"Wir wären schon startklar"
Kreisverkehr St. Ulrich: Gemeinde hat ihre Hausaufgaben gemacht. Das Land OÖ ziert sich.
ST. ULRICH. "Die Finanzen sind beschlossen. Wasserrechtlich und Naturschutz sind alle Einzelheiten abgeklärt. Es fehlt jetzt nur mehr die Zusage für die Finanzierung vom Land Oberösterreich", erklärt St. Ulrichs Bürgermeisterin Annemarie Wolfsjäger. Einzig die Grundeinlösen sind noch offen. "Die Zusagen der Grundbesitzer sind aber schon eingeholt", so die Bürgermeisterin und ergänzt "Der Kreisverkehr ist ausschreibungsreif. Rund 850.000 Euro wurden für den Bau veranschlagt. Die Hälfte der Summe trägt die Gemeinde St. Ulrich. Die andere Hälfte das Land OÖ. Das zuständige Referat von Landesrat Günther Steinkellner gibt sich eher bedeckt. "Die Bauprogrammplanung für 2018 ist momentan im Gange. Dort werden Straßenbauprojekte objektiv unter anderem nach Dringlichkeit gereiht", so Steinkellners Pressereferent Marco Sterk und fügt hinzu: "Ist der Kreisverkehr für 2018 vorgesehen, wird das Bauvorhaben 2018 begonnen und auch abgeschlossen."
Der Kreisverkehr ist bereits seit mehreren Jahren Thema. Viele Lenker stöhnen allein schon, wenn sie sich der so genannten Kraftwerkskreuzung nähern. Eine gewisse Unsicherheit macht sich bei vielen Autofahrern breit. Trotz des Tempolimits von 70 km/h auf der Bundesstraße ist die Kreuzung gefährlich und unübersichtlich. Das Verkehrsaufkommen ist vor allem morgens und abends groß. Alle Ennstaler, die in den großen Werken wie BMW, MAN und SKF in Steyr arbeiten, müssen diese Kreuzung passieren.
Zusätzlich befindet sich dort die Einfahrt in das Betriebsbaugebiet von St. Ulrich. Rund 10.000 Quadratmeter stehen für Firmen noch zur Verfügung. "Wir rechnen damit, dass sich in den nächsten Jahren dort Unternehmen niederlassen. Da braucht es auch eine ordentliche und vor allem sichere Zufahrtsmöglichkeit", so Wolfsjäger. Auch die Bewohner in St. Ulrich Kleinraming nutzen die Kiernbergstraße, die an dieser Kreuzung in die Bundesstraße mündet, um ins Ennstal oder nach Garsten zu fahren.
Für Radfahrer und Fußgänger ist es fast unmöglich diese Kreuzung zu queren. "Es wurde nachträglich ein Fahrbahnteiler eingebaut, aber trotzdem ist es eine Challenge, dort die Straße zu queren". Bis jetzt gab es keine Unfälle mit Todesfolge. "Aber auf das wollen wir auf keinen Fall warten", Wolfsjäger.
"Es geht um die Sicherheit"
Reinhard Steininger, Polizei Garsten setzt sich für Kreisverkehr ein
ST. ULRICH. Auch die Polizei Garsten, die nur wenige hundert Meter von der Kraftwerkskreuzung stationiert ist, spricht sich für einen Kreisverkehr aus. "Aus polizeilicher Sicht stellt weniger die gefahrene Geschwindigkeit ein Verkehrsproblem dar, sondern die starken Verkehrsfrequenzen die unter anderem durch die Pendler und das Gewerbegebiet St. Ulrich entstehen. In der Nähe der Kreuzung siedelt sich jetzt auch die Firma Wild Elektro und Postpartner an. Das gibt zusätzliche Verkehrsfrequenz", sagt Chefinspektor Reinhard Steininger vom Bezirkspolizeikommando Steyr-Land. Bereits
2014 wurde vom Amt der OÖ Landesregierung Abteilung Verkehr eine Messung der Verkehrsfrequenz durchgeführt. In einem Zeitraum von sieben Tagen im August wurden 58.607 Fahrzeuge erfasst. Das entspricht einem täglichen Verkehr von durchschnittlich 8373 Fahrzeugen. "Der zuständige Sachverständige hat damals einen Kreisverkehr als sinnvoll und notwendig erachtet", so Steininger. Aufgrund der schwierigen Verkehrssituation kommt es im Kreuzungsbereich trotz verstärkter Überwachungsmaßnahmen von der Polizei immer wieder zu schweren Unfällen mit Personen- und Sachschäden.
"Der Kreisverkehr ist eine optimale Lösung und unumgänglich um die Situation dort zu entschärfen. Es geht dabei um die Sicherheit", appelliert Steininger an das Land OÖ.
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