Paukenschlag
Alte Schule Neustift: Polizei sagte ab, Nutzer müssen raus

Geht es nach der Gemeindeführung von Neustift, soll die alte Schule bald leer stehen. | Foto: Kainz
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Die Polizeischule kommt jetzt doch nicht nach Neustift und die Nutzer der alten Schule werden postwendend aus Gebäude geworfen.

NEUSTIFT. Eine unliebsame Weihnachtsüberraschung gibt es für alle jungen Unternehmer, Kulturschaffenden und Vereine, die das niederschwellige Angebot in der alten Schule in Neustift nutzen. Bis 10. Jänner 2024 müssen alle das Gebäude vollständig geräumt haben. Das wurde auch dem Obmann des Vereins Eigentlich Kultur, Udo Frizzi, vor wenigen Tagen in einem knappen Schreiben mitgeteilt. Bgm. Andreas Gleirscher beruft sich darin auf einen Beschluss des Gemeindevorstandes vom 13. Dezember.

Heizkosten als Begründung

"Der Beschluss im Gemeindevorstand fiel einstimmig", ergänzt Vizebgm. Friedl Siller und begründet den Schritt wie folgt: "Ursprünglich sollte im Gebäude ja vorübergehend die Polizeischule untergebracht werden. Lange sah es danach aus, als wäre alles fix – nun wurde uns aber abgesagt." Laut Siller wäre der Einzug der Polizeischule die "Perspektive" für die Erhaltung des Gebäudes gewesen. Jetzt will sich die Gemeinde die Heizkosten in der Höhe von rund 80.000 Euro pro Jahr nicht mehr leisten. "Die finanzielle Lage ist schwierig. Einerseits müssen wir Gebühren erhöhen und andererseits würden wir Geld hinauspulvern. Deshalb haben wir die Reißleine gezogen."

Vor den Kopf gestossen

Die Vereinsmitglieder fielen ob der Hiobsbotschaft aus allen Wolken. Sie finden die Vorgangsweise "befremdlich" und "unangemessen". Zu dem Umstand, dass sie eine so schnelle Räumung als "unlösbare Aufgabe" erachten, u.a. weil "diverse Räume im Wissen der Gemeinde auf private Kosten hergerichtet wurden", ruft Frizzi in seinem Brief retour auch in Erinnerung, dass der Gemeinderat vor gut einem Jahr ein klares Bekenntnis für die Nachnutzung der alten Schule bis 2025 abgegeben hat – sogar von einem "Leuchtturmprojekt" war damals die Rede – wir berichteten.

Zukunft ungewiss

"Wir erachten es als äußerst schade, dass unser Tun und auch jenes aller anderen Nachnutzer der alten Schule eine solche Missachtung durch den Gemeinderat erfährt, obwohl wir viel Beachtung in der Bevölkerung finden", formuliert Frizzi weiters. Ob seinem Wunsch nach einer "gemeinsamen Besprechung des gesamten Themas" oder zumindest einer Ausdehnung der terminlichen Vorgabe der Räumung nachgekommen wird, stand zu Redaktionsschluss noch nicht fest. Völlig unklar ist Siller zufolge übrigens auch, wie es mit dem Gebäude weitergehen soll: "Vordergründig ist es, die Kosten zu senken und dann werden wir darüber entscheiden."

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