Beschluss im Gemeinderat
Zirl startet erstes Wohnprojekt seit 15 Jahren
Mit 11:7 Stimmen hat der Zirler Gemeinderat nach jahrelangem Stillstand ein neues Bauprojekt beschlossen.
ZIRL. Als in Zirl zuletzt objektgeförderte Wohnungen gebaut wurden, fand in Österreich gerade eine Fußball-EM statt und Barak Obama wurde US-Präsident. Umso größer ist die Freude von Bürgermeister Thomas Öfner, welcher der Presse vergangene Woche einen Beschluss für ein Bauprojekt am Zirler Schwimmbadweg präsentieren konnte.
Parkplatz muss weichen
Das an die NHT vergebene Bauvorhaben umfasst zwei Baukörper und wird den westlichen Parkplatz (ca. 40 Abstellplätze) des Zirler Freibads ersetzen. Einer der Baukörper wird der Gemeinde gehören, der zweite wird privat sein. Beide Grundstücke sollen eine Fläche von ca. 1000m2 haben und 12, bzw. 11 Wohnungen beherbergen. Geteilt wird eine Tiefgarage und ein Spielplatz. Geplant sind im Gemeinde-Bau zwölf Wohnungen, davon sechs mit 50m2 und sechs mit 75m2. Der Bau soll laut Bau-Ausschuss-Obmann Alfred Stecher entweder im Herbst 2023 oder Frühling 2024 beginnen und ca. ein Jahr lang dauern.
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Förderungskriterien erfüllt
Das Projekt fällt dank der "Kombination" der beiden Baukörper in die höchste Förderungsklasse. Die Wohnungen werden mit ca. € 4300/m2 klar unter dem Zirler Durchschnitt verkauft.
"Es wird eine lockerere Baustruktur mit möglichst viel grün, wobei auch auf die Umgebung und die Nachbarn achtgegeben wird. Das Projekt erfüllt zwar nicht alle unsere Erwartungen, aber wir können endlich wieder Wohnraum zu einem Preis anbieten, für den man sich nicht schämen muss"
, so Bürgermeister Thomas Öfner. Die Gegenstimmen kamen von Zukunft Zirl und Zirl Aktiv. Beide hätten lieber Mietwohnungen gesehen.
"Geht am Bedarf vorbei"
Vizebgmin. Iris Zangerl Walser begrüßt zwar die Schaffung von Wohnraum, sieht die Gemeinde aber am falschen Pfad:
"Die Gemeinde Zirl baut Baurechtswohnungen, die sich erstens niemand leisten kann und zweitens geht das sogenannte „Eigentum“ nach 80 Jahren an die Gemeinde zurück. Diese Variante geht am großen Bedarf nach leistbaren Mietwohnungen für junge Zirlerinnen und Zirler komplett vorbei!“
Dem schloss sich auch Victoria Rausch (Zirl Aktiv) an:
"Durch befristete Mietverträge könnten immer wieder neue junge ZirlerInnen in diese Wohnungen einziehen, ehe sie Familien gründen."
Dorfbus soll Probleme lösen
Was die Vergabe betrifft, kommen alle ZirlerInnen, die seit minimum 5 Jahren in der Gemeinde wohnen und in die Wohnbauförderungskriterien fallen, in Frage. Anschließend werden 12 zufällige BewerberInnen ausgewählt. Weiterer Kritikpunkt: Die jetzt schon prekäre Parksituation am Schwimmbad, welche durch die Wegnahme der ca. 40 Parkplätze verschärft wird. Öfner argumentiert hier u.a. mit der baldigen Installation eines Dorfbusses.
Und das passiert im Seefelder Gemeinderat:
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