Frei im Theater 10
Ein glasklares Statement

Christine Frei über das Tanztheater | Foto: Frei
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  • hochgeladen von Georg Herrmann

Enrique rief zu „Dancing Angels“, die Fans kamen und setzten ein klares Zeichen. Mit Standing Ovations gleich nach seiner Eröffnungs-Choreografie „Mareas“ (Gezeiten) zu den Vier Jahreszeiten-Tangos von Astor Piazzolla.

Meeresrauschen, sehnsüchtige Blicke in die Ferne, spürbare Melancholie: Sechs Paare verkörpern das Wechselspiel von Sonne und Mond, das Wesen der vier Jahreszeiten – in berückend schönen Pas de deux, die einen das Grauen kurzzeitig vergessen lassen. Und auch Gasa Valga hat für diesen Abend, den er sich als Choreograf mit den Großmeistern Nacho Duato und Jiří Kylián teilt, ein unmissverständliches Statement vorbereitet. Seine Biografie im Programmheft hebt (in eindeutiger Referenz zu Duato und Kylián) nicht nur seine Anfänge als erfolgreicher Tänzer, sondern auch seinen Schaffenswillen und natürlich seine Erfolge hervor.

Dann geht´s deutlich rätselhafter weiter mit Nacho Duatos Hommage auf die rituellen Tänze und Praktiken der Gnawa, die gerade durch ihre rhythmische Musik großen Einfluss auf die Weltmusik hatten. Jiří Kyliáns „Sarabonde“ aus dem Jahr 1990 ist ein Paradebeispiel an meisterhafter Destruktion, nicht nur in seiner zu Beginn kaum erkennbaren Annäherung an Bachs Musik, sondern vor allem in seiner grandios-entlarvenden Vorführung der männlichen Spezies. In „Falling Angels“ zeigt er subtil und eindrücklich, wie acht Tänzerinnen zu Reichs legendärem Stück „Drumming“ einzeln wie im Team um ihre Position ringen.

Zum Abschluss dann erneut minutenlange Standing Ovations – für die „Dancing Angels“, aber vor allem für ihn.

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