Alpine Vereine schlagen Alarm

Die Innsbrucker Hütte auf 2369 Metern Höhe wird vom Pächterehepaar Marlene und Franz Egger betrieben. | Foto: Foto: Möller
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  • Die Innsbrucker Hütte auf 2369 Metern Höhe wird vom Pächterehepaar Marlene und Franz Egger betrieben.
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NEUSTIFT (cia). Die Berge und mit ihnen untrennbar verbunden auch die Schutzhütten und Wege sind Teil der Geschichte und der Identität Österreichs. Die alpinen Vereine mit ihren über 600.000 Mitgliedern erhalten diese wichtige Infrastruktur.

Doch deren Erhaltungskosten steigen infolge der immer strengeren Behördenauflagen in den Bereichen Brandschutz, Umweltschutz (z.B. Abwasserreinigungsanlagen), Arbeitnehmerschutz und Hygiene sowie aufgrund der immer häufiger auftretenden Wetterkapriolen massiv an.

Mit den derzeitigen finanziellen Mitteln kann die Instandhaltung und Pflege dieser alpinen Freizeiteinrichtungen deshalb nicht mehr aufrechterhalten werden.

Teure Wegeinstandhaltung

Ein Beispiel für die großen Kosten ist der Zustieg von der Karalm aus zur Innsbrucker Hütte. Seit dem Vorjahr wird an diesem Projekt gearbeitet. Pächter Franz Egger schätzt die damit verbundenen Kosten auf ca. 20 bis 30.000 Euro.

"Der Weg war desolat, es soll ein bequemer Wanderweg entstehen", erklärt Egger. Die Arbeiten an den Wegen müssen großteils händisch geschehen. Erst wenn der Schnee weg ist, können die Verantwortlichen die Wege abgehen und die fast immer über den Winter aufgetretenen Schäden begutachten.

Knapp zu kalkulieren

Auch für die Hütten selbst werde es immer schwieriger, kostendeckend zu arbeiten. Zusätzliche behördliche Auflagen, wie ein neuer Fluchtabstieg, erhöhen die Kosten.

"Das ist anders als im Tal. Wir müssen zum Beispiel unseren Strom selbst erzeugen. Und sieben bis acht Monate im Jahr steht der Betrieb. Das ist immer schlecht für die Maschinen", so Egger. An dem Elektrokraftwerk sei eine Schaufel auszutauschen.

Petition an Politiker

Aus diesem Grund fordert der Verband alpiner Vereine Österreichs (VAVÖ) – vertreten durch den Oesterreichischen Alpenverein, die Naturfreunde Österreich und den Österreichischen Touristenklub – von den im Parlament vertretenen Parteien und der kommenden Bundesregierung ab dem Budgetjahr 2014 eine Aufstockung der jährlichen Bundesförderung von aktuell 1,5 Millionen Euro auf 4 Millionen Euro.

Die Forderungen wurden als Petition formuliert, die online unter www.petition.prohuettenundwege.at unterzeichnet werden kann.
Es liegen auch auf allen 475 Schutzhütten Petitionsbücher zur Unterschrift auf.

Kommentar zum Thema

Die Innsbrucker Hütte auf 2369 Metern Höhe wird vom Pächterehepaar Marlene und Franz Egger betrieben. | Foto: Foto: Möller
OeAV-Präsident Andreas Ermacora (li.) ruft zum Unterschreiben der Petition auf. | Foto: Foto: VAVÖ
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