Dauerbrenner Verkehr
Riedl: "Jedes Instrument nutzen, das rechtlich umsetzbar ist"
Dringlichkeitsantrag im Juli-Landtag: VP-Verkehrssprecher möchte Möglichkeit temporärer Fahrverbote prüfen.
WIPPTAL (tk). „Die Verkehrssituation im Wipptal wird immer unerträglicher. Was sich in den letzten Tagen und Wochen abgespielt hat, ist den Menschen nicht mehr zumutbar“, findet auch der VP-Verkehrssprecher aus Steinach, LA Florian Riedl klare Worte zur aktuellen Diskussion. Neben der Ausweitung der Blockabfertigungen auf der Inntalautobahn und der raschen Umsetzung von Lkw-Fahrverbotsverschärfungen möchte der Wipptaler Abgeordnete deshalb nun auch die Möglichkeit von zeitlich befristeten Fahrverboten im niederrangigen Straßennetz prüfen.
Abfahrten von der Autobahn beschränken?
"Wenn prekäre Situationen eintreten und die Bevölkerung damit gefährdet wird, dann muss die Behörde meines Erachtens die Möglichkeit haben, die Abfahrten von der Autobahn zu beschränken. In Salzburg gibt es im Bereich des Grenzübergangs Walserberg bereits solche Verordnungen, die im Falle des Falles die Nutzung bestimmter Straßen untersagen, sofern sie nicht Teil des Ziel- und Quellverkehrs sind", erklärt Riedl, wie kleine Straßen und Wege wenn nötig für sogenannte "Stau-Umfahrer" dicht gemacht werden könnten.
"Nägel mit Köpfen" machen
Genau diese Möglichkeit möchte der VP‑Verkehrssprecher nun auch in Tirol prüfen. "Auch wenn die rechtliche Umsetzung und die Vollziehung solcher Maßnahmen nicht einfach ist, müssen wir alles probieren, das zu einer Entlastung führen könnte. So wie bisher kann es nicht mehr weitergehen“, untermauert Riedl. Er will jetzt einen diesbezüglichen Dringlichkeitsantrag einbringen, um bereits im Juli-Landtag "Nägel mit Köpfen" zu machen.
SPÖ unterstützt Vorstöße
Unterstützung dafür kündigte postwendend der SP-Parteivorsitzende Georg Dornauer an: "Die Situation ist akut. Das muss spätestens nach dem Pfingstwochenende jedem Menschen in Tirol klar sein. Insofern können wir dem Vorschlag eines Fahrverbotes auf niederrangigen Straßen durchaus etwas abgewinnen." Ein "Aber" hängt Dornauer jedoch auch an: "Das ist allerdings nur eine örtliche Entlastung und keine Lösung. Dafür braucht es mutigere Initiativen."
28-Tonnen-Beschränkung für Lkw?
Dornauer will daher seinerseits im kommenden Juli-Landtag einen Dringlichkeitsantrag einbringen, um eine generelle 28-Tonnen-Beschränkung für den Transitverkehr zu erreichen. "Die vielen sanierungsbedürftigen Teilbrücken der Brennerautobahn würden entlastet, genau wie die Menschen, die entlang der Transitstrecke leben", argumentiert er. Nur für den heimischen Ziel- und Quellverkehr kann sich Dornauer eine Ausnahme vorstellen. "25 Jahre Ankündigungspolitik sind genug. Die Tiroler verdienen echte Lösungen – jetzt", schließt er.
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