Kreativität fördern, Home-Office und hoffen
Künstler in der Corona-Zeit

Telfer Harry Triendl: "Aktuell hab ich etwas Aufwind durch die täglichen 18 Uhr Livestream bekommen. Sogar Anfragen für später sind hereingekommen, als auch Projektanfragen." | Foto: Privat
  • Telfer Harry Triendl: "Aktuell hab ich etwas Aufwind durch die täglichen 18 Uhr Livestream bekommen. Sogar Anfragen für später sind hereingekommen, als auch Projektanfragen."
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  • hochgeladen von Georg Larcher

REGION (lage). Die Quarantäne aufgrund der Corona-Krise bedeutet auch einen Einkommens-Verlust für die Künstlerschaft im Land. Alle Veranstaltungen, Konzerte oder Ausstellungen sind abgesagt, die Kreativität ist jetzt aber besonders gefragt. Einer der Künstler ist der Telfer Harry Triendl, der seit Beginn der Quarantäne "Livestreams" über facbook anbietet. Bezirksblätter haben den Künstler dazu befragt:

18 Uhr Livestream von Harry Triendl

Ausgangssperre österreichweit – Wie nutzt Du diese Zeit?
HARRY TRIENDL: Noch nicht wirklich viel – ich hab ja das Glück auch einen sogenannten Brotberuf zu haben – sprich: Ich arbeite 25 Stunden im Home-Office, wie aber auch außerhalb der Corona Zeit. Meine restliche Zeit versuche ich für die Kunstprojekte zu nützen, aktuell steht wieder ein Zyklus an - da braucht es noch sehr viel Input.

Wie siehst Du die derzeitige Situation?
Noch geht es uns größtenteils gut. Fraglich ist nur, wie lange sich die Situation noch hinziehen wird? Viele werden das permanente Zusammenleben nicht aushalten, und die Anderen können nicht schlafen, da die Kosten und Existenzängste überhand nehmen. Es gibt ja so viele verschiedene Lebenssituationen, die unser soziales Auffangnetz nicht abdecken kann. Auch nicht vergessen sollte man die Menschen, welche auf der Flucht sind - wie geht es denen?

Wie „beflügelt" diese Zeit - in der man etwas zur Ruhe kommt - Deine Kreativität?
Real ist es für mich nicht viel anders als sonst. Wie bereits erwähnt hab ich sowieso ein Home-Office und mit unserem Hund "Arco" gassi gehen ist ja auch derzeit erlaubt. Somit fällt nur das Kulturleben außerhalb der eigenen vier Wände weg. Was aber befruchtend ist, das Leben bewusster wahrzunehmen, und diese Prozesse verarbeite ich natürlich in meinen Projekten.

Was steht daheim an Arbeit an?
Aktuell hab ich etwas Aufwind durch die täglichen 18 Uhr Livestream bekommen. Sogar Anfragen für später sind hereingekommen, als auch Projektanfragen. Generell sind es aber die eigenen Projekte, die anstehen. Ich bin schon schwer im Rückstand. Die Arrangements für Orchester sind für einen Autodidakten wie mich eine richtige Herausforderung.

Was erhoffst Du Dir von der Zukunft und von den Leuten?
Das wird schwer werden, zurück zur sogenannten Realität zu kommen. Alleine das sich Begegnen wird anfangs eine Hürde darstellen. Generell natürlich ist die Hoffnung auch etwas daraus gelernt zu haben - mehr aufeinander zu schauen, der Umgang mit Ressourcen, das Leben im Einklang mit der Natur .... auch genau diese Themen kann ich zum Glück in meinen Zyklen verarbeiten. Alleine Zyklus III zeigt die aktuelle Situation fast auf den Punkt auf - erschreckend.

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