Hangrutschung im Pechgraben: Bundesheer im Einsatz

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UPDATE, Montag, 17. Juni, 17.30 Uhr: Mittlerweile ist der 11. Einsatztag des Katastropheneinsatzes abgeschlossen. Die Arbeiten mit Unterstützung des Bundesheeres gehen zügig voran. Bereits die Hälfte der Entwässerungsleitung ist gelegt. Die Vermessungsarbeiten zeigen eine kontinuierliche Verlangsamung der Erdbewegungen (derzeit 1,6 bis 1,8 m pro Tag) und somit die Wirksamkeit der Maßnahmen. Die Verlangsamung ist aber auch wetterbedingt. Starke Niederschläge könnten wegen der Unzahl an offenen Rissen rasch wieder eine Verschlechterung bringen.
„Das Ergebnis der Laserscanning-Befliegung zeigt vom Ausmaß her, dass man weniger von einer Rutschung, sondern vielmehr von einem ausgedehnten Erd-Schuttstromsystem sprechen muss“, erklärt Bürgermeister Leopold Bürscher. Das Um und Auf sei das Offenhalten des Ahornleitengrabens, der am Fuß der Rutschung vorbei ein Einzugsgebiet von 9 km² entwässert und im Notfall durch die bereits erfolgte Einengung breitflächig in den Pechgraben ausufern kann. Für diesen Fall hat das Landesfeuerwehrkommando die Pumpe „Hannibal“ zur Verfügung gestellt.
„Derzeit ist die Rutschung im Bereich des Hauses Hirner zum Stillstand gekommen, das Risiko für dieses Objekt und die angrenzende Siedlung ist gut überschaubar und einschätzbar“, sagt Bürscher.
Bisher wurden 15.000 bis 20.000 Kubikmeter Erdmaterial abtransportiert. Der Abschluss der Verlegung der Entwässerungsleitung sowie der gesamten Sanierungsarbeiten könne schwer abgeschätzt werden. Das Bundesheer wird bis 22. Juni vor Ort bleiben. „Neben dem Bundesheer leisten die Wildbach- und Lawinenverbauung sowie alle anwesenden Fachexperten hervorragende Arbeit. Ihnen gebührt ein großer Dank“, betont Ortschef Bürscher.
Am Montag, 24. Juni, findet um 17 Uhr im Gasthaus Schraml eine Info-Veranstaltung für die Bewohner des Pechgrabens statt.

UPDATE, Donnerstag, 13. Juni, 16 Uhr: Das riesige Hanggebiet unterhalb des Hehenbergs im Pechgraben ist weiterhin in Bewegung – flussaufwärts (entlang des Ahornleitenbachs) stärker als an anderen Stellen. 41 Mann des Bundesheers sind derzeit damit beschäftigt, Rohrleitungen zu verlegen, damit Wasser abfließen kann. Nach wie vor sind Holzschlägerungsarbeiten im Gang.
„Auf lange Sicht ist die Lage schwer abschätzbar“, erklärte Bürgermeister Leopold Bürscher nach der heutigen Krisenstabsitzung am Nachmittag. Weder Geologen noch Wildbach-Experten wagen eine Prognose, wie sich der Hang weiterentwickeln werde.

GROSSRAMING. Auf einer Seehöhe von 650 bis 420 Metern ist es im Ortsteil Pechgraben zu einer Hangrutschung im Ausmaß von einem halben Quadratkilometer gekommen. Bis zu zwei Meter tiefe Risse ziehen sich durch den Hang, der bereits seit Februar rutscht und seither unter genauer Beobachtung von Experten steht.

Keine Gefahr für die Bevölkerung
„Der Hang ist weiterhin in Bewegung, die 16 Häuser in der Gefahrenzone sind aber nicht bedroht, es gibt keine Evakuierungen", sagt Bürgermeister Leopold Bürscher. Ein Teil des Hangs rutscht in unbebautes Gebiet. Entscheidend sei, die Verklausung des Ahornleitenbachs zu verhindern. Auf Hochtouren wird an Stabilisierungsmaßnahmen gearbeitet, die auch Wirkung zeigen. „Gestern bewegte sich der Hang 15 Meter, ebenso über Nacht", erzählt der Ortschef. „Mit dem Material könnte man töpfern“, beschreibt ein Mitarbeiter der Wildbach- und Lawinenverbauung die Beschaffenheit des Bodens.

Feuerwehr im Dauereinsatz
Feuerwehrkameraden der FF Pechgraben und FF Großraming waren seit 6. Juni im Einsatz, um den Hang zu entwässern und stabilisieren. Seit 12. Juni ist das Bundesheer mit 41 Mann und einem Hubschrauber vor Ort. Die Soldaten erledigen Aufräumungsarbeiten nach Holzschlägerungen und verlegen Drainagerohre auf einer Länge von 800 Metern. Die Bäume im Rutschungsgebiet stehen zum Teil „mikadoartig“. Im Fall des Falls wären sie wertlos und würden das Gebiet zusätzlich erschwert passierbar machen. Einige werden „präventiv“ gefällt. Rund zehn Grundbesitzer sind betroffen.
Der weitere Verlauf der Rutschung ist von Umwelteinflüssen, wie dem Wetter, aber auch der geologischen Situation im Hang abhängig. Durch die starken Niederschläge war am 10. Juni eine kritische Marke überschritten und das Areal von der Gemeinde zum Katastrophengebiet erklärt worden.

Info-Abend mit Landesrat Hiegelsberger
Am 11. Juni fand im Gasthaus Schraml im Pechgraben ein Bürgerinformationsabend mit Katastrophenschutz-Landesrat Max Hiegelsberger statt. Experten standen Rede und Antwort. „Es ist uns wichtig, dass die Bevölkerung aus erster Hand von den Sachverständigen über die aktuelle Situation und den Fortschritt der Hangrutschung informiert wird", betonte Hiegelsberger. Von Seiten der Einsatzkräfte und der Behörde werde alles zum Schutz der Bevölkerung getan. Hiegelsberger dankte für die großartige und unermüdliche Arbeit, die bisher Gröberes verhindern konnte.

http://www.ff-pechgraben.at

Fotos: Alois Gruber (Gemeinde Großraming), Herbert „Billy" Garstenauer (FF Pechgraben), Sabine Thöne.

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