahme der persönlichen Daten und Fingerabdruck gemacht. Damit gehören sie der schwierigsten Gruppe an, weil sie jederzeit in das Erstland zurückgeführt werden können. Das ist auch einige Male passiert. Der Statistik der Gemeinde Waldneukirchen nach kamen in diesen viereinhalb Jahren 200 Menschen in das Flüchtlingscamp, die meisten aus Afghanistan, Syrien, Nigeria, Somalia und Irak. Es gab einen regen Wechsel und eigentlich kaum Probleme. Betreut wurden die zwei Asylunterkünfte von der Diakonie mit Tanja Mai, die sehr viel Herzblut in diese schwierige Arbeit legte. „Betroffen machten mich diffuse Anschuldigungen und die Ablehnung der Asylwerber“, erzählt Tanja Mai. Gleichzeitig lobt sie aber die ehrenamtliche Arbeit von vielen Männern und Frauen aus Waldneukirchen beim Deutschunterricht, bei Transportfahrten zu Ärzten, zum Sozialmarkt oder zu Behörden, bei sportlichen Aktivitäten oder bei der Mülltrennung. Großer Dank gebührt Karl Wieser und Michael Hauselberger und dem Deutschkurs-Team von Monika Gebeshuber. Gemeinsam mit der Pfarre wurden mehrere „Sprachencafes“ organisiert, wo ein reger multikultureller Austausch stattfand. Besonders bei Afghanen beliebt war das Cricket-Spiel in der Turnhalle oder im Freien.
Nun sind die Häuser leer, die Einrichtung abmontiert und die Fertigteilhäuser können sogar gekauft werden. Im nächsten Monat werden sie abgebaut und das Grundstück renaturiert.




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