Gründungsgeschichte von "Stille Nacht"
Die Schicksalfäden eines Liedes
Auf der Festspielbühne der Pernerinsel werden die Schicksalsfäden von "Stille Nacht! Heilige Nacht!" gesponnen. Das Eltheater Hallein bringt die Geschichte des Liedes von Mohr und Gruber auf die Festspielbühne.
HALLEIN. Jeder in Salzburg kennt den Mythos um die Entstehung eines der bekanntesten Weihnachtslieder der Welt: An jenem kalten, 24. Dezember, des Jahres 1818, hatten Mäuse die Orgel angeknabbert und so mussten Josef Mohr und Franz Xaver Gruber zum "Wirtshausinstrument" Gitarre greifen.
Laut Forschung ist diese Geschichte eine lieb gewordene Legende. Mittlerweile singen zu Weihnachten rund zwei Milliarden Menschen in mehr als 300 Sprachen der Welt das Lied „Stille Nacht! Heilige Nacht!“.
Im Rahmen des Halleiner Adventmarktes wird vom ELtheater Hallein auf der Festspielbühne eine Neuinszenierung der Oberalmer Autorin Andrea Sobieszek, unter der Regie von Silke Stein und Bashir Khordahji, auf die Bühne gebracht, die die Schicksalswege von Gruber und Mohr auf eine sehr märchenhafte Weise mit einem sozialkritischen Blick erzählen.
Manko unehelich geboren
Das Stück "Stille Nacht - Schicksalsfäden" erzählt die Geschichte aus der Perspektive des alternden Franz Xaver Gruber, als dieser schon in Hallein als Chorleiter und Organist wirkte und für die Halleiner Christmette eine eigene Fassung des Liedes schrieb. Dabei bedient sich die Autorin eines Kunstgriffs: Sie erzählt die Geschichte ihres Protagonisten in unterschiedlichen Zeitebenen und weist auf die widrigen sozialen Umstände, den gesellschaftlichen Aufstieg aus ihren ärmlichen, familiären Verhältnissen hin.
Der eine, ein uneheliches Kind, wird Priester, der andere, ein Weberkind, steigt zum geschätzten Lehrer und Organisten auf. So war es für ein unehelich geborenes Kind, noch dazu mit Geschwistern von unterschiedlichen Eltern, nicht vorgezeichnet, einen Aufstieg zu schaffen. Für die Taufe eines unehelich geborenen Kindes musste zudem eine - für damalige Verhältnisse - astronomische Summe bezahlt werden. Und dennoch kreuzten sich 1818 ihre Lebenswege und ein Lied entsteht, das die Menschen bis heute berührt.
Die drei Schicksalsfeen
Die Fäden des Schicksals, die im Stück Mohr und Gruber zusammenführen, lässt die Autorin drei Schwestern spinnen. Sie sind klar als Feen bzw. als Schicksalsgöttinnen erkennbar. Dabei greifen die drei immer wieder in das Geschehen ein oder kommentieren es. Und wie es im richtigen Leben der Fall ist, sind die drei Schwestern nicht immer der gleichen Meinung. Die Verantwortlichen des Halleiner Adventmarktes und des ELtheaters haben in der Adventzeit die Idee des Halleiner Weihnachtsspiels in einer modernen Form aufgegriffen.
Termine:
- Fr. 08.12.23 17:00 Uhr Premiere
- Sa. 09.12.23 06:00 und 19:00 Uhr
- So. 10.12.23 11:00 und 16:00 Uhr
- Fr. 15.12.23 17:00 Uhr
- Sa. 16.12.23. 16:00 und 19:00 Uhr
- So. 17.12.23. 11:00 und 16:00 Uhr
Infos: 2023: "Stille Nacht - Schicksalsfäden"
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