Ein Verein, der abhebt
Sportflieger Steyr – Über den Wolken seit 1931
Bereits seit 90 Jahren sind luftige Höhen die Leidenschaft des Vereins Sportflieger Steyr (SFS).
STEYR. Das Jahr 1931: In einer Zeit, in der eine Welle von Wirtschaftskrisen die erste Republik erschütterte, gründeten einige Männer am 13. August den Verein „Sportflieger Steyr“ (SFS). Das Ziel: Flugbegeisterten Menschen den außergewöhnlichen Sport zu ermöglichen. Doch das Fliegen steckte damals noch in den Kinderschuhen – die Flugzeuge mussten selbst gebaut, die Baustoffe dafür unter extrem ungünstigen Bedingungen beschafft werden. Trotzdem gelang es schon bald, die Steyrer Bevölkerung und die Öffentlichkeit für das Segelfliegen und den Verein zu begeistern. Im Jahr 1938 wurde der SFS aufgelöst und nach dem Einmarsch von der Flieger-HJ übernommen. Doch kaum fünf Jahre später wurde der Verein neuerlich gegründet. Aus den bescheidenen Anfängen wurde eine straffe Organisation.
Im Zuge des 90-jährigen Jubiläums durfte die BezirksRundSchau einen Probeflug mit dem Ultraleichtflugzeug WT9 Dynamic D-MFND absolvieren und hat das in einem Video festgehalten.
Dahingleiten ohne Motor
Heuer feiert der Verein sein 90-jähriges Bestehen, hat rund 40 Mitglieder und sieht sich nach wie vor in der Pflicht, die Sportfliegerei – sei es im Segel- oder Motorflug – aufrecht zu erhalten und zu pflegen. Dabei richtet sich das Hauptaugenmerk auf die professionelle Aus- und Weiterbildung der Piloten. Sieben Flugzeuge stehen dafür zur Verfügung. „Am Segelflugplatz in Micheldorf haben wir fünf verschiedene ein- und zweisitzige Segelflugzeuge. In Hofkirchen, wo ein Wartungsbetrieb den Flugplatz betreibt, steht unser Neuerwerb, ein zweisitziges Ultraleichtflugzeug. Die Katana, eine ebenfalls zweisitzige Sportmaschine, ist auf dem Welser Flugplatz stationiert“, erzählt Johann Blumenschein, Schriftführer des Vereins. Bereits im zarten Alter von 15 Jahren kann man sich zum Piloten ausbilden lassen, dazu braucht es nur ein fliegerärztliches Attest.
„Das Schönste am Fliegen ist dieses Gefühl von Freiheit. Man hat keine Zeit, über Sorgen nachzudenken. Einfach ideal, um den Kopf freizubekommen.“ Obmann Alexander Koppler
„Man kann natürlich auch sofort mit dem Motorflug durchstarten, wir empfehlen aber, zuerst den Segelflugschein zu machen, da diese Ausbildung in gewisser Weise anspruchsvoller ist“, weiß Blumenschein. Denn beim Segeln gibt es keinen Motor – das Segelflugzeug kann mithilfe von Aufwind, der sogenannten Thermik, über einige Stunden weite Strecken fliegen. „Die Ausbildung dauert rund ein Jahr beziehungsweise braucht man für den Schein 100 Starts und insgesamt 15 Flugstunden.“ Günstig ist die Grundausbildung allerdings nicht: Insgesamt 3.500 Euro kostet der Schein, inklusive dem Attest und dem Flugfunk. „Hat man aber erstmal die Grundausbildung, kann man jederzeit auf andere Flugzeugklassen aufstocken – viele Ausbildungsabschnitte werden dabei angerechnet.“ Für Jugendliche besteht die Möglichkeit von Förderungen und Vergünstigungen sowie jährliche Schnuppertage und Trainingswochen.
Schnupperflug jederzeit möglich
Interessierte können auch jeden Mittwoch ab 18.30 Uhr im Clublokal in der Karolinengasse 17 in Steyr vorbeischauen. Dort erhält man nähere Infos zu den Ausbildungen oder kann mit einem erfahrenen Piloten einen kostengünstigen Schnupperflug ausmachen. Zum Beispiel mit Vereinsobmann und Fluglehrer Alexander Koppler. Seit 30 Jahren ist er Mitglied beim Verein. Was ihm am Fliegen so gefällt? „Dieses Gefühl von Freiheit. Und dass man keine Zeit hat, über Sorgen und Probleme nachzudenken. Einfach ideal, um den Kopf freizubekommen.“ Mehr zur Geschichte des Vereins und weitere Infos auf sportflieger-steyr.at
In diesem Video könnt ihr euch einen Gusto fürs Segelfliegen holen.
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