Lebenshilfe setzt sich für mehr Rechte ein
Klient Clemens Gatt schickte Postkarte an Kurz

Regionssprecher Clemens Gatt macht sich für seine Kollegen und für „Gehalt statt Taschengeld“ stark. | Foto: Lebenshilfe/Lechner
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  • Regionssprecher Clemens Gatt macht sich für seine Kollegen und für „Gehalt statt Taschengeld“ stark.
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Betroffene fordern inklusiven Arbeitsmarkt für alle und Gehalt statt Taschengeld. 

STEINACH. Anlässlich des Tages der Inklusion übergaben Vertreter der Lebenshilfen und des Österreichischen Behindertenrats Bundeskanzler Kurz und Arbeitsminister Kocher kürzlich ihre Forderungen nach einem inklusiven Arbeitsmarkt und fairer Entlohnung. Mit im Gepäck hatten sie rund 8.000 Unterschriften von Menschen, die das Anliegen teilen – und eine Postkarte aus Steinach.
Weil der Wipptaler Clemens Gatt heuer nicht persönlich dabei sein konnte, sendete er sein Anliegen in schriftlicher Form am Kanzler Kurz. Gatt arbeitet bei der Lebenshilfe in Steinach, wo er Bürotätigkeiten erledigt und dafür Taschengeld bekommt. „Ich bin für Gehalt damit alle Menschen eine Chance auf einen Arbeitsplatz bekommen. Ich habe ich genug von Versprechungen und dann geht nichts weiter“, so der Sprecher für die Beschäftigten in der Region Innsbruck Land Ost/Süd.

Die Problematik

In Tirol arbeiten rund 2000 Menschen in Einrichtungen der Behindertenhilfe und haben kein geregeltes Einkommen. "Wir brauchen dringend einen talentbasierenden, inklusiven Arbeitsmarkt mit flexiblen Übergängen zwischen Arbeitsstandorten der Behindertenhilfe, integrativen Betrieben und dem 1. Arbeitsmarkt”, so Lebenshilfe Tirol GF Georg Willeit. “Menschen als arbeitsunfähig einzustufen ist diskriminierend, verbaut ihnen Chancen einen Teil ihres Lebensunterhaltes selbst zu verdienen und macht sie abhängig von der Unterhaltsleistung ihrer Eltern. Das widerspricht u.a. ganz klar dem Gleichheitsgrundsatz in der österreichischen Verfassung”.

Modell erarbeitet

„Die Lebenshilfe hat ein „2-Säulen-Modell” entwickelt, dass für Menschen mit Behinderungen neue Wege zu einer Einkommens- und Bedarfssicherung bietet“, so Willeit weiter. „Unser Ziel ist es, berufliche und gesellschaftliche Teilhabe zu ermöglichen und Abhängigkeiten von Sozial- und Unterhaltsleistungen zu beseitigen, damit Menschen mit Behinderungen, wie Clemens Gatt ihre Fähigkeiten stärken, passgenaue Unterstützungsleistungen beziehen und somit selbstbestimmt mit eigenem Einkommen für ihre Arbeit leben können.“
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