„Möchte kein Mann sein“

Rosalinde mit den beiden Adelen:  Martina Dorak mit ihrem Hund Adele und Beate Ritter (re.). | Foto: kai
  • Rosalinde mit den beiden Adelen: Martina Dorak mit ihrem Hund Adele und Beate Ritter (re.).
  • Foto: kai
  • hochgeladen von Sandra Kaiser

BezirksRundschau: Frau Dorak, in welcher Beziehung stehen Sie zur Stadt Steyr?
Dorak: Ich war schon ein paarmal hier. Singenderweise bei Carmen und letztes und vorletztes Jahr war ich privat hier. Das war sehr angenehm. Da hab ich meinen Mann begleitet, der hier gespielt hat.

Frau Ritter, letztes Jahr waren Sie als Evita und 2012 als Eliza in Steyr zu sehen. Was lässt Sie immer wieder nach Steyr kommen?
Ritter: Es gefällt mir hier. Es ist schön, nicht immer in Wien zu sein. Ich habe auch familiäre Wurzeln in Steyr. Die Großeltern sind direkt aus Steyr und die restliche Familie ist nicht weit weg. Meine Verwandten freuen sich immer, wenn ich in Steyr bin, da haben sie nicht so weit zu fahren.

Frau Dorak, Sie spielen heuer die Rosalinde das erste Mal. Wie ist das, eine Rolle das erste Mal zu übernehmen?
Natürlich ist das immer sehr aufregend. Es ist eine große Rolle und da gibt es immer viel zu tun. Die Fledermaus ist sehr bekannt. Ich habe bereits die Adele und Ida gespielt und jetzt die Rosalinde.

Heißt ihr Hund nach der Adele aus der Fledermaus?
Ja, wir haben gefunden, dass Adele ein lustiger und altmodischer Name ist, und der passt zum Hund.

Frau Ritter, heuer spielen Sie die Adele in der Fledermaus. Eine Rolle für Sie gemacht?
Ja, ich fühle mich schon sehr wohl darin.

Wie interpretieren Sie diese Rolle für sich selbst?
Eigentlich das typische Dienstmädchen, wie es in allen Opern meiner Meinung nach dargestellt wird. Ziemlich vif, sicher nicht auf den Kopf gefallen. Weiß sich immer irgendwie durchzumanövrieren durch alle unangenehmen Situationen. Hat eigentlich alles ganz gut im Griff. Als dumm kann man sie nicht bezeichnen. Das macht Spaß, weil vom Temperament her, da kann man sich austoben. Das taugt mir.

Frau Dorak, Sie haben Ihre Karriere beim Ballett begonnen. Warum haben Sie zum Musiktheater gewechselt?
Ganz ehrlich gesagt, weil sie mich nicht genommen haben. Ich war in der Ballettschule in der Staatsoper, und wenn, dann wollte ich nur in der Staatsoper tanzen, woanders hätte mich das nicht interessiert. Ich habe als Kind auch immer schon gezwitschert und das Musiktheater war mir immer schon sehr wichtig. Es hat sich immer ergeben, dass ich mit meiner Mutter in die Oper, ins Musical oder ins Theater gegangen bin. Zuerst wollte ich Tänzerin werden. Es war aber besser, dass ich mich für das Singen entschieden hab. Ich wäre als Tänzerin auch zu faul gewesen. Und dann wäre ich jetzt schon in Pension. Das Tänzerleben dauert ja nicht so lange.

Bei Ihnen war es ähnlich, Frau Ritter. Sie haben im Musicalfach begonnen. Warum der Wechsel?
Weil ich es besser kann. Als ich mit der Musicalausbildung fertig war, habe ich kapiert, was das bedeutet, und ziemlich zeitgleich habe ich bemerkt, dass ich dort noch bessere Voraussetzungen von der Stimme her habe, was jetzt meine Spezialitäten als Sängerin sind. Diese hätte ich beim Musical nicht gebraucht. Ich wäre unterfordert gewesen und hätte mich gelangweilt. Ich war immer zufrieden mit meiner Entscheidung. Wenn man beide Ausbildungen hat, tut man sich auf der Bühne viel leichter. Man kann es sich aussuchen, auf was man zugreift. Ich bin heuer sehr froh, dass wir Operette machen in Steyr, weil ich so singen kann, wie es mir taugt.

Frau Dorak, Sie haben schon einmal in einem Tatort gespielt. Wären Film und Fernsehen eine Option für Sie?
Film hätte ich gern gemacht. Die Dreharbeiten sind oft sehr anstrengend. Ich finde, das vor der Kamera ist ein ganz anderes Genre als die Bühne. Es ist ein ganz anderes Spielen als auf der Bühne. Man muss sich zurücknehmen. Auch das ganze Rundherum, die Atmosphäre vom Filmset, fand ich immer sehr aufregend.

In welcher Serie würden Sie gern mitspielen?
Irgendetwas mit Mittelalter.

