Kommentar

Beiträge zum Thema Kommentar

Alina Rheindorf ist Autorin, Journalistin & zweifache Mama
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Kommentar: "Die Menschen werden immer gemeiner"

WIEN. Das Einkaufswagerl ist randvoll gefüllt, als ich es an die Kasse schiebe und anfange auszuräumen. Zwei kleine Helferlein rangeln darum, wer es schafft, mehr Produkte auf das Fließband zu befördern (in dem Fall ein Synonym für „schleudern). Hinter uns reiht sich ein Mann ein. Ohne Wagerl, sondern nur ein Produkt trägt er in der Hand. Ich sage, er solle bitte vorgehen. Er bedankt sich und ich sage, das sei doch selbstverständlich. Darauf antwortet er traurig: „Heute ist gar nichts mehr...

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  • Alina Rheindorf
Alina Rheindorf ist Autorin, Journalistin & zweifache Mama

Kommentar: Der schwere Rucksack unserer Kinder

WIEN. Diese Kolumne zu schreiben, ist gar nicht so einfach. Zwei Fragen müssen sich davor mit einem überzeugten „Ja“ beantworten lassen: Interessiert es die Leser da draußen, also Sie? Und der für mich wichtigste Punkt: Werden mich meine Kinder noch lieben, wenn ihnen in zehn Jahren dieser Text in die Hände fällt? Wenn das Geschreibsel Anlass geben könnte, mich dafür lynchen zu wollen, oder eine Rechtfertigung dafür ist, mir die Therapiekosten anzuhängen, beginnt für mich die Themensuche...

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  • Alina Rheindorf
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Und plötzlich gehen sie in die Schule

WIEN. Eines vorweg: Bei mir ist es noch nicht so weit. Aber bald. Bei vielen meiner Freunde schaut das anders aus. Deren Kinder kommen in wenigen Tagen in die erste Klasse Volksschule. Und mal abgesehen von der organisatorischen Herausforderung – wie Schulsachen besorgen oder die Kleinen ans frühe Aufstehen gewöhnen – kommt auch noch eine gehörige Portion Aufregung dazu. Für die Kleinen beginnt ein neuer Lebensabschnitt und Eltern müssen lernen, ein Stück weit loszulassen. Hinzu kommt, dass...

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  • Nicole Gretz-Blanckenstein
Alina Rheindorf ist Autorin, Journalistin & zweifache Mama

Entspannter Kurzurlaub mit Kind?

WIEN. "Haha!", sagen jetzt manche Eltern. Das eine schließt das andere nämlich im Normalfall aus. Mit kleinen Kindern kann man nicht abschalten, ganz einfach weil man sie nicht abschalten kann. Da kann schon das Sieben-Sachen-Packen (plus 250 und eine für den Notfall) zum Kraftakt werden, weil man damit rechnen muss, von den kleinen Reisebegleitern im Sekundentakt unterbrochen oder abgelenkt zu –#+bitte, äh, was? Und selbst wenn du alles eingepackt hast: Wer erholungsbedürftig vom Kurztrip mit...

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  • Alina Rheindorf
Andrea Hörtenhuber, stellvertretende Chefredakteurin der bz-Wiener Bezirkszeitung. | Foto: Foto: Edler

20. Juni 2018: 13A: Die Suche nach den gallischen Dörfern

NEUBAU. Wir befinden uns im Jahr 2018 nach Christus. Ganz Neubau regt sich über die geplante neue Route für den 13A auf – ganz Neubau? Nein! Ein paar unbeugsame Grätzel hören nicht auf, der scheinbar omnipräsenten Problematik Widerstand zu leisten. Aber Spaß beiseite: Ein Funken Wahrheit steckt doch darin. Denn so emotional die 13A-Diskussion geführt wird, so sehr geraten dadurch andere Themen in den Hintergrund. Und das vollkommen zu Unrecht! Etwa das Sophienspital: Mit 13.000 Quadratmetern...

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  • Andrea Peetz
Elisabeth Schwenter, Redakteurin

7. Juni 2018: Und dann kam Sigi Maurer

WIEN. Eine junge Frau hat in kurzer Zeit dem widerlichen Treiben eines Ladenbesitzers in der Josefstadt den Garaus gemacht. Offenbar droht und schimpft der Mann nämlich gerne, anscheinend ist er ein frauenverachtender Zeitgenosse. Es scheint, als hätte er sich damit wohl und sicher gefühlt – ein bisschen zu sicher. Doch dann kam Sigi Maurer – und das Leben des Mannes hat sich schlagartig gedreht. Ein Facebook Posting war dazu notwendig, ein paar Minuten und die Lawine rollte. Sigi Maurer, die...

