„Oh Tannenbaum“ – Halbzeit für Interreg-Projekt
Bereits 16.000 junge Tannen im Wipptal gepflanzt

Bereits 1.000 Kilo Tannenzapfen wurden im Wipptal geerntet. Deren Samen werden im Landesforstgarten aufgezogen und die jungen Bäume dann wieder im Wipptal gepflanzt. | Foto: Land Tirol/BFI Steinach
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  • Bereits 1.000 Kilo Tannenzapfen wurden im Wipptal geerntet. Deren Samen werden im Landesforstgarten aufgezogen und die jungen Bäume dann wieder im Wipptal gepflanzt.
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WIPPTAL. Tannen sollen nicht nur zur Weihnachtszeit in den Wohnzimmern, sondern angesichts der Klimaveränderung vermehrt auch in den heimischen Wäldern zu finden sein.

Im Wipptal dominieren sowohl südlich wie auch nördlich des Brenners aufgrund der natürlichen Gegebenheiten Fichte und Lärche, aber es gibt auch Restbestände an Tannenwäldern. Im Rahmen des Interreg-Programms „Oh Tannenbaum“ werden die Samen der noch vorhandenen Tannenbestände im Wipptal geerntet, im Landesforstgarten Stams aufgezogen und in der Region wieder ausgepflanzt.
Zur Halbzeit des von 2018 bis 2021 laufenden grenzüberschreitenden Projekts wurden in den Tannenwäldern der Gemeinden Trins und Brenner bereits 1.000 Kilo Tannenzapfen geerntet. Wipptaler WaldbesitzerInnen haben im Gebiet der Bezirksforstinspektion Steinach bislang 16.000 junge Tannen gepflanzt. „Wir nutzen das noch vorhandene genetische Reservoir für künftige Waldgenerationen eines klimafitten Bergwalds. Als Tiefwurzler können Tannen besser mit Trockenheit umgehen und sind weniger anfällig für Windwürfe“, freut sich LHStv Josef Geisler über die grenzüberschreitende Initiative.

Inseln im Wald

Über 100 so genannter Tanneninseln zu je 100 bis 200 Bäumen wurden bereits in den Wipptaler Wäldern gepflanzt. Hinter diesen Inselpflanzungen steht ein neues waldbauliches Konzept, das stark auf die Natur setzt. „Sind die Tannen groß genug, werden sie Samen produzieren und dafür sorgen, dass ausgehend von diesen Waldinseln auf natürliche Weise mehr und mehr Tannen wachsen“, erklärt Helmut Gassebner, Forstinspektor in Steinach. Doch der Natur muss auch nachgeholfen werden. „Wir müssen die aufgeforsteten Tannen mittels Schutzhüllen oder einem Zaun vor dem starken Wildverbiss schützen. Sonst haben sie bei diesem Wildstand keine Chance aufzukommen.“

Zukunftsträger Tanne

Die so genannten Reliktbestände der Tanne, die sich vornehmlich im Gschnitztal, Vals, dem Pflerschtal, Ratschings und Franzensfeste befinden, gehen auf das wärmere Klima im Hochmittelalter zurück. „Diese Tannen haben sich an das inneralpine Klima angepasst und sind für das Wipptal bestens geeignet“, erläutert Franz Sigmund, Forstinspektor in Sterzing, die Vorteile der Samenernte vor Ort.
Mit dem Interreg-Projekt „Oh Tannenbaum“ wird ein wertvoller Beitrag für die Rückkehr der Tanne in die Bergwälder im Wipptal nördlich und südlich des Brenners geleistet. Das gewonnene Pflanzgut soll von den WaldbesitzerInnen im Wipptal wiederum in Tannen-Inselpflanzungen aufgeforstet werden. Träger des mit 33.600 Euro von Land Tirol, der Provinz Bozen und der EU unterstützten Projekts sind der Waldpflegeverein, die Gemeindegutsagrargemeinschaft Steinach und die Waldinteressentschaft Pflersch.
www.meinbezirk.at

Bereits 1.000 Kilo Tannenzapfen wurden im Wipptal geerntet. Deren Samen werden im Landesforstgarten aufgezogen und die jungen Bäume dann wieder im Wipptal gepflanzt. | Foto: Land Tirol/BFI Steinach
Die aufgeforsteten Tannen müssen vor Wildverbiss geschützt werden. | Foto: Land Tirol/BFI Steinach
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