„Helfen macht zwei Leute glücklich“

Hemma Hammann arbeitete im Auftrag des Roten Kreuzes im philippinischen Katastrophengebiet. Es galt, die Ausbreitung von Seuchen zu verhindern. | Foto: Privat
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  • Hemma Hammann arbeitete im Auftrag des Roten Kreuzes im philippinischen Katastrophengebiet. Es galt, die Ausbreitung von Seuchen zu verhindern.
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GROSSRAMING. Ein Leben auf Abruf: Wenn nach Naturkatastrophen und in Krisenfällen das Telefon läutet, ist Hemma Hammann gerüstet. Das Österreichische Rote Kreuz hat seine bewährte Katastrophenhelferin bereits in viele Winkel der Erde entsandt. „Ich war in Kenia, Äthiopien, im Sudan und in Sri Lanka nach dem Tsunami“, erzählt die hauptberufliche Psychotherapeutin mit eigener Praxis im TDZ in Reichraming.

Mühsamer Wiederaufbau
Ende Jänner kehrte sie von einem rund siebenwöchigen Einsatz auf den Philippinen zurück. Der Taifun Haiyan hatte am 8. November 2013 eine Spur der Verwüstung über Teile des Inselstaats im Westpazifik gezogen. Tausende Menschen starben, mehrere Millionen wurden obdachlos. Viele blieben notgedrungen in den Trümmern ihrer Häuser wohnen. Hammanns Quartier war ein Zelt, geschlafen hat sie – wie viele andere auch – auf dem Boden.

„Hygiene Promoters“ ausgebildet
Am schwersten betroffen war die Insel Leyte. Hammanns Einsatzort war südlich der Hauptstadt Tacloban, wo der Taifun als erstes auf Land traf. Ihre Hauptaufgabe als Mitglied der „Emergency Response Unit“ war es, die Bevölkerung über Hygienemaßnahmen und Krankheiten aufzuklären. In dreitägigen Kursen bildete sie mit weiteren Experten rund hundert einheimische freiwillige Helfer zu „Hygiene Promoters“ aus. Diese wurden anschließend in die umliegenden Dörfer geschickt. „Nach einer Katastrophe wie dieser ist die Gefahr von Durchfall und Cholera groß“, erklärt Hammann. Das Wasser ist verunreinigt, die sanitären Anlagen sind zerstört. Helfer haben Notfall-Latrinen gebaut. Unter anderem ging es um das richtige Händewaschen. „Hände waschen sollte man so lange, bis man dreimal das Lied Happy birthday gesungen hat“, lautet einer der anschaulichen Ratschläge.

Gute Zusammenarbeit
Die Arbeit der Helfer hat Erfolg gezeitigt, die gesundheitliche Lage ist stabil geblieben. „Die Zusammenarbeit mit dem Philippinischen Roten Kreuz funktionierte ausgezeichnet“, lobt Hammann. Der Wiederaufbau schreitet nur mühsam voran. „Die Leute sind sehr fleißig, sie zeigen viel Engagement.“ Die Strom- und Wasserversorgung ist mancherorts noch nicht geregelt. Auch einen Großteil der Ernte dürfte der Taifun zerstört haben. „Es gibt dort auf Jahre hin noch viel zu tun“, ist sich Hammann sicher. Weltweit laufen Hilfsprogramme.

Hilfe ist Selbstverständlichkeit
Hilfe ist für Hemma Hammann selbstverständlich. „Auch ich lasse mir gern helfen und habe schon oft Hilfe erfahren“, erklärt sie. „Helfen macht zwei Leute glücklich.“ Eine weitere Motivation: die Katastrophenhilfe ist sehr männerdominiert. „Viele betroffene Frauen schätzen es, wenn sie sich im Katastrophenfall an eine Frau wenden können“, weiß Hammann, die auch politisch aktiv ist. In ihrer Heimatgemeinde Großraming vertritt sie die Umweltbürgerliste (UBL) im Gemeinderat.

Alle Fotos: Privat

http://www.roteskreuz.at

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