Landestheater

Beiträge zum Thema Landestheater

Ein Liederabend als beeindruckendes künstlerisches Gesamtkunstwerk: Martin Siewert und Birgit Minichmayr in "Sing me not a ballad" in den Kammerspielen. | Foto: Amir Kaufmann

Frei im Theater: Sing me not a ballad
Mutiger Auftakt der neuen Intendanz

Genau so muss Kunst sein, meinte Christof Dienz, künstlerischer Leiter der Klangspuren, sichtlich bewegt nach der Premiere des Liederabends „Sing me not a ballad“, in denen sich Birgit Minichmayr gemeinsam mit dem Gitarristen und Elektronik-Tonkünstler Martin Siewert auf die Spuren von Brecht und Weill begab. Verbeugung vor Lotte Lenya Mit einer in jeder Hinsicht bemerkenswerten Produktion hat Neo-TLT-Intendantin Irene Girkinger vergangenen Samstag ihre erste Saison eingeläutet. Denn dieser...

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Nicht von ungefähr hat Regisseur Stefan Maurer für diese Schlüsselszene das Tableau des letzten Abendmahles gewählt: denn nach dieser Zusammenkunft wird die gesamte Familie auseinanderfallen.  | Foto: Birgit Gufler

Frei im Theater: Eine Familie
Showdown in der Familienhölle

Das ist meine Familie!“ Diesen Satz, erzählt Autor Tracy Letts, bekomme er am häufigsten zu hören, wenn Menschen mit ihm über sein Stück sprechen. Man mag sich das kaum vorstellen. Denn was sich in „Eine Familie“ abspielt, ist derart zerstörerisch und grausam, dass einem bei den zielsicheren verbalen Rundumschlägen von Matriarchin Violet immer wieder der Atem stockt. Gleichzeitig kann man angesichts ihrer rücksichtlos ausgespuckten Wahrheiten oft gar nicht anders als einfach lauthals loslachen....

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Wird zuletzt von den eigenen inneren Dämonen eingeholt: In einem Büßergewand übergibt Boris Godunow (Ivo Stanchev) noch die Herrschaft an seinen Sohn Feodor (re, Irina Maltseva) und bricht dann tot zusammen.    | Foto: Birgut Gufler
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Frei im Theater: Boris Godunow
Einblick in üble Machtgespinste

„Die Zeit der Wirren geht weiter“ - steht zuletzt in großen Lettern auf jenem monströsen Bühnenquader, der sich in den zweieinhalb Stunden immer wieder dreht und wendet und Regisseur und Bühnenbildner Thaddeus Strassberger zugleich als (Video-)Projektionsfläche für jene vielen Facetten dient, an die Mussorgskys Oper „Boris Godunow“ geschichtlich rührt. Am Tiroler Landestheater ist aktuell die 1869 entstandene Urfassung zu erleben, die ursprünglich deshalb abgelehnt wurde, weil darin keine...

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Der sterbende Dichter und seine Angstdämonen: Max Simonischek hat auf Basis von Kafkas Texten dessen letzte Lebensphase zu einem eindrücklichen düsteren Theaterstück verarbeitet. Im Bild zu sehen: Christina Constanze Polzer, Raphael Kübler, Phillip Henry Brehl als Kafka, Sara Nunius, Janine Wegener. | Foto: Birgit Gufler

Frei im Theater: Kafka umírá – Kafka stirbt
Kafka forever

Für Max Simonischek war Kafka Rettungsanker in einer Sinnkrise am Theater. Und wurde, wie es scheint, zu einer Berufung: Denn mit dem Monolog „Der Bau“ erspielte er sich wie uns eine geradezu beklemmend aktuelle Lesart des kanonisierten Autors. Tatsächlich erinnert der zunehmend vehementer geführte Diskurs über scheinbar alternativlose Sicherheitsvorhaben fatal an die Gedanken- und Fluchtgänge des tierischen Wesens in Kafkas Erzählung. Düstere Zukunft Und auch in Simonischeks neuer...

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Christine Frei über das Tanztheater | Foto: Frei

Frei im Theater 10
Ein glasklares Statement

Enrique rief zu „Dancing Angels“, die Fans kamen und setzten ein klares Zeichen. Mit Standing Ovations gleich nach seiner Eröffnungs-Choreografie „Mareas“ (Gezeiten) zu den Vier Jahreszeiten-Tangos von Astor Piazzolla. Meeresrauschen, sehnsüchtige Blicke in die Ferne, spürbare Melancholie: Sechs Paare verkörpern das Wechselspiel von Sonne und Mond, das Wesen der vier Jahreszeiten – in berückend schönen Pas de deux, die einen das Grauen kurzzeitig vergessen lassen. Und auch Gasa Valga hat für...

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Christine Frei im Tiroler Landestheater | Foto: Frei
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Frei im Theater 03
Das Ringen um Glaube und Liebe

Starre Glaubenssätze sind wie Geiselhaft. So lange sich alle einig darin wähnen, was richtig und falsch ist, bleiben Haus- und Seelenfrieden einigermaßen gewahrt. Doch wehe, all das, was man für Glaube, Ehre und schönen Schein in Kauf nahm, kommt in Momenten der Unbedachtheit und Rage doch noch ans Licht. Dann wird es eng. Ayad Akhtar, vielfach preisgekrönter US-Autor pakistanischer Herkunft, weiß dies in seinen Stücken auf brillante Weise zu verhandeln. Wie etwa schon in „Geächtet“, das 2017...

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Frei im Theater 44
Wo die Mama recht hat, hat sie recht

Es gibt kaum ein Interview, in dem Enrique Gasa Valga nicht zumindest ein Mal seine Mama erwähnt. Beim neuesten Tanzstück des Sohnes steht sie sogar mit ganzem Namen an prominenter Stelle im Programmheft. Denn die Idee zu dieser getanzten Biografie über die längst zur Ikone gewordene Romy Schneider stammt von ihr: Gracia Valga. Wo die Mama recht hat, hat sie recht. Ganz ähnlich wie Romy, die mit der Kamera und ihrem jeweiligen Gegenüber zu flirten verstand wie kaum eine andere, weiß auch Gasa...

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