Gschnitz
Den Alpakas verschrieben

Renate und Franz Mader mit einem ihrer Lieblinge. | Foto: Kainz
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  • Renate und Franz Mader mit einem ihrer Lieblinge.
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GSCHNITZ.Sie sind wirklich nett anzusehen, aber von Natur aus sehr scheu. Den Alpakas von Renate und Franz Mader kann man dafür bei Wanderungen ganz nahe kommen.

Weiß, braun, gefleckt oder schwarz, freundliche Knopfaugen und lustige Frisuren – die Alpaka-Herde in Gschnitz ist ein echter Hingucker. Seit vier Jahren bewohnen die dem Lama sehr ähnlichen, jedoch wesentlich kleineren Tiere den Freilaufstall von Renate und Franz Mader. Zuvor wurde hier klassische Kuhhaltung betrieben. "Die Alpakas hatten es uns schon länger angetan. Als wir dann den Bauernhof übernommen haben, haben wir umgesattelt", erzählt Renate von den Anfängen der Zucht.

Alpakas statt Kühe

Die ist mittlerweile auf sieben Stuten und sieben Hengste angewachsen und bleibt trotzdem mehr Hobby als Broterwerb. "Es macht einfach Spaß, sich mit den Alpakas abzugeben. Auch unsere Kinder sind ganz narrisch nach Bruno & Co.", lachen der Transportunternehmer und seine Frau. Um sich mit der Materie vertraut zu machen, haben die beiden mehrere Kurse absolviert und sich tiermedizinisch fortgebildet.

Ruhiges Gemüt

Wobei die Paarhufer, die zur Familie der Kamele gehören, ziemlich genügsam sind. "Je nach Jahreszeit misten wir ein- bis zweimal pro Tag aus. Das einzige Futter, das immer da sein muss, ist Heu. Die Heublumen dienen als 'Guzele' und die Stuten kriegen zusätzlich Mineralstoffe, wenn sie trächtig sind." Es ist aber viel mehr als die relativ einfach anmutende Haltung, die die Tiere auszeichnet. Sie strahlen zudem eine einzigartige Ruhe aus. "Das bedeutet zugleich, dass sie sehr stressempfindlich sind. Daher sollten die Leute, die mit uns wandern wollen, entspannt sein", erklärt Renate.

Durch Wald und Wiesen

Als ausgebildete Bergwanderführerin übernimmt sie die Ausflüge mit den Gästen. Diese dauern insgesamt rund zwei Stunden und führen in die umliegende Natur. Begonnen wird mit dem Anlegen des Halfters und am Ende gibt es einen Punsch – reichlich Gelegenheit also, um nebenbei von der Chefin alles Wissenswerte rund um die Alpakas in Erfahrung zu bringen. Auf Anfrage können Alpakawanderungen jederzeit gebucht werden. Geeignet sind sie für Kinder genauso wie für Erwachsene, denn die Tiere sind erstens trainiert und zweitens gelten sie generell als harmlos. Wie eingangs schon erwähnt, schaut es dabei mit Streicheln aber schlecht aus: "Einige der Alpakas tolerieren Berührungen, kuscheln und schmusen mögen sie aber überhaupt nicht", ist auch Renate ein wenig Bedauern darüber anzumerken.

Geschäft am Hof geöffnet

Einen weiteren, besonderen Pluspunkt der Zucht bildet die Gewinnung der Alpaka-Wolle. Bis zu fünf Kilogramm feinste Fasern kommen bei der alljährlichen Schur im Frühling pro Alpaka zusammen. "Die Wolle ist ähnlich hochwertig wie Seide oder Kaschmir. Und sie ist temperaturregulierend. Wenn man sie trägt, schwitzt oder friert man nicht", informiert Renate. Sie lässt diese natürlichen Vorzüge neuerdings zu Bettzeug, Babyschlafsäcken, Socken, Mützen, Schals u. v. m. verarbeiten. "Dafür beliefern wir einen guten Produzenten in Deutschland mit unserem Rohmaterial." Die so hergestellten Artikel können nun wie auch weitere Erzeugnisse aus Alpaka-Wolle im neuen, liebevoll eingerichteten Laden direkt am Bauernhof erstanden werden. Immer samstags ist Familie Mader dort anzutreffen, an anderen Tagen wird um Voranmeldung gebeten.
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