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  • Elisabeth Schwenter
Alina Rheindorf ist Autorin, Journalistin & zweifache Mama

Lasst die Männer ran!

WIEN. Die ersten 30 Jahre meines Lebens dachte ich vollkommen naiv, dass Frauen und Männer eigentlich gleichberechtigt sind. Dann brachte ich zwei Kinder auf die Welt und musste mit Entsetzen feststellen, dass dies ganz und gar nicht der Realität entspricht. Wohin man blickt, erkenne ich schamlose Fälle von Diskriminierung. Das fängt im Job an. Die meisten Männer müssen gleich nach der Geburt wieder arbeiten gehen und sich somit den eher sekundären Dingen des Lebens widmen. Frauen hingegen...

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  • Alina Rheindorf
Martin Wolfram, Zwillingsvater und Unternehmer

Papa und die parallelen Buben: Lustige Wortkreationen

"Papa, was würdest du dir wünschen, wenn du eine Sternschluppe siehst?" "Eine Sternschluppe?" "Ja, eine Sternschluppe." Ich weiß nicht, ob Sie es ahnen, aber ich hab das Wort "Sternschluppe" extra wiederholt, damit der parallele Bube es noch einmal sagt. Weil ich es ja so unglaublich entzückend finde! Der Weg zur Sprachkompetenz ist einfach mit viel Fantasie und Missverständnis verbunden. Es gibt Wortschöpfungen der parallelen Buben, die großartiger sind, als ein Poet sie sich je ausdenken...

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  • Rudolfsheim-Fünfhaus
  • Martin Wolfram

24. Jänner 2018: Kommt Tillers Abschied zum Jahresende?

DÖBLING. Bezirkschef Adi Tiller ist der letzte schillernde "Bezirkskaiser" der Stadt und präsentiert sich auch im Alter von 78 Jahren noch keinesfalls amtsmüde. Nach seiner Krankheit wirkt er wieder topfit und besticht durch Fachwissen und Tatendrang. Dennoch verdichten sich die Gerüchte immer mehr, dass er mit Jahresende 2018 endgültig in den Ruhestand gehen könnte. "Bis Jahresende mach ich noch weiter", hört man sogar von "Mr. Tiller" himself. Ein optimales Datum gibt es eigentlich auch...

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  • Döbling
  • Thomas Netopilik
Andreas Edler, Chef vom Dienst
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23. Jänner 2018: Woher kommt der ganze Hass im Netz?

WIEN. Neujahrsbaby, Anti-Regierungsdemo und Ute Bock: Was die Themen gemeinsam haben? Sie bringen anscheinend nur das Schlechteste im Menschen hervor. Der Shitstorm gegen das Baby Asel schaffte es ob seiner grenzenlosen Abscheulichkeit sogar in die internationalen Medien. Gute PR ist das keine, liebe Österreicher. Kurze Zeit später marschieren zwischen 20.000 und 70.000 Menschen auf einer friedlichen Demo durch Wien. Im Netz hagelt es Todesdrohungen. Nicht einmal bei der verstorbenen...

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  • Andreas Edler
Martin Wolfram, Zwillingsvater und Unternehmer

Papa und die parallelen Buben: Eine schöne Bescherung

Was für ein friedvolles, wunderbares Weihnachtsfest. Schön gesungen, gut gegessen, ein harmonisches Miteinander der Generationen, und die ganze Familie inklusive der unglaublich braven parallelen Buben ist beseelt und entzückt. Auch die Bescherung: in liebevoller Zuneigung überlegte, teils auch selbst gebastelte Geschenke werden überreicht, es wird umarmt und geküsst, gelacht und gerührt, es ist alles perfekt, bis - ja bis die parallelen Buben einfordern, ihre Kartons mögen aufgemacht und die...

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  • Martin Wolfram
Andrea Hörtenhuber, stellvertretende Chefredakteurin der bz-Wiener Bezirkszeitung. | Foto: Edler
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15. Jänner 2018: Hässliche Worte, schöne Gedanken

NEUBAU. Wissen Sie noch, was am 3. Dezember vergangenen Jahres war? Nicht? Stichwort Inklusion? Klingelt da was bei Ihnen? Nein? Also: Der 3. Dezember 2017 war offizieller Tag der Menschen mit Behinderung. Eines vorab: Ich bin ja keine große Freundin des Ausdrucks "Inklusion" – viel zu sperrig, meiner Meinung nach. Aber so hässlich das Wort, so schön ist der Gedanke dahinter. Inklusion heißt, Barrieren abzubauen: physische wie Rampen oder Kanten, aber auch jene in den Köpfen. Es braucht Orte,...