In der Fledermaus geht es darum, dass die Gäste beim Fest des Grafen vorgeben, jemand anderer zu sein. In welche Rolle würden Sie gern schlüpfen?
Ritter: Wir haben ja täglich die Chance uns zu verwandeln. Wir können uns da gut ausleben.
Dorak: Ich möchte nie ein Mann sein. Ich gehe auch nicht auf ein Faschingsfest.
Ritter: Ja, Fasching ist furchtbar.
Dorak: Wir haben die Verwandlung ja jeden Tag.

Wenn Sie wählen könnten: Musical, Operette oder Oper – wie würden sie sich entscheiden?
Beide: Oper.

Lieblings-Komponist?
Ritter: Mozart, Richard Strauss, beide genial.
Dorak: Richard Strauss.

Beide spielten auch in einer Kinderoper. Ist es anders, für so ein junges Publikum zu spielen?
Ritter: Es ist um einiges schwieriger. Die Kinder antworten so ehrlich. Entweder man geht darauf ein, dann ist man versucht, dass man rausfällt aus dem Ganzen. Oder man geht nicht darauf ein, und dann ist es langweilig für die Kinder.
Dorak: Wenn die Kinder mittun, hat man wahnsinnigen Spaß. Sonst ist es oft sehr schwer. Es kommt auch auf das Werk an.

Sie sind beide erfahrene Künstlerinnen. Gibt es dennoch so etwas wie Lampenfieber vor der Premiere?
Ritter: Ich weiß nicht, ob man das Lampenfieber nennen kann. Es kommt auf die Rolle an.
Dorak: Ja, es kommt auf die Rolle an. Und bei einem Rollendebüt wird es immer ärger, je älter man wird, weil man weiß, was alles passieren kann. Wenn man jung ist, geht man raus und denkt was kostet die Welt.
Ritter: Am selben Tag bin ich ein bisserl angespannt. Ich versuche dann mich etwas runterzuholen. Aber wenn ich auf der Bühne stehe, dann merke ich nichts mehr. Es ist der kurze Moment vorher ’Wow, jetzt wird’s ernst’. Aber wenn ich dann draußen bin, kann ich das sehr gut ausblenden.

Gibt es bestimmte Rituale?
Dorak: Ich gehe mit meinem Hund spazieren und lege mich hin.
Ritter: Ja, hinlegen ist gut. Gut essen, gut duschen. Ich versuche alles mit Ruhe zu machen.
Dorak: Ja, so stressfrei wie möglich.

Wünsche für die Premiere?
Ritter: Dass alles gut geht. Und dass das Wetter passt.
Dorak: Ja, das Wetter, das wäre schön. Es wäre schade, wenn wir im Stadttheater spielen müssten.

Musikfestival Steyr

Der 20. Geburtstag des Musikfestivals Steyr wird mit einem rauschenden Fest und der dazu passenden Operette „Die Fledermaus“ als Open-Air-Aufführung im Schlossgraben von Schloss Lamberg begangen. Der Klassiker von Johann Strauss wird in einer neuen musikalischen Bearbeitung inszeniert.
Premiere: Donnerstag, 24. Juli.
Vorstellungen: Samstag, 26. Juli; Donnerstag, 31. Juli; Freitag, 1. August; Samstag, 2. August; Donnerstag, 7. August; Freitag, 8. August und Samstag, 9. August, jeweils 20.30 Uhr im Schlossgraben Schloss Lamberg (bei Schlechtwetter im Stadttheater). Infos & Karten: http://musikfestivalsteyr.at

Anzeige
Stylisch und edel zugleich – Hans und Christian Reitner haben beim Umbau keine Kosten und Mühen für Ihre Kunden gescheut. | Foto: Toyota Reitner
7

Baureportage
Toyota Reitner erneuert Schauraum

Schauraumeröffnung: Neuer Glanz bei Toyota Reitner in Waldneukirchen – feiern Sie am 26. und 27. April mit uns! WALDNEUKIRCHEN. 1981 wurde Toyota Reitner von Manfred und Anna Freudenthaler am Standort in Waldneukirchen mit drei Mitarbeitern gegründet. Die Neuübernahme samt Team erfolgte am 1. Februar 2013 durch Hans und Christian Reitner. Derzeit beschäftigt das Autohaus in der Mandorferstraße 15 Mitarbeiter, darunter auch drei Mitarbeiterinnen. Ein neuer Lehrling wird noch im Sommer neu...

Kommentare

?

Du möchtest kommentieren?

Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.

UP TO DATE BLEIBEN

Aktuelle Nachrichten aus Steyr & Steyr-Land auf MeinBezirk.at/Steyr&Steyr-Land

Neuigkeiten aus Steyr & Steyr-Land als Push-Nachricht direkt aufs Handy

BezirksRundSchau Steyr & Steyr-Land auf Facebook: MeinBezirk.at/Steyr&Steyr-Land - BezirksRundSchau

ePaper jetzt gleich digital durchblättern

Storys aus Steyr & Steyr-Land und coole Gewinnspiele im wöchentlichen MeinBezirk.at-Newsletter


Du willst eigene Beiträge veröffentlichen?

Werde Regionaut!

Jetzt registrieren

Du möchtest selbst beitragen?

Melde dich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.