Rechnungsabschluss
Steyr beschließt „Corona-Finanzjahr“ mit 2,9 Millionen Minus

Abgang werden durch Zusatzerlöse überkompensiert

STEYR. Mit dem Rechnungsabschluss 2020 legt die Stadt Steyr die Abrechnung für ein auch in finanzieller Hinsicht überaus herausforderndes Jahr vor. War man beim Budgetbeschluss Mitte Dezember 2019 – also rund vier Monate vor dem weltweiten Ausbruch der Corona-Pandemie – noch von einem Haushaltsüberschuss von einer knappen halben Million Euro ausgegangen, musste aufgrund der gravierenden wirtschaftlichen Verwerfungen und der damit verbundenen massiven Einnahmenrückgänge beim Nachtragsvoranschlag im Herbst 2020 bereits ein Budgetminus von 9,62 Millionen Euro vorläufig gestgelegt werden.

Deutlich reduziertes Minus

Aufgrund der relativ raschen Erholung von wichtigen Teilen der Wirtschaft und weniger dramatischen Rückgängen bei den Ertragsanteilen und der Kommunalsteuer weist der heute präsentierte Rechnungsabschluss der Stadt Steyr für 2020 allerdings ein deutlich reduziertes Jahresminus in Höhe von 2,95 Millionen Euro aus.

Überschaubares Jahresminus durch Verkaufserlöse überkompensiert

„Wenn man bedenkt, dass wir trotz der massiv wegbrechenden Einnahmen kein einziges städtisches Projekt zurückgestellt, sondern ganz im Gegenteil gezielt weiter investiert und unsere Projekte fertiggestellt haben, dann können wir mit diesem in der Höhe absolut überschaubaren Jahresminus recht gut leben“, stellt Bürgermeister und Finanzreferent Gerald Hackl fest. Noch dazu, weil der Jahresfehlbetrag allein durch die 2020 aus Grundverkäufen erzielten Erlöse überkompensiert wurde.

Rücklagenstand auf 14,3 Millionen Euro erhöht

Hinzu kommt die Dividendenausschüttung der Stadtbetriebe Steyr GmbH in Höhe von 1,3 Millionen Euro sowie die Gewinnentnahme aus der Kommunalbetriebe Steyr (KBS) von 500.000 Euro, womit weitere 1,8 Millionen Euro ins Stadtbudget fließen.
Insgesamt betrachtet konnten die vorhandenen Rücklagen der Stadt sogar um weitere 1,2 Millionen Euro erhöht werden und betragen nunmehr beachtliche 14,3 Millionen Euro.

Gesamtbudgetvolumen von 147 Millionen

In Summe weist der Rechnungsabschluss für 2020 ein Gesamtvolumen von 147,63 Millionen Euro aus, was einen Rückgang gegenüber dem Abrechnungsergebnis 2019 von etwas mehr als 22 Millionen bedeutet.

Deutlich reduzierte Einnahmen

Die Einnahmen bei den Ertragsanteilen reduzierten sich von budgetierten 49,1 Millionen auf 43,93 Millionen - ein Minus von 5,17 Millionen Euro.
Gleichzeitig verringerten sich auch die Einnahmen aus der Kommunalsteuer:
Waren im Budgetvoranschlag 29,6 Millionen präliminiert, belief sich die Endabrechnung 2020 lediglich auf 27,29 Millionen (minus 2,3 Millionen) Euro.
In Summe ergibt das ein Einnahmen-Minus allein aus Ertragsanteilen und Kommunalsteuer von 7,5 Millionen Euro.

Moderate Personalkosten

Gut auf Kurs lag die Stadt Steyr auch im Rechnungsjahr 2020 bei den Personalkosten, für die in der Endabrechnung 28,63 Millionen Euro aufgewendet werden mussten. Das entspricht 21,34 Prozent des Ordentlichen Haushalts und stellt im Städtevergleich wiederum einen positiven Spitzenwert dar.

Extrem hohe Kosten für Gesundheit, Pflege und Kinderbetreuung

Gar nicht positiv entwickeln sich weiterhin die von der Stadt nicht beeinflussbaren Kostenfaktoren bei der Alten- und Pflegebetreuung, der Kinderbetreuung oder beim Krankenanstaltenbeitrag:
Mit 9,52 Millionen Euro fielen 2020 die Kosten für die stationäre sowie mobile Altenbetreuung zwar etwas geringer aus als im Jahr davor, bewegen sich aber weiterhin in einem kaum mehr finanzierbaren Grenzbereich. Mit rund 5,5 Millionen Euro finanziell gravierend schlug sich auch wieder die Kinderbetreuung zu Buche.
Die mit Abstand größte Finanzbelastung hatte die Stadt aber neuerlich mit dem verpflichtend vorgeschriebenen Krankenanstaltenbeitrag zu tragen, für den 2020 nicht weniger als 11,71 Millionen und somit neuerlich um 240.000 Euro mehr als im Jahr davor an das Land Oberösterreich zu zahlen waren.

