Premiere in Neustift
Mehr Platz für die Ruetz bringt doppelten Mehrwert

Freuen sich über das gelungene Gemeinschaftswerk: Bgm. Andreas Gleirscher, LHStv. Josef Geisler, BM Norbert Totschnig, Markus Federspiel (Abteilung Wasserwirtschaft) und TVB-Obmann Adrian Siller (v.r.) | Foto: Kainz
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  • Freuen sich über das gelungene Gemeinschaftswerk: Bgm. Andreas Gleirscher, LHStv. Josef Geisler, BM Norbert Totschnig, Markus Federspiel (Abteilung Wasserwirtschaft) und TVB-Obmann Adrian Siller (v.r.)
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Im Bereich der Skimittelschule Neustift wurde tirolweit das erste Projekt abgeschlossen, das Hochwasserschutz und ökologische Aufwertung gekonnt vereint.

NEUSTIFT. Der neu gestaltete Uferbereich entlang der Ruetz zwischen Kampler See und Skimittelschule fällt bereits seit einigen Wochen positiv auf. Der neu geschaffene Naherholungsraum dient aber nicht nur der optischen Verschönerung. Vielmehr gehen hier Hochwasserschutz und ökologische Aufwertung Hand in Hand. Und das erstmals in Tirol!

Tirolweit erste Maßnahme ihrer Art

Die Hochwasserereignisse der letzten Jahre haben an der Ruetz ihre Spuren hinterlassen. So wurde auch der bestehende Hochwasserschutz im Bereich der Skimittelschule in Mitleidenschaft gezogen (wir berichteten). 900.000 Euro haben Bund, Land und Gemeinde Neustift nun zu gleichen Teilen investiert, um den Hochwasserschutz auf einer Länge von 500 Metern instandzusetzen und den Flussabschnitt gleichzeitig zu revitalisieren. Denn die 37 Kilometer lange Ruetz ist einer von neun Tiroler Flüssen, an denen in den nächsten Jahren besonderes Augenmerk auf gewässerökologische Verbesserungen gelegt wird. Mit dieser Revitalisierung wurde jetzt die tirolweit erste Maßnahme im Rahmen des Nationalen Gewässerbewirtschaftsungsplans 2021 abgeschlossen.

Totschnig: "Schutz der Bevölkerung hat oberste Priorität"

Am Donnerstag wurde das Projekt mit einem kleinen Festakt offiziell abgeschlossen. Neben dem fast vollzählig vertretenen Neustifter Gemeinderat rund um Bgm. Andreas Gleirscher, der Stubaier TVB-Spitze, dem Vorstand der Abteilung Wasserwirtschaft des Landes, Markus Federspiel und LHStv. Josef Geisler war auch Wasserminister Norbert Totschnig vor Ort. "Der Schutz der Bevölkerung vor Naturgefahren hat für mich oberste Prioriät. Die Revitalisierung des Hochwasserschutzes an der Ruetz dient aber nicht nur der Sicherheit, sondern führt auch zu einer Verbesserung des ökologischen Zustandes des betroffenen Gewässerabschnittes", freute er sich.

6,5 Millionen für die Ruetz seit 2015

LHStv. Josef Geisler betonte: "6,5 Millionen Euro wurden alleine an der Ruetz seit 2015 in Zusammenhang mit Hochwasserereignissen in Sofortmaßnahmen investiert. Die Zeiten, in denen Hochwasserschutz ein Einzwängen der Gewässer bedeutet hat, sind vorbei. Wir haben hier in Neustift ein gelungenes Projekt, das Hochwasserschutz und die ökologische Aufwertung eines Flussabschnitts in vorbildlicher Weise verbindet." Insgesamt sind bis zum Jahr 2027 23 Maßnahmen an neun Tiroler Flüssen geplant. Auch an der Ruetz werden in den nächsten Jahren weitere Projekte zur Verbesserung der Hochwassersicherheit sowie der Gewässerökologie gesetzt."

Dank und Bitte von Bgm. Gleirscher

Bgm. Andreas Gleirscher dankte Bund und Land für die Unterstützung: "Sicherungsmaßnahmen sind für uns lebensnotwendig. Die Neugestaltung des Flussabschnitts der Ruetz ist ein weiterer Baustein in diesem Bemühen, der vor allem auch den Schülern zugutekommen wird. Nachdem Neustift heuer auch von Windwürfen schwer getroffen wurde, muss ich aber schon wieder um Unterstützung bitten. Alleine würden wir das nicht schaffen." Die Gemeinde Neustift hat für das Ruetz-Projekt über 1.500 Quadratmeter Grund angekauft und zur Verfügung gestellt. An den Gesamtkosten beteiligte sich übrigens auch der TVB Stubai, weil der neu gestaltete Bereich Einheimischen und Gästen Mehrwert bringt.

Neue Struktur für die Ruetz

Markus Federspiel, Vorstand der Abteilung Wasserwirtschaft erklärte noch die technischen Details: "Wir haben in einer Bauzeit von neun Monaten den bestehenden Hochwasserschutz instandgesetzt und der Ruetz wieder mehr Platz gegeben. Statt steilen Böschungen gibt es nun flache Ufer, die mit großen Steinen gesichert sind. So genannte Buhnen, Wasserbausteine quer zur Flussrichtung, welche das Wasser in die Mitte des Flusses lenken, geben der Ruetz eine neue Struktur. Dort, wo die Ruetz einen 'Bogen' macht, hat der Fluss mehr Raum bekommen. Über die Neustrukturierung ist nunmehr auch der Gießen optimal an die Ruetz angebunden."

Zur Sache

Erwähnt sei noch, dass der neue Uferweg eigentlich auch von Schülern für den Gang zur angrenzenden Schule genutzt werden sollte. Leider hat sich im Ortsteil Kampl aber nach wie vor noch niemand gefunden, der den dazu geplanten Pedibus leiten würde.
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