Rom ist eine Reise wert

Kapellmeister Günther Filz im Blitzlichtgewitter am Petersplatz in Rom. | Foto: Mair
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  • Kapellmeister Günther Filz im Blitzlichtgewitter am Petersplatz in Rom.
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„Vor lauter Blitzlichtgewitter konnte ich kaum noch die Noten in meinem Marschbuch richtig lesen“, lachte ein junger Miederer Musikant mitten im Vatikan, nachdem der große Auftritt der Musikkapelle Mieders gelungen war. Bei der verdienten Agape zwischen der Kuppel des Petersdoms und den Vatikanischen Gärten wurde nun Resümee gezogen und sich über einen denkwürdigen Tag in der Geschichte der MK Mieders gefreut.

Alles begann damit, dass die MK Mieders nach einer Bewerbung und zweijährigem Warten heuer in den Vatikan reiste, um dort die größte und wichtigste Prozession im Kirchenjahr, nämlich die Fronleichnamsprozession, mitzugestalten. Der deutsche Orden „Teutonico di Santa Maria“ zelebriert jedes Jahr dieses Kirchenfest im Vatikan und hat die Gestaltung durch österreichischen Musikkapellen und Chören zur Tradition gemacht.

Für die MK Mieders, die im heurigen Jahr Einiges vorhat (Doppelkonzert mit dem MV Runkel, „Der Traum eines österreichischen Reservisten“ am 23. Juni in Mieders, Marschshow beim Bezirksmusikfest am 1. Juli in Schönberg), war die Vorbereitungsarbeit für diese Romreise sehr aufwendig. „Wir hatten sieben neue Prozessionsmärsche einzustudieren, doch es hat sich gelohnt, denn diese wunderschönen und bei uns weitgehend unbekannten Prozessionsmärsche werden wir auch daheim einbauen“, so Kapellmeister Günther Filz. Die Musikkapelle wurde von Stubaier Pilgern, einer Abordnung der Schützen Mieders und Telfes sowie von Fans nach Rom begleitet. „Wir haben uns bemüht, ein ansprechendes Rahmenprogramm für die Musikanten und Mitreisenden zusammen zu stellen und freuen uns, dass über 100 Stubaier an der Fronleichnamsprozession in den Vatikanischen Gärten teilgenommen haben“, blickt Obmann Franz Obex zurück. Eine bescheidene Untertreibung, denn die Mitreisenden hatten durch die perfekte Organisation der Musikkapelle Zutritt zu Bereichen des Vatikans, in die ein Normalsterblicher wahrscheinlich sonst nie hineinkommen würde.

Nach zwei traumhaften Tagen in Rom mit viel Kultur, Geschichte und Geselligkeit, wurde es dann am dritten Tag ernst. Zeitig in der Früh musste die ganze Stubaier Gesellschaft durch die Sicherheitskontrolle des Vatikans. Die Messfeier wurde von einer Geigenmusik und einem Chor aus der Steiermark gestaltet. Bei der anschließenden Prozession durch die wunderbaren Vatikanischen Gärten konnte die MK Mieders ihr Können unter Beweis stellen. Der endlose Zug an Kardinälen, Mitgliedern der Erzbruderschaft, Schweizer Gardisten, Musikanten und Gläubigen fand sich schlussendlich wieder beim „Campo Santo“, dem ältesten deutschen Friedhof, ein. „Kurz vor zwölf, wir müssen uns beeilen“, rief Monsignore Frauenlob, der Rektor des Teutonico-Ordens, „der heilige Vater spricht den Angelus-Segen!“ Bei den Menschenmassen am Petersplatz half nur eins: „Im Schritt Marsch.“ Ganz nach dem Motto: „Sie werden schon ausstellen!“, wie es einer der Schützen so treffend formulierte. Er sollte damit rechtbehalten. Plötzlich ging ein tobender Jubel durch die Menge, an das Fenster des apostolischen Palastes trat der Papst!

„Man muss kein gläubiger Mensch sein, aber in diesem Moment läuft es einem auch bei über 30 Grad kalt über den Rücken“, schwärmte eine mitreisende Telferin. Der Papst segnete die MK Mieders und im Augenblick der Nennung waren 45 Sekunden – und keine Sekunde länger – für den Marsch „Mein Tirolerland“ eingeplant, dann trat der heilige Vater wieder vom Fenster zurück. „Weil das Publikum so cool war“, setzten die Stubaier in ihren Trachten und funkelnden Instrumenten natürlich noch den einen oder anderen Marsch am Petersplatz drauf. Tausende von Menschen aus allen möglichen Nationen tummelten sich um die Musikanten und Schützen um ein Foto zu schießen – die perfekte Gelegenheit, die Tourismusregion Stubaital zu präsentieren.

Nach drei erlebnisreichen Tagen in Rom konnte die MK Mieders und ihre begeisterten Begleiter wieder gesund, stolz und mit vielen unvergesslichen Eindrücken ins Stubaital heimkehren.

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