Rendi-Wagner im TIC Steyr
“Vorbildlich, was Volkshilfe und Stadt hier leisten“
SPÖ-Klubobfrau zum Thema Pflege zu Gast in Steyr: Am Mittwoch, 3. April, besuchte Pamela Rendi-Wagner auf ihrer Oberösterreich-Tour unter anderem das TIC im Steyrer Stadtgut.
STEYR. Mit der Klubobfrau unterwegs waren Nationalratsabgeordneter und SPÖ-Bezirksvorsitzender Markus Vogl, Sozial-Landesrätin Birgit Gerstorfer sowie Steyrs Sozialstadtrat Michael Schodermayr. Vorab stand ein Besuch im Tageszentrum „Lichtblick“ für Menschen mit Demenz der Volkshilfe in Steyr auf dem Programm. Für die SPÖ ist Pflege ein Kernthema im Jahr 201.
Pflegeoffensive in OÖ
Die Zahl der pflegebedürftigen werde in Oberösterreich bis zum Jahr 2040 auf rund 126.000 Personen ansteigen. Gerstorfer: „Die Aufgabe der Politik ist es, heute dafür Sorge zu tragen, dass auch morgen hochwertige Betreuung möglich sein wird – und zwar unabhängig vom Einkommen der Betroffenen.“
„Staatlich finanzierte Pflege in hoher Qualität von Bregenz bis Eisenstadt“, lautet das Anliegen der SPÖ: „Wir fordern eine stabile staatliche Finanzierung durch einen Pflegegarantiefonds, denn der Staat muss Pflegesicherheit für alle schaffen. Es darf keinen Unterschied machen, in welchem Bundesland man lebt und altert“, so Rendi-Wagner. Bundesweit einheitliche Qualitätsstandards mit verpflichtenden Kontrollen könnten eine Pflegeversorgung auf gleichem Niveau sicher stellen. Rendi-Wagner zum Besuch im Tageszentrum Lichtblick: „Ich finde es vorbildlich, was seitens der Volkshilfe und der Stadt Steyr hier geleistet wird.“
Forderung nach höherem Gehalt
Bis zum Jahr 2025 werden laut Sozialressort 1600 Pflegekräfte benötigt. Dieser Mehrbedarf umfasse sowohl den mobilen als auch den stationären Bereich. Die Zahl der Ausbildungsplätze wurde für 2019 fast verdoppelt: Etwa 1,6 Millionen Euro wären für die Ausbildung budgetiert, in 36 Lehrgängen werden 1080 Ausbildungsplätze geboten.
Gerade in Sachen Entlohnung bedürfe es im Pflegebereich noch einer Nachbesserung nach oben, meint Schodermayr: „Viele arbeiten lieber in der Industrie, weil sie dort viel mehr verdienen. Pflegeberufe müssen mehr wertgeschätzt werden, und das auch in der Entlohnung.“
Fazat – Regionalentwicklung
Beim Besuch im TIC Steyr informierten sich Rendi-Wagner und Gerstorfer auch über den Wirtschaftspark Stadtgut. „Aktuell haben hier 1300 Menschen Arbeit, 47 Unternehmen sind angesiedelt“, so Vogl. Der Nationalratsabgeordnete ist gleichzeitig Vorsitzender des Vereins Fazat: „TIC, Wirtschaftspark Stadtgut und Fazat sind in der städtischen und Regionalentwicklung nicht mehr wegzudenken. Wir zeigen hier, dass wir sehr zukunftsorientiert nach vorne schauen.“
NOI: „Demenzorchester“
Aktuelle Studien zeigen, dass in den oberösterreichischen Altenheimen etwa 80 Prozent der Bewohner an Demenz oder ähnlichen kognitiven Einschränkungen leiden. Bekannt sei auch, dass Betroffene meist auch ihr soziales Umfeld verlieren. Über das Fazat-Projekt „Nature of Innovation“ (NOI) ist daher das „Demenzorchester“ entstanden. Projektleiter ist Pflegewissenschaftler Stefan Hagauer. „Es geht um Perspektiven für Steyr und für die Region. Das ‚Demenzorchester‘ ist eines von 20 Projekten“, erklärt Vogl.
Abschlussveranstaltung im Dominikanerhaus
Hagauer erklärt, wie es zu dem Namen kam: „Ein Orchester ist nur gut, wenn es stimmig ist. Wir wollen 'hinsehen statt wegsehen'. Für Menschen mit Demenz muss Partei ergriffen werden.“ Seit Herbst 2018 standen für Projekttreiber Schodermayr und Hagauer nicht nur Besuche bei Betroffenen an: „Das Demenzorchester umfasst viel mehr – Angehörige, Freunde, Betroffene, Pflegekräfte, Ärzte, Therapeuten und so weiter – alle, die in irgendeiner Form damit in Berührung kommen.“ Im Rahmen des Projekts wurde eine Art „Werkzeugkoffer für die verschiedenen Interessensgruppen rund um das Thema Demenz mit „Demenz-Events“, „Young meets Old“ & mehrentwickelt.
Die große Abschlussveranstaltung zum Thema „Demenzorchester“ mit allen Beteiligten und allen Details findet am Freitag, 12. April, um 18 Uhr im Dominikanerhaus in Steyr statt.
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