Beste freie Traurednerin Österreichs
Kati's Gold glänzt besonders hell

Bei der Verleihung des Wedding Award Austria holte die 38-jährige Fulpmerin (rechts) Gold in der Kategorie "Freie Trauung". Gold in der Kategorie Brautmoden ging an rina.braut.konzept aus Hatting. | Foto: privat
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  • Bei der Verleihung des Wedding Award Austria holte die 38-jährige Fulpmerin (rechts) Gold in der Kategorie "Freie Trauung". Gold in der Kategorie Brautmoden ging an rina.braut.konzept aus Hatting.
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Aus einem vermeintlichen Unglück wurde etwas Großartiges: Kati Riedl wurde kürzlich beim Wedding Award Austria zur besten freien Traurednerin Österreichs gekürt.

FULPMES. Wenn sie auf einer Tiroler Alm, am Gardasee oder auf Zakynthos als freie Traurednerin Paare traut, wird sie nicht mehr darauf angesprochen, dass sie eine Beinprothese trägt. Dabei versteckt sie Kati nicht, vielmehr gehört die Prothese jetzt ganz selbstverständlich zu ihr. Die damit verbundene Geschichte ermöglichte es ihr nämlich, zu sich selbst zu finden und heute ihren absoluten Herzensberuf auszuüben.

Um's Leben gekämpft

Als Kati 23 war, wurde bei ihr ein seltener Tumor im Knie diagnostiziert. Alle Versuche, das Bein zu retten, schlugen fehl. 2016, acht schmerzhafte und behandlungsreiche Jahre später war es so kaputt, dass sie oberschenkelamputiert werden musste. Bei dieser Operation wäre Kati fast gestorben. "Natürlich war das eine schwierige Zeit. Ich möchte aber das Positive hervorheben", stellt die fesche Fulpmerin gleich klar, dass diesem Kapitel keine allzu große Bedeutung mehr beigemessen werden soll.

Aus Arbeitswelt geflogen

Nach monatelanger Reha kehrte sie zurück in die Gastronomie in St. Anton: "Es ging mir wesentlich besser, obwohl sich der Tumor bis zur Hüfte ausgebreitet hatte. Was passiert war, konnte ich aber gut annehmen und wollte unbedingt wieder arbeiten, schaffte es aber einfach nicht mehr", erzählt sie. Die Pensionsversicherungsanstalt (PVA) schickte sie schließlich ohne ihr Zutun in Frühpension. "Das war ein riesen Schock", erinnert sich Kati an die unliebsame Überraschung, die ihr eines Tages per Brief mitgeteilt wurde.

Erfüllung gefunden

"Das konnte ich nicht auf mir sitzen lassen", so die inzwischen 38-Jährige weiter. Mit Zustimmung der PVA absolvierte sie eine Ausbildung zur freien Traurednerin. "Ich bin selbst wahnsinnig gerne verheiratet und liebe alles, was mit Hochzeiten zu tun hat. Es hat wohl so sein wollen, dass mir diese Idee zugefallen ist", lacht Kati. Seit 2022 ist sie nun als solche unterwegs – und das höchst erfolgreich! Davon zeugt nicht nur der Wedding Award Austria in der Kategorie "Freie Trauung" (es gab 999 Einreichungen!), sondern auch das bis Ende des Jahres total volle Auftragsbuch. Was die goldene Traurednerin auszeichnet? "Jede meiner Trauungen ist persönlich und individuell auf das Brautpaar zugeschnitten", so Kati zu ihrem Erfolgsrezept.

100 Prozent Gefühl

Vor dem emotionalsten Tag im Leben des Paares steht ein gegenseitiges Kennenlernen an: "Dann wird beidseitig entschieden, ob wir die Hochzeitszeremonie gemeinsam machen", erklärt Kati. Stimmt die Chemie, geht es an die Umsetzung. Dabei begegnet die Fulpmerin ihren Kunden zweifelsohne mit besonderem Gespür. Maßgeblichen Anteil daran hat neben ihrem persönlichen Weg auch Gatte Mario, der seiner Frau stets bedingungslos zur Seite steht: "Ohne dich könnte ich nicht über Liebe schreiben", dankte sie ihm bei der Awardverleihung in Wien. Wenn die beiden nicht gerade ihren Jobs nachgehen, tingeln sie gerne um die Welt. "Mit Prothese ist zwar alles ein bisschen anders, aber es geht eigentlich trotzdem alles, nur halt manchmal etwas langsamer", freut sich Kati und zeigt tolle Bilder von einer der großen Reisen nach Hawaii.

"Ich bin wieder ich"

Kati will also nicht nur Mut machen, sie macht Mut! "Man darf niemals aufgeben! Deswegen sage ich in meinen Reden auch nie, in guten wie in schlechten Zeiten, sondern immer in guten wie in stürmischen Zeiten. Es gibt meines Erachtens keine schlechten Zeiten. Jede noch so verzwickte Situation bietet Chancen. Darum lohnt es sich immer wieder aufzustehen! Ich habe Dankbarkeit und eine gewisse Demut gelernt. Man kann alles schaffen, wenn man nur will. Man muss und darf an sich glauben. In meinem Fall bin ich jetzt nicht mehr 'die Kati mit dem Hax'n', sondern ich kann wieder ganz ich sein. Das wird auch bemerkt – ich kriege laufend tolle Resonanzen. Es fühlt sich wunderbar an." Ihre Homepage nennt sich sicher aus mehreren guten Gründen "VerTRAUEN by Kati".
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