Fasnacht und Schleicherlaufen 2020 in Telfs - mit VIDEO
Prachtvolles Schleicherlaufen sorgte für Begeisterung

Die Namensgeber dieser Traditionsveranstaltung beeindruckten mit ihren anmutigen Schritten und Gleichklang der Schellen. Die prächtigen Hüte ließen die Menge staunen.
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  • Die Namensgeber dieser Traditionsveranstaltung beeindruckten mit ihren anmutigen Schritten und Gleichklang der Schellen. Die prächtigen Hüte ließen die Menge staunen.
  • hochgeladen von Georg Larcher

TELFS. Was war das wieder für ein Spektakel: Das Telfer Schleicherlaufen-Fieber hat alle in Telfs und darüber hinaus gepackt! Mit Begeisterung sorgten über 500 Fasnachtler dazu, dass diese uralte Tradition auflebt und weiterlebt. Die "Sunna" hielt den angekündigten Sturm und Regen in Schach, erst am Nachmittag kam leichter Nieselregen auf, der konnte die Stimmung nicht trüben!

Fotos und Video der Sunna:
Die Sunna hat's gerichtet

Das Schleicherlaufen 2020 ist Geschichte

Fünf Jahre des Wartens haben sich gelohnt, fünf Jahre dauert es wieder bis zum nächsten fasnachtlichen Großereignis in der Marktgemeinde. Wie dann das Wetter dann wird, steht in den Sternen, doch die Telfer haben gezeigt: Es geht bei jedem Wetter!
Etwa 15.000 Besucherinnen und Besucher aus Nah und Fern sind nach Telfs angereist, um diesem Spektakel beizuwohnen. Bereits in den frühen Morgenstunden wollten es sich hunderte Frühaufsteher nicht entgehen lassen, wie die Sonne durch den Ort getragen und angebetet wurde, bei noch leichter Bewölkung. Dann war die Bühne frei für die rund 500 Fasnachtler, die Traditionsgruppen und Wagen, die den tausenden Zuschauern wieder eine prachtvolle Vorstellung boten.
Es ging Schlag auf Schlag: Um 8:45 Uhr war die Figatter der Wilden am Programm. Mit dem Panzenaff zogen die mit Baumbart verkleideten urigen Gestalten unter wildem Gebrüll und begleitet von vielen Besuchern vom Obermarkt zum Untermarkt. Gleichzeitig wurden die Schleicher von den Kutschen von ihren Heimen abgeholt, Ziel war der Anger vom "Meislhof", wo die prächtigen Hüte begutachtet werden konnten.

Die Gruppe der Bären und Exoten lockte dann um 10 Uhr wieder hunderte Begeisterte Gäste zum Bäreneinfagen beim Meaderloch.

In der Lumma haben sich mittlerweile alle Gruppen versammelt, bereit für den großen Aufzug.
Dann endlich: Nach den Böllerschüssen um genau 11:00 Uhr betraten die Herolde auf ihren Norikern den ersten Spielplatz am Haundl-Bichl. Mit Fanfaren verkündeten sie der wartenden Menge die Fasnacht, erklärten den Ablauf des Schleicherlaufens.

Dann zog die Musibanda ein, alles "Men in Black", die "Blues Brothers" ließen grüßen, die Marketenderinnen waren im Klosterfrauen-Look. Die Tonprobleme am 1. Aufführungsplatz wurden kurzerhand mit einem handlichen Megafon vom mitgeführten Polizeiauto übertaucht, am Ende war es ein sehenswertes und auch ein hörenswertes Schauspiel.
Ein prachtvolles Schauspiel war auch der Tanz der "Vier Jahreszeiten" auf ihren Haflingern, die ihren Kroas um die vielen Fotografen bildeten. Frühling, Sommer, Herbst und Winter waren wunderschön anzusehen, ein eleganter und erhabener Auftritt, bei dem Reiter und Rösser viel Disziplin bewiesen haben.
Spektakulär dann auch der Einzug der Wilden und ihr neuer Panzenaff Walter Stubenböck, der gleich seinen Panzen verließ und zu Fuß die ganze Zuschauerreihen mit herausgestreckter Zunge und Tschinellen schlagen "abarbeitete". Die lange Zunge – dank herausgerissener Unterzähne – bekamen so noch mehr Leute aus nächster Nähe zu sehen. Derweil trommelte der ehem. Bezirkshauptmann Herbert Hauser im Takt auf den Panzen ein, holte mit Extraschlägen den Panzenaff wieder zurück in sein Panzenloch und vorbei war die Show. 

