Tourismus
Zieht British Army mit dem Brexit aus dem Stubai ab?

Der Brexit hat auch Einfluss auf den Tiroler Tourismus – noch sind aber längst nicht alle Einzelheiten geklärt. | Foto: Symbolbild: pixabay
  • Der Brexit hat auch Einfluss auf den Tiroler Tourismus – noch sind aber längst nicht alle Einzelheiten geklärt.
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"Nein", sind sich die Verantwortlichen in Neustift (fast) sicher, wo die British Army in großer Anzahl zu Gast ist.

NEUSTIFT (tk). Noch ist nicht klar, wie der Austritt Großbritanniens aus der EU ausschauen wird. Der drohende "harte Brexit" werfe viele Fragen für den heimischen Tourismus auf, meinte Wirtschaftsbundobmann NR Franz Hörl vergangene Woche.

Langfristige Verträge

In Neustift, wo insbesondere die British Army während der Wintermonate regelmäßig und in stattlicher Anzahl Quartier bezieht, zeigt man sich indessen gelassen: "Es gibt keinerlei Anzeichen dafür, dass in Zukunft etwas anders laufen würde, als es bisher der Fall ist", sagt TVB-GF Roland Volderauer. Im Gegenteil: "Das Stubaital verzeichnet seitens der British Army bereits zahlreiche Buchungsanfragen für 2020." Ihre Meisterschaften in Festlandeuropa hätte die British Army gar bis 2023 ausgeschrieben. "Deshalb erwartet sich der TVB Stubai auf absehbare Zeit auch keinen Buchungseinbruch aufgrund des Brexit", stellt Volderauer klar und begründet das auch damit, dass "die Destination im Vergleich zu anderen Mitbewerbern im Alpenraum über ein hervorragendes Preis-Leistungs-Verhältnis verfügt".

Fragezeichen bleiben

Horst Pedevilla, der neben der Stubai Touristik für die Incomings der British Army zuständig ist, sieht das ähnlich: "Grundsätzlich gibt es langfristige Verträge und die sind aufrecht." Der Neustifter hält aber gleichzeitig fest, dass bis dato in Richtung der British Army wohl kaum konkrete Informationen geflossen sind: "Die Generäle selbst wissen auch nicht mehr als wir. Genau können die Auswirkungen des Brexit deshalb sicher noch nicht abgeschätzt werden."

Fünftstärkster Herkunftsmarkt

Der TVB Stubai verzeichnete im Tourismusjahr 2018 ca. 66.000 Nächtigungen aus Großbritannien, davon ca. 42.000 in der Wintersaison. Im Zeitraum von 2010 bis 2018 sind die Nächtigungen aus Großbritannien um ca. 60 Prozent gestiegen. Mittlerweile ist Großbritannien mit einem Anteil von rund vier Prozent an den Nächtigungen der fünftstärkste Herkunftsmarkt im Winter. Einen Großteil der britischen Winternächtigungen erzielt das Stubaital aus Veranstaltungen der British Army.

Gute Zusammenarbeit

Verschiedenste Truppenteile kommen hauptsächlich zu Trainingszwecken ins Tal und arbeiten dabei mit zahlreichen heimischen Einrichtungen und Unternehmen zusammen. "Auch in den Restaurants und Après-Ski-Lokalen am Neustifter Dorfplatz sind die British-Army-Wintersportler gern gesehene Gäste", weiß Volderauer und ergänzt: "Generell ist die British Army sehr um das Wohlwollen der Stubaier bemüht. Alljährlich lädt sie die Bürgermeister der gastgebenden Gemeinden und sämtliche Kooperationspartner zu einem traditionell britischen Empfang ein. Und am 14. März tritt übrigens ab 16 Uhr die 'British Forces Band' im Rahmen des Winter Open Air Après-Ski am Neustifter Dorfplatz auf."

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