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  • Andrea Peetz
Martin Wolfram, Zwillingsvater und Unternehmer

Papa und die parallelen Buben: Advent, Advent

WIEN. Rauben und Brandschatzen, darin haben die parallelen Buben im vergangenen Monat reichlich Erfahrung gesammelt. Zuerst sind sie, gut getarnt, von Tür zu Tür marschiert und haben unter Androhung von Gewalt Süßes erpresst, dann sind sie mit der ganzen Kindergartenbesatzung um die Häuser gezogen und haben allen ihre selbst gebastelten Brandsätze gezeigt. Aber jetzt, wo Halloween und das Laternderlfest vorbei sind, kommt ja die besinnliche Zeit des Jahres. Die parallelen Buben haben für diese...

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  • Martin Wolfram
Martin Wolfram, Zwillingsvater und Unternehmer
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Papa und die parallelen Buben: Gerechtigkeit muss sein

WIEN. Sie haben sich sicher schon gefragt, welcher von den beiden parallelen Buben gerne Erster sein möchte. Die Antwort haben Sie vielleicht schon erraten: Das ist natürlich abhängig von der Frage „Wobei?“. Und dann sind es selbstverständlich beide oder keiner. Nehmen wir als Beispiel das Abendritual im Badezimmer: Wenn ich frage, wer als Erster die Zähne putzen möchte, dann will das keiner der beiden. Stelle ich jedoch in Aussicht, dass der Erste beim Zähneputzen anschließend auch die...

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  • Martin Wolfram
Alina Rheindorf, Autorin, Journalistin & zweifache Mama

Kommentar: "Mama, ich will raus!"

WIEN. „Mama, ich will raus“, schreit der Jüngere und drückt sein plattgepresstes Näschen gegen die Fensterscheibe. Ihm ist egal, dass es draußen in Strömen regnet. Dass er kniehoch im Gatsch stehen würde, selbstverständlich auch. Ganz im Gegenteil. Für einen Dreijährigen ist nichts verlockender als die Mutation Mensch- Gatschmonster. Sein geäußerter Wunsch deckt sich nur leider so gar nicht mit meinen Vorstellungen von Freizeitgestaltung bei sintflutartigen Wolkenbrüchen. Zwar kennt er die...

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  • Alina Rheindorf
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Richard Lugner ist 85: Wenn das kein Grund zum Feiern ist

Er ist schrullig, unbeholfen und lässt kein Fettnäpfchen aus – und trotzdem lieben ihn die Massen und verfolgen täglich sein Leben in den Medien. Die Rede ist von Richard Lugner, der am 11. Oktober seinen 85. Geburtstag feiert. Lugner polarisiert, doch auf seine eigene Art und Weise. Man denke an seine legendären Auftritte beim Opernball, seine Hochzeiten und natürlich auch die Scheidungen und die Schlammschlachten mit seinen Frauen. Und da sind dann noch seine Urlaube, die die TV-Quoten...

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  • Alsergrund
  • Thomas Netopilik
Alina Rheindorf, Autorin, Journalistin & zweifache Mama

Kommentar: Lernen ist Scheitern und Wiederauferstehen

WIEN. „Nicht für die Schule, für das Leben lernen wir!“ Jeden Erwachsenen, der mir als Schülerin mit diesem Spruch gekommen ist, habe ich für einen weltfremden Spinner gehalten. Denn wir leben in einer Welt, in der Kinder den Begriff Lernen fälschlicherweise mit Stillsitzen, Zuhören und passivem Aufnehmen assoziieren. Erst ab einem gewissen Kontingent an Lebenserfahrung bewahrheitet sich der Spruch, weil man ihn als das große Ganze begreifen kann. Nur wenn kein Kind NICHT GENÜGEND ist, macht er...

  • Wien
  • Alina Rheindorf
Alina Rheindorf, Autorin, Journalistin & zweifache Mama

Kommentar: Mit Kindern ist immer irgendetwas

WIEN. Die meisten zeugungswilligen Menschen stellen sich womöglich die Frage, wie sich ihr Leben verändert, wenn die Kinderproduktion erfolgreich war. Tata, tata, ich habe die Antwort: Das Herausfordernde an Kindern ist, dass immer irgendetwas ist. Sie kommen auf die Welt, stellen sich in die Mitte deines Horizonts und füllen ihn aus. Sie rauben Schlaf und Ruhe. Sie lernen laufen und du schurdelst hinterher. Sie fallen, du pustest. Kaum sind sie im Kindergarten, jagt ein Infekt den nächsten...

