Von Pyrgos nach Bergl
Oliven treffen auf Schokolade

Die Familie Bläuel eröffnete kürzlich eine Erlebniswelt für Olivenprodukte am Peloponnes. Vorbild war die Zotter-Erlebniswelt in Bergl. | Foto: Bläuel
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Eine Erlebniswelt für Olivenprodukte eröffneten österreichische Bio-Pioniere am Peloponnes. Vorbild dafür war die Schokolade-Erlebniswelt von Zotter.

GRIECHENLAND/BERGL. Als wild, ungezähmt und ursprünglich wird die Landschaft der Mani im Süden des mittleren Fingers am griechischen Peloponnes beschrieben. Als besonders freiheitsliebend gelten die Maniaten, die mit dem traditionellen Olivenanbau auch eine Jahrhunderte alte Kultur pflegen. In diesen Landstrich verschlug es in den späten 70er Jahren den Spross einer bekannten niederösterreichischen Hoteliersfamilie aus dem Wienerwald. Als Erntehelfer lernte Fritz Bläuel die Olivenkultur der Mani kennen und schätzen.

Unternehmensgründer und Bio-Pionier Fritz Bläuel. | Foto: Bläuel
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1979 gründete er das Familienunternehmen „Mani Bläuel“ und startete eine Erfolgsgeschichte. Vom Einkauf, über Abfüllung bis zum Vertrieb machten Fritz und seine Ehefrau Burgi Bläuel anfangs alles selbst. Mitte der 80er Jahre begann das Ehepaar mit der Erforschung und Durchsetzung des ökologischen Olivenanbaues am Peloponnes. Aus der erfolgreichen Zusammenarbeit mit den Kleinbauern der Region ging 1991 das erste ökologisch zertifizierte Olivenöl Griechenlands hervor. Dazu eröffnete Burgi Bläuel mit dem „Bio-Resort Mani Sonnenlink“ in Pyrgos Griechenlands erstes und bisher einziges zertifizierte Bio- und Veggie-Hotel.

Julia Löschenbrand-Bläuel (2.v.l.) mit Fritz, Felix und Burgi Bläuel. | Foto: Bläuel
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Die Geschichte von Fritz Bläuel war für Thomas Stipsits auch Grundlage für seinen Film „Griechenland“.

Spur nach Bergl

Eine Spur in die Südoststeiermark setzte die Familie Bläuel mit der Bekanntschaft zu Chocolatier Josef Zotter, der selbst auch die Bio-Produkte von „Mani“ bezieht. Eine vor Jahren kreierte Oliven-Schokolade ruht mittlerweile am Schokoladenfriedhof in Bergl. „Es gibt jetzt aber seit einer Woche wieder eine neue, sehr gute Olivenöl mit Zitrone Schokolade“, betont der kreative Chocolatier. Bei Besuchen in der Südoststeiermark lernte die Familie Bläuel die Erlebniswelt von Zotter in Bergl kennen. Diese wurde auch zum Vorbild für eine neu errichtete Produktionsstätte der Firma Bläuel am Peloponnes.

Mit dem kürzlich eröffneten Neubau in Pyrgos kann „Mani“ seine Produktionskapazität auf 3.000 Tonnen Olivenöl und 1.500 Tonnen Oliven pro Jahr erweitern. Gästen werden in einer Besuchergalerie Einblicke in die Herstellung und Verarbeitung der Olivenprodukte ermöglicht. Die von der EU geförderten Produktionskosten von drei Millionen Euro wurden zum Teil auch über das Crowdfunding-Projekt „Olivenbäumchen-Darlehen“ finanziert.

Welche Zotter-Schokolade schmeckt am besten?

Zweite Generation

„Bio und fair“, Nachhaltigkeit, Innovation, Kreativität und Qualität sind Leitbilder, die die „Mani Bläuel GmbH“ mit Zotter gemein hat. „Der regionale, fair bezahlte Rohstoffbezug bei den Kleinbauern fördert die nachhaltig-soziale Entwicklung in der Mani“, betont Felix Bläuel, der das Unternehmen in zweiter Generation leitet. Ihm zur Seite stehen seine Schwester Julia und deren Ehemann Christoph Löschenbrand-Bläuel.

Juniorchef Felix Bläuel und Christoph Löschenbrand-Bläuel. | Foto: schmidbauer
  • Juniorchef Felix Bläuel und Christoph Löschenbrand-Bläuel.
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Rund 60 Mitarbeiter arbeiten daran, die Feinschmeckerprodukte von „Mani“ in hoher handwerklicher Qualität herzustellen und weltweit zu vermarkten. Dazu kommen über 300 Kleinbauern, die dem Unternehmen im Vertragsanbau ihre biologisch erzeugten Produkte liefern. Damit ist die Firma Bläuel heute der größte Arbeitgeber in der Mani. „Das Unternehmensumfeld, geprägt durch ein starkes Miteinander, hilft sehr, unseren Betrieb und die Region gemeinsam und kontinuierlich ökologisch-sozial weiterzuentwickeln“, drückt Felix Bläuel seine Wertschätzung für alle Beteiligten aus.

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