Belastung durch Land OÖ „schreiende“ Ungerechtigkeit

Weiter zu Lasten der Stadt erhöht hat sich leider auch das Gesamtminus, das sich aus den Zahlungen der Stadt an das Land und den Zahlungen des Landes an die Stadt im Ordentlichen Haushalt errechnet.
18,35 Millionen Euro zu Lasten der Stadt ergab die Endabrechnung für 2020 (2019: 17,52 Mio.). „Eine Wahnsinnssumme, die in einem von unbeeinflussbaren Einnahmenrückgängen geprägten Finanzjahr natürlich umso mehr schmerzt“, ärgert sich Bürgermeister Gerald Hackl einmal mehr über diese seit Jahren bestehende „schreiende“ Ungerechtigkeit.

Aktueller Schuldenstand der Stadt

Der Rechnungsabschluss 2020 weist inklusive der Bewertung der Schweizer Franken-Kredite einen Schuldenstand der Stadt in Höhe von 79,77 Millionen Euro aus, der sich somit gegenüber 2019 um 2,4 Millionen erhöht hat.
Die aushaftenden Darlehen der KG`s, Alten- und Pflegeheime sowie der Kommunalbetriebe belaufen sich inklusive Bewertung auf 12,35 Millionen Euro (2019: 13,65 Mio.).
Daraus errechnet sich ein Gesamtschuldenstand von 92,12 Millionen Euro (2019: 91 Mio.).

Stadt Steyr auf finanziell grundsolider Basis

„Diese Verbindlichkeiten stehen in Relation zu den in der Bilanz ausgewiesenen Aktiva der Stadt, die bei knapp 366 Millionen liegen. Die Eigenkapitalquote der Stadt Steyr beträgt 70! Prozent“, stellt Bürgermeister Gerald Hackl fest und sieht damit die Stadt Steyr trotz des pandemiebedingt sehr schwierigen Finanzjahres weiterhin auf einer finanziell grundsoliden Basis.
Zudem zeichne sich im laufenden Budgetjahr bereits eine Erholung der Wirtschaft und somit auch eine leicht verbesserte Einnahmensituation für die Stadt ab, wodurch nach dem Corona-Krisenjahr 2020 ein optimistischer Ausblick in die Zukunft durchaus angebracht erscheint, so der Finanzreferent abschließend.

Anzeige
Foto: Oliver Hoffmann - stock.adobe.com
3

Das Arbeitsmarktservice (AMS) vermittelt
Damit Arbeitskraft und Unternehmen zusammenpassen

Jene zusammenzubringen, die bestens zusammenpassen, nennt man ein gelungenes „Matching“. Ob dies nun Lebenspartner/Partnerinnen sind oder – davon ist hier die Rede – Arbeitskraft und Unternehmen. Die Vermittlerrolle nimmt dabei das Arbeitsmarktservice (AMS) ein. Wie gelingt dieses Matching möglichst optimal?Es gelingt dann, wenn die Beteiligten möglichst präzise wissen und sagen können, was und wen sie brauchen. Für mich als Jobsuchenden heißt das, mir die Stellenausschreibung genau anzusehen,...

Kommentare

?

Du möchtest kommentieren?

Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.

UP TO DATE BLEIBEN

Aktuelle Nachrichten aus Steyr & Steyr-Land auf MeinBezirk.at/Steyr&Steyr-Land

Neuigkeiten aus Steyr & Steyr-Land als Push-Nachricht direkt aufs Handy

BezirksRundSchau Steyr & Steyr-Land auf Facebook: MeinBezirk.at/Steyr&Steyr-Land - BezirksRundSchau

ePaper jetzt gleich digital durchblättern

Storys aus Steyr & Steyr-Land und coole Gewinnspiele im wöchentlichen MeinBezirk.at-Newsletter


Du willst eigene Beiträge veröffentlichen?

Werde Regionaut!

Jetzt registrieren

Du möchtest selbst beitragen?

Melde dich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.