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  • Alina Rheindorf

Kommentar: Achtung, Kinder sind Nachmacher!

Als Achtjährige habe ich auf dem Skateboard sitzend drei meiner zehn Finger überrollt. Das war hinterher kein schöner Anblick, glauben Sie mir! Evolutionsgeschichtlich betrachtet, hat sich ein verheerender Fehler in die menschliche Persönlichkeitsentwicklung eingeschlichen. Man sollte zwar aus Fehlern lernen, doch Kinder eignen sich ihr Verhalten zumindest teilweise durch Nachahmung ihrer Vorbilder an. Mitunter ein Grund, warum sich die Geschichte dauernd zu wiederholen scheint. Wie zum Teufel...

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  • Alina Rheindorf
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5 Minuten: Regen in Wien

WIEN. Der Wiener ist ein besonderer Menschenschlag. Vieles davon verstehe ich nun, schließlich bin ich selbst einer – sogar einer der wenigen gebürtigen. Und kann auch mit Stolz auf eine tschechische Großmutter verweisen (die in Wien gelebt hat), einen österreichischen Großvater (der in Znojmo lebte) und zwei Großeltern aus dem Waldviertel. Also ein echter Wiener. Als solcher habe ich das Granteln genauso verinnerlicht, wie immer das Schlechte zu sehen – sagt meine Frau jedenfalls. Für mich ist...

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  • Donaustadt
  • Karl Pufler
Leonie Sellner, jugendliche Querdenkerin

Kommentar: Vom Stubenhocker zum Supertalent

WIEN. Manchmal ist der Ruf der „heutigen Jugend“ schlechter, als er wirklich ist. Gerade in Sachen Faulheit höre ich oft, dass viele Erwachsene denken, wir Jungen sitzen am liebsten zu Hause. Ich selber gehöre auch zu der heutigen Jugend und ich sehe das etwas anders. Klar chille (ja, so sagt man das heutzutage) ich gern mal in meinem Zimmer, aber was mir noch viel mehr Freude macht, ist Sport. Genauer gesagt Handball. Ich habe schon viele Sportarten ausprobiert – von Ballett über...

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  • Conny Sellner

Kommentar: Kinderteller, aber bitte bruchsicher!

WIEN. Gehen Sie mit Ihren Kindern öfters auswärts essen? Ganz entspannt? Dann gratuliere ich ein wenig neidisch. Bei uns hat es jahrelang gedauert, bis wir es jetzt so halbwegs hinkriegen, das Lokal ohne Nervenzusammenbruch oder Lokalverbot zu verlassen. Warum? Unsere Kinder sitzen zwar auf die Sekunde genau still, aber nur solange sie selber essen, aber weder davor noch danach und schon gar nicht, solange wir essen wollen. Das hat zwei Gründe. Ihnen wurde kein Sitzfleisch in die Wiege gelegt,...

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  • Alina Rheindorf
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Papa und die parallelen Buben: Sind das Zwillinge?

WIEN. „Sind das Zwillinge?“ Die ältere Dame schaut die parallelen Buben an, als hätte ich ein Naturschauspiel an der Hand, das ungewöhnlicher nicht sein könnte. Ihr Blick zeigt eine begeisterte Mischung aus Entzücken und Staunen. "Nein, Drillinge", antworte ich trocken, "der Dritte ist im Auto." Das freundliche Gesicht ist jetzt der hellen Empörung gewichen. „Aber das können Sie doch nicht machen!“ Mein zynischer Humor braucht offensichtlich mehr Erklärung. Immerhin, sie hatte Glück. Sie hat...

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  • Josefstadt
  • Martin Wolfram

Kommentar: Muss man alles aus der Nase ziehen?

Kennen Sie das? Sie hetzen von der Arbeit weg, um das Kind abzuholen, das vermeintlich sehnsüchtigst auf sie wartet, und erkennen im Moment des Wiedersehens nicht die erwartete Freude, sondern ein angewidertes Gesicht, aus dessen Mund ein "Och, jetzt schon abgeholt?" kommt. Mir geht es oft so. Wenn ich dann das arme, fremdbestimmte Geschöpf nach Hause trete (im übertragenen Sinn – was denken Sie denn von mir?) und small-talkmäßig nachfrage "Na, wie war’s denn?", kommt zu 99,9 Prozent ein...

  • Wien
  • Alina Rheindorf

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