Doppelt hält besser
Sanitäter rettet Nachbarn zum zweiten Mal das Leben
Zum zweiten Mal bekam der pensionierte Halleiner Rettungssanitäter Helmut Pachler die Gelegenheit seinem Nachbarn Gerhard Brandstätter das Leben zu retten. Wie bereits einmal vor 13 Jahren reanimierte er ihn, als er erneut einen Herzinfarkt erlitt.
SALZBURG. Manche Situationen sind extrem selten – und noch seltener ist, wenn sie sich fast genauso wiederholen. Dies haben nun der Rotkreuz-Retter Helmut Pachler aus Hallein-Rif und sein Nachbar Gerhard Brandstätter erlebt. Als Brandstätter im März 2022 wieder einen Herzinfarkt bekam, eilte Pachler erneut zu seiner Rettung.
Ein Déjà-vu
Laut dem Roten Kreuz Salzburg kam es am 31. März 2022 in Hallein zu einer ganz besonderen Rettungsaktion. Als es damals an Helmut Pachlers Haustür sturmklingelte, ahnte er gleich, dass etwas passiert sein musste. Vor der Tür stand die aufgelöste Nachbarin und bei ihren Worten „Helmut, schnell, ich glaube Gerhard hat wieder einen Herzinfarkt“, erschien es Helmut Pachler wie ein Déjà-vu, denn ähnlich hatte sich diese Situation bereits 13 Jahre zuvor schon einmal zugetragen.
Der erfahrene und mittlerweile pensionierte Rettungssanitäter zögerte nicht. „Nachdem klar war, dass der Notruf 144 bereits alarmiert und der Rettungswagen unterwegs war, eilte ich sofort zum Patienten, der schon bewusstlos im Nebenhaus lag“, erinnert sich Helmut Pachler. Mit Hilfe einer Nachbarin betteten sie den leblosen Gerhard Brandstätter auf den Boden und begannen mit der Herzdruckmassage. „Als gelernte Arzthelferin ist die Nachbarin kundig und so konnten wir uns bei der Reanimation abwechseln“, erzählt er weiter.
Die ideale Rettung
Nur wenige Minuten darauf stieß ein weiterer Nachbar zu den beiden Ersthelfern, fast zeitgleich mit dem Notarztteam des Notarzthubschraubers Christophorus 6. Zu diesem Zeitpunkt hatte der Patient dank der gemeinsamen Anstrengungen bereits wieder einen spürbaren Pulsschlag, nach dem Einsatz des Defibrillators war sein Herzschlag stabil und der Abtransport ins Krankenhaus konnte sicher stattfinden. Bereits eine Woche später hatte Gerhard Brandstätter sich so weit erholt, dass er das Krankenhaus wieder verlassen durfte. Gemeinsam bildeten die Retterinnen und Retter bei dieser Aktion eine nahezu perfekte Rettungskette.
Zurück ins Leben geholt
„Ich bin so dankbar, dass Helmut mich ins Leben zurückgeholt hat, und das gleich zum zweiten Mal“, erzählt Gerhard Brandstätter und fährt fort: „Selber bekommt man das ja nicht mit, aber nach einiger Zeit wird einem bewusst, wie knapp es war.“ Nach einem Reha-Aufenthalt kann der 65-Jährige nun wieder seinem Beruf als Steuerberater nachgehen.
Einmal Sani, immer Sani
Helmut Pachler ist seit seiner Kindheit Retter mit Leib und Seele: „Ich habe mit 10 Jahren ein rotes Kreuz auf mein Leiterwagerl gemalt“, weiß er noch und erzählt von seiner ersten „Einsatzfahrt“ mit diesem provisorischen Rettungsfahrzeug: „Mein Cousin stürzte vom Rad und sein Handgelenk war abgewinkelt. Ich habe ihn im Leiterwagen einen halben Kilometer zum Arzt gezogen.“
Lebensrettung vor 13 Jahren
Am 10. August 2009 holte Frau Brandstätter ihren Nachbarn kurz vor Mitternacht zu Hilfe. Zum damaligen Zeitpunkt lag ihr Mann bewusstlos am Boden und hatte Schnappatmung. Das beherzte Eingreifen und die rasche Hilfe von Rotkreuzhelfer Helmut Pachler und seinen Söhnen Mathias und Peter retteten dem Nachbarn das Leben, denn sofort begannen sie mit den Wiederbelebungsmaßnahmen. Das dazu alarmierte Rettungs- und Notarztteamteam übernahm nach Eintreffen die Versorgung und nach 45 Minuten zeigte diese Wirkung: Das Herz schlug auch damals wieder von alleine.
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