40er nur bis Gasthof Lamm
Matreier hören den Amtsschimmel wiehern

Der anvisierte 40er sorgt für Fragezeichen in der Marktgemeinde. | Foto: MG Telfs/Dietrich
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Pfons hat ihn schon, das Marktl soll ihn bald kriegen. Dass das 40 km/h-Tempolimit aber mitten im Dorf enden soll, ruft einiges Unverständnis hervor.

MATREI. "Die 40 km/h-Beschränkung soll nur von der Kriegerkapelle bis zum Gasthof Lamm gelten. Dann hört sie mitten im Dorf auf. Dabei reicht Matrei doch viel weiter! Die Engstelle bei MPreis, Raiffeisenbank und Heilig-Geist-Kirche bleibt ausgespart. Da sind noch dazu die Gehsteige sehr schmal. Das verstehe ich nicht und das verstehen auch viele andere nicht!", kommt Altbgm. Paul Hauser gleich zum Punkt. Auch sein Nachfolger, Bgm. Patrick Geir, wundert sich: "Den 40er finde ich gut, er dient der Sicherheit und dem Wohlbefinden der Bewohner. Einem normalen Bürger kann man aber nur schwer bis gar nicht erklären, warum er mitten im Marktl enden soll. Ein 40er bis zur Hälfte ist auch für mich sinnbefreit. Allein schon wegen der Beschilderung bräuchte es mehr Durchgängigkeit und Hausverstand."

BH Innsbruck: "Folge von Überprüfungen"

Der vormalige Gemeinderat und insbesondere Hauser selbst haben jahrelang für die Einführung des neuen Tempolimits gekämpft. Nun bekam man grünes Licht, aber eben nur für einen Teil des Marktls. Seitens der Verkehrsabteilung in der BH Innsbruck wird mit Zählungen und Messungen argumentiert – salopp formuliert "braucht es nicht mehr": "Die aktuelle 40 km/h-Beschränkung wurde in Folge umfassender Überprüfungen vor Ort umgesetzt", wird dazu mitgeteilt und weiter: "Gemeinsam mit der Gemeinde wurde dafür eine fachliche Grundlage erarbeitet, die mittels Gemeinderatsbeschluss bestätigt wurde."

Gutachten folgt Gutachten

Die fachliche Grundlage ist ein Gutachten, dem nun ein weiteres Gutachten im Auftrag der Gemeinde folgen soll, wie Geir schildert: "Es ist eine Bürokratie Ende nie. Aber wir lassen jetzt einen Maßnahmenkatalog erstellen, der Matrei in der Gesamtheit betrachtet. Da soll natürlich auch diese Problematik angeschaut werden. Ich stehe übrigens auch in gutem Austausch mit dem neuen Verkehrslandesrat René Zumtobel. Er wird sich bald persönlich ein Bild von der Situation machen und ich bin guter Dinge, dass wir doch noch eine positivere Lösung finden." Für Hauser steht indessen bereits fest: "Matrei ist eine Ortsdurchfahrt. An der breitesten Stelle wird der 40er aufgehoben. Muss wirklich zuerst ein Unfall passieren, damit man über eine Ausdehnung sprechen kann? Das ist meines Erachtens ein kleiner Schildbürgerstreich."

Erhebliche Verbesserungen

So oder so wird durch die neue Beschränkung eine Verbesserung der Lärmbelastung für die Anwohner an der B182 Brenner Straße erreicht. Insbesondere da auch viele Lastkraftfahrzeuge durch die Ortschaft fahren. Bei Staus auf der A13 Brennerautobahn ist es bekanntermaßen noch schlimmer. Frei nach dem Motto "besser als nichts" stimmte der Gemeinderat daher dem 40er in der jetzigen Form zu, will aber jetzt wie oben geschildert dranbleiben, dass er weiter ausgedehnt wird. "Von Ortschild zu Ortschild wäre ideal. Und natürlich soll das dann auch kontrolliert werden", meint Hauser. "Sollten hinsichtlich einer Ausweitung der Geschwindigkeitsbeschränkung künftig weitere Argumente vorgelegt werden, werden diese entsprechend geprüft, um gegebenenfalls eine Ausweitung zu veranlassen", versichert die BH Innsbruck dazu. Und Geir betont abschließend noch einmal: "Wir werden eine Lösung mit mehr Hausverstand finden!"
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Der anvisierte 40er sorgt für Fragezeichen in der Marktgemeinde. | Foto: MG Telfs/Dietrich
Altbgm. Paul Hauser hat lange für das Tempolimit gekämpft – jetzt ist er mit der geplanten Umsetzung unzufrieden. | Foto: Kainz
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