Felssturz Neustift
FF-Kdt. Markus Stern spricht von einem Osterwunder
In der Nacht auf Freitag löste sich oberhalb des Ortsteils Scheibe ein riesiger Felsbrocken und schlug in einem Wohnhaus ein. Verletzt wurde niemand, die umliegenden Häuser sind evakuiert.
NEUSTIFT. Es sind dramatische Bilder: In einem Wohnhaus im Neustifter Ortsteil Scheibe steckt ein riesiger Felsbrocken im Haus. Dieser hatte sich gegen 2.15 Uhr früh im Gelände oberhalb gelöst und war in das Gebäude gedonnert. Wie durch ein Wunder wurde niemand verletzt.
Mehrere Häuser evakuiert
"Die Ferienwohnungen im Untergeschoss sind momentan leer. Der Besitzer des Hauses hielt sich in der Privatwohnung im Obergeschoss auf und erkannte glücklicherweise, dass was kommt. Er konnte sich in Sicherheit bringen. Die Schäden sind beträchtlich, dennoch kann man noch von Glück sprechen, dass der Felsbrocken genau in das stabilere Hauseck einschlug", weiß der Neustifter FF-Kdt. Markus Stern. Stern und 15 weitere Florianis evakuierten noch in der Nacht gemeinsam mit der Polizei und dem Rettungsdienst die umliegenden Häuser.
Ergebnis nach Begutachtung durch Experten
Nach einem Lokalaugenschein der Landesgeologie, der Gemeindeeinsatzleitung, der FF Neustift und der Wildbach- und Lawinenverbauung sowie nach Erkundungsflügen mit dem Landeshubschrauber und einer Drohne kam Landesgeologe Roman Außerlechner Freitagmittag zu folgender Einschätzung: „Es hat sich eine scheibenförmige Steinplatte in der Größe von 5 x 3 Metern abgelöst und die bestehenden Steinschlagschutznetze überwunden.“
Weiterer großer Steinschlag nicht zu erwarten
Im Zuge der Erkundungsflüge habe sich laut Außerlechner außerdem gezeigt, dass ein weiterer Steinschlag in dieser Größenordnung nicht zu erwarten ist. „Jedoch handelt es sich hierbei generell um einen latent steinschlaggefährdeten Bereich. Da nunmehr die Steinschlagschutznetze in diesem Bereich zerstört sind, werden nun schnellstmöglich die notwendigen Sicherungsmaßnahmen umgesetzt."
Sofortmaßnahmen eingeleitet
"Kurzfristig wird ein provisorischer, etwa drei Meter hoher Erdwall zur Sicherung der Wohnhäuser und der Straße errichtet, um eventuell nachkommendes Material hintanzuhalten. Dies wird voraussichtlich noch einige Tage in Anspruch nehmen. Anschließend kann die Evakuierung und die Sperre der Gemeindestraße wieder aufgehoben werden. Anschließend werden die durch den Felssturz beschädigten Steinschlagschutznetze wieder hergestellt", schließt Außerlechner.
www.meinbezirk.at
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