FC Stubai

Ein Tal, ein Fußballverein

Die Vorbereitungen laufen auf Hochtouren: Ab 1. Juli wird es nur mehr einen "FC Stubai" geben. Der Leiter der Arbeitsgruppe, Hubert Siller, erklärt im Interview, welche Vorteile das neue, fußballerische Projekt mit sich bringt.

BEZIRKSBLÄTTER: Herr Siller, was genau ist unter dem Namen FC Stubai geplant?
Hubert Siller: Die Verschmelzung aller Fußballvereine im Stubaital. Es soll ein sportlich und gesellschaftlich starker Verein unter der Marke FC Stubai geschaffen werden.

Wer hatte die Idee für den FC Stubai und welche Vorteile soll er mit sich bringen?
Die Idee existiert schon länger, aber es gab bislang noch keinen ernsthaften Anlauf zur Umsetzung. Im konkreten Fall hat der Planungsverband Stubaital die Initiative gesetzt und einen professionellen Prozess eingeleitet. Die Vorteile könnten vielfältig sein. Einerseits stoßen die bestehenden Vereine seit Jahren an ihre Grenzen wie beispielsweise in einer breiten Nachwuchsarbeit oder im ehrenamtlichen Funktionärswesen, andererseits ergeben sich völlig neue Perspektiven für das Sportliche und das Gemeinschaftliche im Tal. Es ist an der Zeit, dass wir auch im Sport unsere Kräfte bündeln und als Stubai auftreten.

Stimmt es, dass damit eine derzeit tirolweit einzigartige fußballerische Kooperation in Ausarbeitung ist?
Ja, das kann man sagen. Es gibt zwar einige Spielgemeinschaften und Kooperationen im Tiroler Fußballverband, aber ein ganzes Tal unter einen Hut zu bekommen ist noch einmal eine größere Dimension. Sowohl seitens des Tiroler Fußballverbandes (TFV) wie auch des Österreichischen Fußballbunds (ÖFB) gab es bislang eine großartige Unterstützung für unser Vorhaben.

Wie weit sind die Bemühungen des Arbeitskreises bereits fortgeschritten und wie wird die künftige Struktur aussehen?
Die Arbeitsgruppe „FC Stubai“ besteht aus Vertretern aller Fußballvereine und Gemeinden im Stubaital und arbeitet hervorragend zusammen. Dazu kommen mit dem Miederer Bgm. Daniel Stern und Richard Hammer zwei sehr kompetente Vertreter seitens des Planungsverbandes. In Summe sind wir ein starkes Team mit einem klaren Ziel. Zur zukünftigen Struktur kann man noch nichts konkretes sagen, außer dass wir an einer stabilen Vereinsstruktur mit Vorstand, Aufsichtsrat und Generalversammlung arbeiten. Formalrechtlich wird der Verein erst mit 1. Juli 2019 seine Arbeit aufnehmen, faktisch natürlich schon viel früher.

Wie darf man sich den Spielbetrieb ab Herbst in der Praxis vorstellen?
Unter dem Dach des FC Stubai werden bis zu sechs Kampfmannschaften (5x Herren, 1x Damen) und rund 20 Nachwuchsmannschaften am Meisterschaftsbetrieb teilnehmen. Es wird auch künftig auf allen Fußballplätzen unseres Tales gespielt und trainiert werden. Natürlich gibt es eine erste Kampfmannschaft, die klare sportliche Ziele verfolgt und sich aus den besten Stubaier Fußballern zusammensetzen wird.

Inwieweit stehen Gemeinden und der Planungsverband hinter dem FC Stubai?
Voll und ganz. Darin liegt auch die besondere Qualität dieses Vorhabens. Die Stubaier Gemeinden helfen entscheidend bei der Finanzierung und den Sportanlagen mit. Der Planungsverband Stubaital war letztlich der Impulsgeber für den Prozess und wird auch in der künftigen Vereinsstruktur eine wichtige Rolle spielen.

Der TVB Stubai wird 30.000 Euro pro Jahr beisteuern. Wie wird das finanzielle Engagement in dieser Richtung begründet?
Es ist ein tolles Signal des TVB Stubai bei diesem Zukunftsprojekt als Hauptsponsor tätig zu werden, noch dazu mit einstimmigen Beschlüssen in Vorstand und Aufsichtsrat. Tourismus kann im Stubaital nur gemeinsam mit dem Lebensraum funktionieren. Gerade der Tourismusverband trägt durch Infrastrukturprojekte seit jeher sehr viel zur hohen Freizeitqualität aller Einheimischen bei. Natürlich braucht der TVB Stubai die Fußballvereine auch immer wieder mal zur Durchführung der Sommertrainingslager.