Karriereende
Willi Denifl: "Würde alles wieder genau gleich machen"

"Danke Willi" – zum Ende seiner Karriere ließen Familie, Freunde und Kollegen den Fulpmer noch einmal gebührend hochleben. Ein rührender Moment für den Langzeitsportler. | Foto: privat
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  • "Danke Willi" – zum Ende seiner Karriere ließen Familie, Freunde und Kollegen den Fulpmer noch einmal gebührend hochleben. Ein rührender Moment für den Langzeitsportler.
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Über 30 Jahre im Wettkampfsport, davon fast 20 Jahre im Weltcup – Fulpmer Kombinierer Willi Denifl beginnt jetzt einen neuen Lebensabschnitt.

FULPMES (tk). Über Ostern weilt Willi Denifl auf Heimaturlaub. Wohnhaft ist er mit seiner Frau Ute und den beiden Töchtern Nina und Hanna ja seit einigen Jahren in Weißkirchen in der Steiermark. "Ich komme immer wieder gerne nach Hause", lacht er, als wir uns mit ihm in der elterlichen Bäckerei Denifl in Medraz treffen, um nach dem offiziellen Karriereende noch einmal ein Resümee zu ziehen. Denn da gibt es einiges zu vermerken! Immerhin war Willi fast 30 Jahre aktiv.

Laufend gute Ergebnisse eingefahren

"1989 habe ich meinen ersten Pokal gewonnen", erinnert er sich. 2000 erfolgte der Sprung in den Weltcup wo er fortan zwar nicht immer ganz oben auf dem Podest zu finden war, dafür aber stets mit konstant guten Leistungen gepunktet hat. Etliche Stockerlplätze und zahlreiche Top-Ten-Platzierungen machten den Fulpmer zu einer fixen Größe im Weltcupzirkus der Nordischen Kombinierer.

Große Erfolge und lehrreiche Rückschläge

Die Highlights seiner Karriere: WM-Gold im Teambewerb 2003, WM-Silber im Teamsprint 2013 und die Bronzemedaille bei den Olympischen Spielen 2018. Auch die vergangene Saison verlief für den 38-Jährigen noch sehr zufriedenstellend: "Sicher wäre ich gerne bei der Heim-WM in Seefeld dabei gewesen – das war eigentlich auch der Grund dafür, dass ich nicht schon früher aufgehört habe – aber dafür hat es diesmal eben leider knapp nicht gereicht." Dass er Sprung- und Langlaufskier nach dem heurigen Winter an den Nagel hängen würde, war für Denifl also schon länger klar.

"Es war eine geile Zeit"

Ganz klar fest steht für ihn auch, dass er aus so mancher Niederlage in all den Jahren am meisten gelernt hat: "Als Sportler hast du mehr Tiefen wie Höhen. Das ist normal. Dabei haben mich Rückschläge als Person sicher weit mehr geprägt als jeder Erfolg. Im Positiven! Daher würde ich auch alles wieder genauso machen und nichts wegradieren. Es war eine geile Zeit. Ich möchte nichts missen."

Erfahrung weitergeben

Wie es jetzt weitergeht? Willi wird der Kombinierer-Szene erhalten bleiben. Er wird künftig die Conticup-Gruppe, also die TG 2, trainieren. Wider Erwarten: "Eigentlich wollte ich nie Trainer werden, sondern mehr Zeit für die Familie haben. Mir ist auch schon ein gutes Angebot neben dem Sport vorgelegen. Nach vielen Gesprächen habe ich jetzt aber doch den Entschluss gefasst, den Posten anzunehmen. Es gibt viel Potenzial im Nachwuchsbereich und ich bin der Meinung, dass ich es schaffe, das Beste aus den Jungen rauszuholen."

"Kann jetzt essen, was ich will"

Bereits ab Juni wird der Stubaier seine langjährigen Erfahrungen hinsichtlich Training, Ernährung etc. weitergeben. Und apropos Ernährung: Das erste, was Willi nach Saisonende gemacht hat, war einmal ohne Reue zu essen! "Bisher musste ich immer aufpassen. Jetzt aber kann ich mir endlich einmal alles schmecken lassen", freut sich der "Sportpensionist" über ein wertvolles Stück neu gewonnener Lebensqualität.
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