Welttag für menschenwürdige Arbeit am 7. Oktober

Foto: Privat

STEYR. „Einen guten Arbeitstag!“ wünschen die Katholische Arbeitnehmer-bewegung (KAB) und die Betriebsseelsorge OÖ mit ihren Kärtchen und verweisen auf den Zusammenhang von guter Arbeit und Menschenwürde. Dazu werden am Montag, 7. Oktober, an mehreren Standorten in Oberösterreich Aktionen durchgeführt, darunter auch in Steyr.

Erwerbsarbeit als „Gute Arbeit“ gewährt ein angemessenes Einkommen, respektiert menschliche Fähigkeiten und die Menschenwürde. Fragen wie Gesundheit, Vereinbarkeit von Beruf und Familie, zumutbare Arbeitszeiten oder realistische Mobilitäts-Erfordernisse sind wichtige Qualitätskriterien, betont das Sozialwort1 des Ökumenischen Rates der Kirchen.

Menschen(un)würdig?
Seit 2009 – das Jahr der Krise – wurde in vielen Betrieben Personal abgebaut. Für die verbleibenden Beschäftigten erhöhten sich Arbeitsumfang und -tempo.
Wer die Vorgaben nicht schafft, riskiert den Arbeitsplatz.

Die Erfahrung, dass Aufträge trotz unmöglicher Liefertermine angenommen werden und das Wissen, Arbeitsspitzen durch Mehrarbeit allein bewältigen zu müssen, führen zu enormem Druck. Arbeitnehmer- und Mitbestimmungsgesetze werden, unter Hinweis auf die Auftragslage, zunehmend ausgehöhlt oder umgangen.

Existenz- und Versagensängste machen sich breit. 88 Prozent der Beschäftigten sind auch außerhalb ihrer Arbeitszeit erreichbar, 40 Prozent gehen krank zur Arbeit, viele fühlen sich überlastet. Wer nicht mithält, läuft Gefahr, ausgemustert oder weggemobbt zu werden.
Dieser permanente Druck erzeugt ein Gefühl der Ausweglosigkeit: zerstörerisch für das Arbeitsklima, krankmachend für die Menschen. Viel davon kommt in den Rundengesprächen und in den Mobbing- bzw. Burnout-Beratungen der Betriebsseelsorge zur Sprache.

Arbeitnehmern den Rücken stärken
Als Ursache der gegenwärtigen Verhältnisse kritisierte Papst Franziskus „den Geldfetischismus und die Diktatur einer Wirtschaft ohne Gesicht und ohne menschliche Ziele“ (Mai 2013). Dem alleinigen Diktat der Wirtschaft und des Geldes stellt sich Papst Franziskus mit seinem Aufruf zu Solidarität und einer Rückkehr zur personenbezogenen Ethik in der Finanz- und Wirtschaftswelt entgegen. „Geld ist da, um zu dienen, nicht um zu herrschen!“ betonte der Papst.

„Mobbing-Telefon“ jeden Montag
Die Katholische Arbeitnehmer-Bewegung (KAB) und die Betriebsseelsorge OÖ fordern faire Wirtschafts- und Arbeitsbedingungen. Sie bieten Beratungs- und Unterstützungsangebote an unterschiedlichen Standorten in Oberösterreich. Jeden Montag von 17 bis 20 Uhr steht Betroffenen das „Mobbing-Telefon“ unter der Telefonnummer 0732/7610-3610 zur Verfügung.

Treffpunkt mensch & arbeit Steyr: Michaelerplatz 4a, 4400 Steyr.

ZUR SACHE:
Der 7. Oktober wurde von der Internationalen Arbeitsorganisation (ILO) als World Day for Decent Work (Welttag für menschenwürdige Arbeit) ins Leben gerufen, um weltweit für ein angemessenes Einkommen und Grundrechte in der Arbeit einzutreten. Die ILO ist eine Sonderorganisation der Vereinten Nationen und damit beauftragt, soziale Gerechtigkeit sowie Menschen- und Arbeitsrechte zu fördern.
Sowohl die Allgemeine Erklärung der Menschenrechte, Artikel 23, als auch das Sozialwort des Ökumenischen Rates der Kirchen in Österreich (Art. 170) betonen das Recht auf menschenwürdige Arbeit.

http://www.mensch-arbeit.at
http://www.dioezese-linz.at

Quelle: Diözese Linz

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