Unter die Lupe genommen: der Faschingskrapfen-Contest
Mit dem 11. November wird jährlich die Faschingssaison eröffnet und damit auch die Faschingskrapfensaison. Das rundliche Gebäckstück, gefüllt mit Marmelade und bestreut mit Staubzucker, darf im Fasching in keiner Bäckerei fehlen. Sechs Bäckereien im Tennengau haben wir getestet.
Die historische Entstehung des Faschingskrapfens lässt sich nicht genau nachweisen. Verschiedene Erzählungen über den Faschingssaisonschlager kreisen umher. Einer Geschichte nach ist die süße Gaumenfreude ein österreichisches Backergebnis. 1815 soll eine Wiener Hofratsköchin, namens Cäcilie Krapf, für den Wiener Kongress ihre so genannten „Cillikugeln“ gebacken haben. Cilli ist dabei die Abkürzung für den Vornamen der Hofratsköchin. Diese gebackenen Kugeln waren rund, schwammen im Fett und bestanden aus herausgebackenem Teig, welcher mit Früchten gefüllt wurde. Die alten Römer genossen schon viel früher ein ähnliches Gebäck namens „globulus“, was so viel wie Kügelchen bedeuet.
Eine Stärkung vor der Fastenzeit
Auch die Kirche hat ihre eigene Theorie über den Faschingskrapfen: Die Kirche empfahl dem ärmeren Volk sich mit diesem süßen Gebäck zu stärken, um die Fastenzeit zu überstehen. Eine wahre Kalorienbombe ist der Krapfen definitiv - mit einer Kalorienanzahl von 200 bis 400 kcl pro Stück (variierend nach Größe und Gewicht). Der Krapfen hatte aber auch einmal eine sehr romantische Bedeutung: Wenn ein Mädchen ihren Krapfen mit ihrem Herzensmann teilte, galt dies als symbolisches Zeichen der Verlobung. Aber im Tennengau eignet sich nicht jeder Krapfen für diesen Zweck: Bei einigen ginge dabei eine Seite in puncto Marmelade leer aus. Dabei ist es doch wichtig, dass die Marmelade schön mittig platziert ist!
Wie soll er nun sein, der perfekte Faschingskrapfen? Eine goldgelb gebackene rundliche Form, umringt von einem gelben Ring. Im Inneren mit Marillenmarmelade ausgefüllt und von oben mit viel Staubzucker bestreut, wäre das ideale Äußere und Innere eines Faschingskrapfens. Noch ergänzt um einen flaumig-weichen Genuss beim Reinbeißen. Die Bezirkslätter Tennengau haben bewertet nach Preis, Durchmesser (die breiteste Stelle), Höhe, und auch wichtig: die Zuckerbestreuung sowie die Verteilung der Marmelade. Wieviel Marmelade im Krapfen ist und ob sie schön in der Mitte ist. Der Geschmack des Krapfens sollte nicht trocken oder fettig sein. Ein knuspriger Krapfenboden war zwar gerne gesehen - aber bitte ohne fettigen Nachgeschmack!
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