Ja, Wahnsinn: Der Schranken fällt!
Der 2. August ist es wert, ein Feiertag für Bad Vigaun zu werden. Da passierte Unvorstellbares.
BAD VIGAUN (tres). Sogar Bgm. Raimund Egger war ganz von den Socken, was zwar kein Wunder war bei der brütenden Hitze, die vergangenen Donnerstag herrschte, aber was er da im Gastgarten des Langwieswirts vernahm, ließ ihn vor Freude eine Zigarette mehr als üblich rauchen. Das ewige Warten vor dem Schranken in Bad Vigaun hat ein Ende! Das verlautbarten LH-Stv. Wilfried Haslauer, ÖBB-Vorstandsvorsitzender Christian Kern und Langwies-Wirt Josef Brunnauer.
Einer hat das Nachsehen
Letzterer war der einzige, der sich den Plan, den Haslauer vorlegte, auch mit einem weinenden Auge ansah - hat er doch 1,3 Hektar im Herzstück seines Grundstücks abgetreten, damit die neue Umfahrung realisiert werden kann. In der Diskussion mit der Bundesumweltanwaltschaft hat er klein beigegeben. Diese hatte einer Überführung am derzeitigen Bahnschranken nicht zugestimmt, weil zu viel Bäume der Säge zum Opfer gefallen wären. Im Kampf Baum gegen Mensch hat also der Baum gesiegt.
Nun wird die Salzachtal Straße (B 159) vor Brunnauers Wirtshaus an der Salzach entlang nach rechts abgeleitet und hinter dem Gebäude mit einer Überführung über die Gleise gelenkt. Im Anschluss wird ein Kreisverkehr errichtet und die B 159 mit der St. Kolomaner Landesstraße (L 210) verbunden. Die jetzige B 159 von Kilometer 11,4 - 11,94 endet dann als Sackgasse vor dem GH Langwies.
Von vorne nach hinten
"Jetzt habe ich den Lärm nicht mehr vor, sondern hinter meinem Haus", meint Brunnauer: "Meinen Grund für die Umfahrung zu opfern ist mir auch nicht leicht gefallen." Dank Lärmschutzwänden sollen Geräusche und Emissionen allerdings nicht ansteigen. Der Bau wird 2013 beginnen, 2014 soll alles fertiggestellt sein. "Dadurch kommt es bestimmt zu weniger Verkehrsunfällen, weniger Abgasen und zu einer Verbesserung des regionalen Verkehrs", sagt Haslauer.
In den vergangenen Jahren gab es mehrere Todesfälle, weil sich immer wieder Personen, trotz geschlossenem Schranken, auf die Gleise begeben. Ganz zu schweigen von unlustigen Autofahrern, die täglich am Bahnschranken warten müssen, weil immerhin doch 1.340-mal pro Woche ein Zug durch Bad Vigaun fährt.
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