Luegbrücke
Bindendes Gutachten ist für den Neubau
Ein internationales Sachverständigen-Team untersuchte die Tunnel- und Brückenlösung für die Luegbrücke im Wipptal. Das Ergebnis: Der Neubau der Brücke ist am sinnvollsten.
WIPPTAL. Ende Februar haben sich Vertreter von ASFINAG, Land Tirol und Gemeinden des Wipptales darauf verständigt, einen unabhängigen Sachverständigen zu beauftragen, um festzustellen, welche Maßnahme zur Generalerneuerung der Luegbrücke auf der A 13 Brennerautobahn unter Einbeziehung der Themen wie Verkehrssicherheit, Lärm- und Schadstoffbelastung oder Nachhaltigkeit die Bestvariante wäre.
Gutachter Prof. Konrad Bergmeister hat nun die Evaluierung abgeschlossen und seine Expertise vorgelegt. Das Ergebnis: In der Gesamtbetrachtung ist der Ersatzneubau der Brücke im Vergleich zum Tunnel die beste Verkehrslösung für diesen Bereich der Brennerautobahn. Zu diesem Schluss ist Bergmeister in Zusammenarbeit mit sechs ausgewiesenen Experten gekommen.
Sowohl bei der Tunnellösung als auch beim Brückenneubau sind die Gutachter von einer Breite von 12,9 Metern ausgegangen. Das entspricht pro Fahrtrichtung jeweils zwei Fahrspuren plus Pannenstreifen. Bei beiden Varianten kommt es somit zu keiner Kapazitätssteigerung der Brennerautobahn.
Ergebnis soll bindend sein
Asfinag-Baugeschäftsführer Alexander Walcher sieht sich bestätigt. Das unabhängige Gutachten brachte das gleiche Ergebnis wie die Machbarkeitsstudie der Asfinag.
Für das Land Tirol ist indessen wichtig, dass der Neubau der Luegbrücke nicht nur aus betriebswirtschaftlicher Sicht, sondern auch aus allen anderen Blickwinkeln die Bestvariante für den besagten Autobahnabschnitt darstellt. Das Ergebnis der Expertise soll somit wie vereinbart bindend sein.
Die Ergebnisse des Bergmeister-Gutachtens im Detail
Im international besetzten Gutachter-Team haben sich neben Konrad Bergmeister insgesamt sechs ausgewiesene Fachleute mit allen Fragen rund um Luegbrücke und Luegtunnel beschäftigt und bewertet. Die maßgebenden Kriterien dabei waren unter anderem die Bereiche Mensch, Umwelt, Betrieb oder Kosten. In diesen Bereichen wurden wesentliche Sichtweisen wie etwa Lärm, Schadstoffe, Landschaftsbild, Lebensumfeld, Siedlungs- und Wirtschaftsraum, Nachhaltigkeit, Naturgefahren, Umwegverkehr oder die Verkehrssicherheit beleuchtet.
In fünf Bewertungsszenarien wurden die oben genannten Schwerpunkte unterschiedlich gewichtet. In einer Gesamtbetrachtung wurden sämtliche Argumente und Rahmenbedingungen gegenübergestellt und objektiv beurteilt.
In vier Szenarien schneidet der Brückenneubau eindeutig als Bestvariante ab. Einen Gleichstand der beiden Varianten gab es in der Betrachtung Umwelt.
Voraussichtlicher Start des Luegbrücken-Neubaus: 2022, Bauzeit bis zu sechs Jahre
Die nächsten Schritte: Im Oktober erwartet die Asfinag seitens des zuständigen Ministeriums die Unterlagen zum UVP-Feststellungsverfahren.
Die Asfinag betont erneut, dass es hinsichtlich der Luegbrücke dringenden Handlungsbedarf gibt. Nach derzeitiger Einschätzung soll 2021 mit den Arbeiten zum Betriebs- und Erhaltungsweg sowie zur Steinschlagsicherung begonnen werden. Der eigentliche Start für den Brückenneubau wird von der Asfinag für 2022 angestrebt. Die Bauzeit liegt bei fünf bis sechs Jahren.
www.meinbezirk.at
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