Über 50 Schleicher bildeten den Kroas

Dann machte der Laternenträger Platz für über 50 Schleicher mit Innen- und Außengruppen - und erstmals mit zwei Tschapflern, die die nicht mit Puder sparten und die Leute in der ersten Reihe in weiße Wolken tauchten. Die Namensgeber dieser Traditionsveranstaltung beeindruckten mit ihren anmutigen Schritten und Gleichklang der Schellen. Die prächtigen Hüte ließen die Menge staunen.
Nach den Schleichern sorgten wieder die Bären&Exoten für viel Wirbel, mit vielen Tieren, darunter erstmals eine Giraffe. Die "Krouta", das Fruchtbarkeitssymbol, wurde aus dem Winterschlaf geholt, sie bewegte sich vom Wagen runter und machte Platz für die vielen akrobatische Einlagen.

Es folgte die Kolonne der Wagen, angeführt von den Laningern mit ihrem "liabsten Kind", dem "Naz". Vogler, 's Galtmahd, Bease Buam, Bachoufn, Kurpfuscher und Soafnsieder brachten die Aufreger der letzten Zeit auf lokaler, nationaler und internationler Ebene auf's Tapet.

Laninger und der Rest der großen Wagen

Es folgte die Kolonne der Wagen, angeführt von den Laningern mit ihrem "liabsten Kind", dem "Naz". Vogler, 's Galtmahd, Bease Buam, Bachoufn, Kurpfuscher und Soafnsieder brachten die Aufreger der letzten Zeit auf lokaler, nationaler und internationler Ebene auf's Tapet.
Bericht von den Aufführungen der Wagen hier:
Heiße Themen auf den Wagen

Letzter Kroas der Schleicher

Ein prachtvolles Schleicherlaufen am Sonntag, 2. Februar 2020, endete wie es die Tradition vorsieht vor der Friedhofsmauer der Telfer Pfarrkirche. Dort herrschte Stille und eine andächtige Stimmung, hier gaben nur die Glocken zur Ehre der Verstorbenen Fasnachtler den Ton an. Die Wirte erhoben ihre Gläser und gedachten der Fasnachtler, die seit dem letzten Schleicherlaufen verstorben sind. Nach dem Trunkspruch ließen sie ihre Gläser an der Mauer zerspringen.

VIDEO: Das Schleicherlaufen mit allen Gruppen – zusammengeschnitten auf 6 Minuten:

Schleicherlaufen und die Zukunft

Nach dem minutenlangen Tanz nahmen alle die Hüte ab und zogen in den Rathaussaal, wo die prahtvollen Hüte ausgestellt wurden. Ein Hut stach aus den vielen alten und traditionellen Hüten hervor: Der Künstler Urban Sterzinger hat sich schon viele Jahre überlegt, einen neuen Hut nach moderner Kunst zu gestalten: "Jetzt habe ich es einfach gemacht." Der Hut zeigt die Wellen des Inn in abstrakter Form mit einem kantigen Aufbau, es soll den Fluss darstellen – jeder darf selbst interpretieren, etwa: Alles fließt, viel frisches Wasser kommt nach, auch ein Symbol für die Weiteretwicklung der Fasnacht, die Zukunft des Schleicherlaufens.

Schleicherobmann Johann Sterzinger und auch Fasnachtsobmann Christian Härting zeigten sich nach den Aufführungen sichtlich erleichtert und sehr zufrieden:

"Es war alles sehr schön, das Wetter hat gehalten, wir dürfen glücklich sein und eine positive Bilanz ziehen!"

Bis zum nächsten Schleicherlaufen dauert es wieder fünf Jahre, bis dahin erfreuen sich alle an den schönen Bildern der Fanacht 2020 – Fosnacht bleib dooo !!!"

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